Ironman 70.3 WM Chattanooga: Javier Gómez gewinnt, Sebastian Kienle verpasst das Podium

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 10.09.2017 um 17:36
Der Spanier Javier Gómez ist der Ironman 70.3 Weltmeister 2017. Gómez siegte in Chattanooga/Tennessee nach 3:49:45 Stunden vor Ben Kanute (3:51:07) aus den USA, und feierte damit seinen zweiten Ironman 70.3-WM-Titel nach 2014. Der Brite Tim Don (3:52:00) komplettierte als Dritter das Siegerpodest. Sebastian Kienle verpasste als Fünfter das Siegerpodest, nachdem er bereits beim Schwimmen einen großen Rückstand hinnehmen musste. Maurice Clavel wurde Sechster, Andi Dreitz Achter.

Im Gegensatz zum Frauenrennen am Samstag mussten die Männer heute auf den Neo beim Schwimmen im Tennessee River verzichten.  Ein Vorteil für die von der Kurzdistanz kommenden Athleten. Und so legen der US-Amerikaner Ben Kanute und Javier Gómez aus Spanien auch gleich entsprechend vehement los. Schon nach wenigen Minuten tat sich eine Lücke zu einer massiven Verfolgergruppe auf. Nach 24:05 Minuten konnte Ben Kanute, im Vorjahr noch Olympiateilnehmer in Rio, als Führender aus dem Tennessee River steigen, mit Javier Gómez an seinen Fersen. Eine knappe Minute dauert es, dann führte der Brite Tim Don die Verfolgergruppe in die erste Wechselzone. 18 Athleten rannten nun innerhalb von 50 Sekunden in Richtung ihrer Zeitfahrmaschinen. Mit dabei auch Maurice Clavel und Patrick Dirksmeier. Auf Sebastian Dreitz und Sebastian Kienle mussten die Fans allerdings noch etwas warten. 2:35 bzw. 4:18 Minuten betrug ihr Rückstand nach den 1,9 Schwimmkilometern zu Leader Kanute. 

 

Kanute fährt ein Solo, Kienle und Dreitz bei den ersten Verfolgern

 

Auf dem Rad ging Kanute das Rennen weiter aggressiv an. Schnell hatte der 24-jährige US-Boy nun seinen Schwimmschatten Gómez abgeschüttelt und fuhr allein an der Spitze. Kanute baute seinen Vorsprung schon in der ersten anspruchsvollen Hälfte des Radkurses auf bis zu vier Minuten aus. Dahinter sortierten sich die Verfolger, zu denen bald auch Dreitz und Kienle aufschließen konnte. Elf Athleten umfasste diese Gruppe nach gut der Hälfte der Radstrecke. Auf dem Rückweg in Richtung Chattanooga musste der Brasilianer Reinaldo Colucci die Gruppe ziehen lassen. Ebenso verpasste der australische Titelverteidiger Tim Reed die Verfolgergruppe und damit auch alle Chancen auf eine Wiederholung des Vorjahreserfolgs. Vor allem der Initiative von Kienle war es zu verdanken, der sich auf den letzten flachen Kilometern an die Spitze der Verfolger spannte, dass Kanute nur knapp vier Minuten an Vorsprung in den Halbmarathon nehmen konnte.

 

Gómez läuft an die Spitze - Kienle verliert das Podium aus den Augen

 

Sebastian Kienle war es auch, der als Erster der Verfolger vor Maurice Clavel und Tyler Butterfield von den Bermudas auf die Laufstrecke ging. Gómez büßte beim Wechsel einige Sekunden ein, die er aber schon auf den ersten Kilometern wieder gutmachte. Bereits  noch vor der 4-Kilometer-Marke setzte sich der Spanier an Position zwei. Kienle folgte mit etwas Abstand als Dritter, die weiteren Verfolger mit dem Aussie Sam Appleton, Pieter Heermeryck aus Belgien, Tim Don und Maurice Clavel lagen zu diesen Zeitpunkt knapp 30 Sekunden hinter dem Deutschen. Bereits abreißen lassen mussten zu diesem frühen Zeitpunkt der Laufentscheidung Andi Dreitz und Butterfield. 

Kurz nach der Hälfte der Laufdistanz war die Flucht von Kanute beendet und Gómez flog mit schnellen Schritten heran und setzte sich sofort allein an die Spitze. Dahinter spürte Kienle nun zusehends seine Verfolger im Nacken. Zunächst musste der Knittlinger Tim Don ziehen lassen und seine Podiumschancen begraben. Wenig später lief auch noch Sam Appleton am zweimaligen Ironman 70.3-Weltmeister vorbei. Vorne war das Podium gemacht: Javier Gómez vor Ben Kanute und Tim Don. Hinter Appleton kam Kienle auf Rang fünf ins Ziel, direkt gefolgt von Trainingspartner Maurice Clavel auf Platz sechs. Andreas Dreitz sorgte als Achter für die dritte deutsche Top Ten-Platzierung in Chattanooga.