Triathlon Ingolstadt: Schwimmer Wojt überzeugt auch an Land

von tri2b.com | 28.05.2017 um 19:45
Der Würzburger Lukasz Wojt und Luisa Keller vom tritime women team haben das Mitteldistanz-Rennen beim Triathlon Ingolstadt dominiert. Wojt siegte nach 2 km Schwimmen, 86 km Radfahren und 20,2 km Laufen in 3:44:44 Stunden mit über zehn Minuten Vorsprung vor Lokalmatador Sebastian Mahr (3:55:22) und Felix Hentschel (3:57:52). Keller (4:23:39) hatte in der Frauenkonkurrenz ähnlich viel Vorsprung vor Franziska Bossow (4:33:39) und Nicole Bretting (4:35:25).

Angefangen hatte der heiße Ingolstädter Triathlontag mit einem Gedenken an Julia Viellehner, die in der Vorwoche nach einem schweren Radunfall in Italien verstorben war.  Anstatt der obligatorischen Schweigeminute bat Sprecher Markus Philipp die Teilnehmer eine Minute lang Applaus in Richtung Himmel zu schicken.  Viellehner hatte im Vorjahr in Ingolstadt das Rennen über die Olympische Distanz gewonnen und plante auch diesmal einen Start in der Schanzerstadt.

 

Die One-Man-Show von Lukasz Wojt

 

Danach ging es für die Teilnehmer der Mitteldistanz, zugleich Bayerische Meisterschaft, an die Startline. Wie erwartet war es Lukasz Wojt, der schon bald dem Feld weit voraus war. Nach nur 22 Minuten rannte der frühere Leistungsschwimmer und Olympiateilnehmer in Richtung Wechselzone. Seine ersten Verfolger hatte er bereits deutlich abgeschüttelt.  Die schnellen Schwimmeinlagen von Wojt sind mittlerweile in der Szene bekannt.  Diesmal ließ der gebürtige Pole aber auch  auf dem Rad der Konkurrenz keine Chance.  Woijt fuhr die 86 Radkilometer in 2:05:15 Std. und wechselte so bereits mit neun Minuten Vorsprung auf die Laufstrecke.  Auch in seiner bisherigen Wackeldisziplin - "ich mache erst seit zwei Jahren Lauftraining" -  gab sich der 35-Jährige diesmal keine Blöße und spulte auch die dreieinhalb Laufrunden um den Ingolstädter Baggersee routiniert herunter. Lukasz Wojt siegte bei seinem "Testrennen"  am Ende konkurrenzlos vor dem Ingolstädter Sebastian Mahr.  In sechs Wochen will Wojt sich dann erstmals auf der Triathlon Langdistanz beweisen. Beim Ironman Frankfurt will er dann wieder seine Schwimmstärke ausspielen und zumindest noch vor den Topstars, um Kienle, Lange und Böcherer, durch die Frankfurter Innenstadt fahren.

Im Frauenrennen hatten viele auf einen Sieg der Lokalmatadorin Nicole Bretting gewettet.  Die Ironman-Weltmeisterin von 2014 hatte auch selbst nach zwei zweiten auf  Plätzen auf den Mitteldistanzsieg gehofft. Nach dem Radfahren lag Bretting, die sich gerade in der Endphase der Vorbereitung auf die Staffelteilnahme beim Race Across America befindet, in Schlagdistanz zur führenden Luisa Keller. Die aus Baden-Württemberg stammende Keller konnte dann mit einer starken Laufleistung ihren Vorsprung auf den abschließenden 20,2 Laufkilometern weiter ausbauen, während Bretting in der nun stechenden Mittagssonne zusehends an Tempo verlor.  Dadurch konnte sich aus der zweiten Startgruppe die Bielefelderin Franzi Bossow noch auf Rang zwei nach vorne schieben.

 

Olympische Distanz an Bock und Moroff

 

Auf der Olympischen Distanz setzte sich Niclas Bock (1:51:18) ebenfalls in überlegener Manier durch. Bock kam bereits an Position zwei aus dem Ingolstädter Baggersee und ließ dann jeweils die Tagesbestzeit auf dem Rad und in den Laufschuhen folgen. Der für das Kölner Triathlon Team 01 startende Bock siegte mit knapp sechs Minuten Vorsprung vor dem Regensburger Ralf Preissl (1:57:02) und Markus Stöhr (1:57:59) aus Ingolstadt. Bei den Frauen hieß die Siegerin nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 9,8 km Laufen Luisa Moroff (GSV Maichingen/2:07:50), die sich ebenfalls deutlich vor Henrike Grüber (Team Erdinger Alkoholfrei/ 2:12:50) und Alina Würth (Team Silla Hopp/ 2:15:22) durchsetzte.

 

Heimsiege im Sprint

 

Beim Sprint über 0,75 km Schwimmen, 20 km Radfahren und 4,6 Laufen blieben die Siege wie erwartet in der Schanzerstadt. Maximilian Sperl vom SC Delphin Ingolstadt bliebt in 58:31 min. als einziger Athlet unter einer Stunde. Der zweitplatzierte Manuel Lohr (Team Baier Landshut/1:01:21) lag bereits fast drei Minuten zurück. Keine sechs Minuten musste Sperl im Ziel auf seine Freundin warten. Anabel Knoll kam bereits als Gesamtsechste (1:04:11) im Ziel.