Allgäu Triathlon: Roman Deisenhofer und Nina Kuhn gewinnen Classic-Distanz

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 21.08.2016 um 21:08
Der Augsburger Roman Deisenhofer und Nina Kuhn aus Mainz haben bei der 34. Auflage des Allgäu Triathlon die Classic-Distanz über 1,9 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 20 km Laufen gewonnen. Für Deisenhofer, der sich knapp vor Fabian Rahn und Lukas Krämer durchsetzte, war es der erste Erfolg in Immenstadt. Kuhn, die ihren zweiten Triumpf nach 2013 feiern konnte, siegte überlegen vor Katrin Esefeld und Rebecca Stübs. Beim Olymp, der Kurzdistanz über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen, hießen die Gesamtsieger Johannes Hinterseer und Leonie Konczalla, in dessen Rahmen auch die DM-Titel in den Altersklassen vergeben wurden.

Los ging der lange Triathlontag im Allgäu, zu dem ein Rekordfeld von fast 2.000 Teilnehmern gemeldet hatte, traditionell mit dem Mitteldistanz-Rennen. Kühl, aber trocken, war es zum Start am Großen Alpsee, der mit gut 20 Grad angenehm für das Schwimmen im Neo temperiert war. Der Heidenheimer Andreas Jung legte die Tagesbestzeit im Wasser vor, allerdings war ihm da schon Roman Deisenhofer dicht auf den Fersen. Der Augsburger fuhr schon nach wenigen Kilometern an die Spitze. Wenig später setzte stellenweise leichter Regen ein, was die Bedingungen auf dem schweren Radkurs noch tückischer machte. "Ich wollte die schnellen Läufer mit meiner Attacke bei den nicht einfachen Bedingungen unter Druck setzen", so Deisenhofer zu seiner am Ende siegbringenden Renntaktik. Sieben Minuten vor dem Peißenberger Lukas Krämer und acht Minuten vor Fabian Rahn aus Köln wechselte Deisenhofer auf die Laufstrecke.

 

Deisenhofer verteidigt Vorsprung, Rahn rennt Krämer nieder

 

Eigentlich ein sicheres Polster, aber die Verfolger knabberten immer mehr am Vorsprung des Schwaben. Als es nach 13 Kilometern zum zweiten Mal über den steilen und schlammigen Kuhsteig ging, war ein Großteil des Zeitpolsters dahin. Deisenhofer (Siegerzeit: 4:02:40 Std.)  rettete aber auf der finalen Schleife über die Immenstädter Innenstadt noch 1:27 Minuten Vorsprung ins Ziel am Großen Alpsee. Bei den Verfolgern gab es hingegen noch einen Wechsel. Fabian Rahn (4:04:03), "ich wusste, ich bin der beste Läufer im Feld", schloss noch zu Krämer (4:04:08) auf und sicherte sich mit fünf Sekunden Vorsprung Rang zwei vor dem Oberbayern.

 

Kuhn nach dem Radfahren bereits auf Siegkurs

 

Deutlich früher fiel die Entscheidung im Frauenrennen. Nina Kuhn und Katrin Esefeld kamen zeitgleich, knapp hinter Lisa Marie Wilmsmann, in die erste Wechselzone. Esefeld, amtierende Ironman AK-Weltmeisterin, setzte Kuhn auf den ersten Radkilometern ordentlich unter Druck. "Es war ein ganz grässliches Tempo, was Katrin da vorlegte," so Kuhn über ihre Rivalin. Dies ging so in der ersten Radrunde, bis er Scheitelpunkt des langen Anstiegs hinauf nach Freudpolz erreicht war. Dann setzte der Regen ein und Esefeld, die in eineinhalb Monaten ihren WM-Titel auf Hawaii verteidigen will, wollte kein Risiko eingehen. Kuhn zog nun davon und konnte sich bis zum zweiten Wechsel ein Zeitpolster von über viereinhalb Minuten heraus fahren. Auf der Laufstrecke packte die Ärztin nochmals gut zwei Minuten dazu, so dass am Ende in 4:37:55 Stunden ein klarer Sieg vor Katrin Esefeld (4:44:40) zu Buche stand. Dritte wurde Rebecca Stübs (5:04:19) aus Hamburg, die sich mit einem guten Lauf von Zwischenrang sechs noch nach vorne schieben konnte.

 

Spannende Entscheidungen beim Olymp

 

Beim Olymp, zu dem über 900 Teilnehmer gemeldet hatten, gewann Johannes Hinterseer (2:10:42) aus dem oberbayerischen Holzkirchen dank der Tagesbestzeit beim Laufen. Nur als 28. kam Hinterseer aus dem Großen Alpsee, nach dem Radfahren war er schon auf Rang drei platziert. Auf der Laufstrecke legte sicher der AK20-Athlet dann seine älteren Kontrahenten Lukas Schüssler (2:11:06) und  Thomas Capellaro (2:11:46) zurecht, die Platz zwei und drei belegten.  

Leonie Konczalla legte den Grundstein zum Sieg in 2:25:30 Std. schon auf der Radstrecke, als sie sich mit der Radbestzeit ein kleines Zeitpolster heraus arbeiten konnte. Beim Laufen wurde sie dann von ihren Konkurrentinnen gejagt. Julia Ettmer (2:25:50) vom TV Bad Orb kam mit der schnellsten Laufzeit des Tages noch bis auf 20 Sekunden heran und wurde Zweite. Eine knappe halbe Minute dahinter folgte die Hagenerin Sara Baumann (2:26:18) als Dritte.