Triathlon-Vorschau: 70.3-Rennen in Western Sydney, Bahrain und Phuket

von René Penno/Harald Eggebrecht für tri2b.com | 22.11.2017 um 10:46
Zum Ausklang der Saison warten noch ein paar Höhepunkte. Allein das kommende Wochenende ist gespickt mit interessanten Ironman 70.3-Rennen, ihren Teil dazu tragen die prominenten Starterfelder bei. Bei den Ironman-70.3-Rennen Western Sydney, Bahrain und Phuket wird es am Sonntag nicht nur wegen der Temperaturen heiß hergehen.

 

Ironman 70.3 Asia-Pacific Championship Western Sydney


Was die Wetterbedingungen angeht, ist Michael Raelert bestens vorbereitet. Am Wochenende feierte er seinen dritten Sieg in Folge beim Laguna Phuket Triathlon - bei großer Hitze. In Penrith erwarten den Rostocker wieder Temperaturen um die 30 Grad - und ein starkes Profifeld. Das wird angeführt vom Vorjahressieger Dan Wilson. Vor einem Jahr setzte er die Konkurrenz schon auf dem Rad unter Druck, nur Ryan Fisher konnte seinem australischen Landsmann folgen und musste ihm erst im Halbmarathon den Vortritt lassen. 

In diesem Jahr scheint die Qualität der Athleten noch einen Tick besser, das jedenfalls verrät ein Blick in die Startliste. Tim Reed, Luke McKenzie und Sam Appleton sind drei weitere Australier, die für einen Sieg infrage kommen. Chancen rechnen sich auch David Mainwaring und Jake Montgomery, ebenfalls Australier, aus. Damit es keine australischen Festspiele werden, muss Michael Raelert seine beste Form abrufen, mit dem Amerikaner TJ Tollakson könnte der Rostocker einen hilfreichen Weggefährten unterwegs haben. Mit großen Ambitionen geht auch der Wertheimer Johannes Moldan die Reise nach Australien, der solche hitzige Rennen wie den Ironman 70.3 Western Sydney bevorzugt. 

Ihren Titel verteidigen will Annabel Luxford. Vor einem Jahr enteilte sie der Konkurrenz um sechs Minuten, diesmal wird es nicht so einfach für die Australierin. Mit Melissa Hauschildt hat sich eine starke Landsfrau angekündigt, die beiden Britinnen Rachel Joyce und Liz Blatchford sowie Lauren Brandon und Haley Chura aus den USA zählen genauso zum Favoritenkreis. Außerdem kommt auch die frisch gekürte Phuket-Siegerin Amelia Rose Watkinson nach Western Sydney. Somit befindet sich Mareen Hufe als einzige Deutsche im Profifeld in bester Gesellschaft.

 

Ironman 70.3 Thailand - Phuket

 

Eine Woche nach dem traditionsreichen Laguna Phuket Triathlon geht es am Sonntag an gleicher Stelle über die halbe Ironman-Distanz. In Abwesenheit von Vorjahressieger Tim Reed wird es daher am Bang Tao Beach einen neuen Sieger geben. Angeführt wird das Starterfeld von Vorjahresdritten Tim van Berkel aus Australien. Gemeldet ist auch der Kanadier Brent McMahon, gerade erst Zweiter hinter Lionel Sanders beim Ironman Arizona. Dazu kommt eine ganze Reihe von Athleten, die sich beim Laguna Phuket Triathlon schon einem Klimahärtetest unterzogen haben. Die beiden Italiener Massimo Cigana und Alberto Casadei, der Neuseeländer Guy Crawford, Fernando Toldi aus Brasilien und ebenso Markus Rolli. Der Forster haderte aber mit seinem Auftritt am vergangenen Sonntag, als er mit Krämpfen in den Oberschenkeln das erhoffte Podium als Siebter klar verpasste. Dementsprechend groß ist Rollis Motivation nun am Sonntag sein wahres Leistungsvermögen in der Hitze Südthailands endlich zu können.

 

Auch im Frauenrennen wird es keine Titelverteidigung geben, denn Amelia Rose Watkinson versucht sich zeitgleich beim Ironman 70.3 Western Sydney. Dafür taucht mit Flora Duffy von den Bermudas ein ganz prominenter Name in der Startliste auf. Die siegverwöhnte Duffy, der in diesem Jahr u.a. die Titelverteidigung der ITU World Triathlon Series und der Xterra WM gelang, bekommt es aber mit einigen richtigen Phuket-Spezialistinnen zu tun. Die Irin Eimear Mullan im Trikot des in Phuket ansässigen Thanyapura-Teams, und die Britin Imogen Simmonds hoffen ihren Heimvorteil ausspielen zu können. Gemeldet ist auch die Österreicherin Sylvia Gehnböck, die schon am Sonntag mit Rang sieben beim Laguna Phuket Triathlon überzeugte. 

Richtig zur Sache gehen wird es auch in den Agegroup-Klassen, da 30 Slots für den Ironman Hawaii 2018 vergeben werden. Die Qualiplätze erhielt das Rennen in Phuket, nachdem das ursprüngliche Rennen in China abgesagt werden musste.

Ironman 70.3 Bahrain


Etwas nach vorne gerutscht ist das Rennen in Manama. Terenzo Bozzone wird das aber nicht vom Versuch abhalten, seinen Sieg aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen. Dass der Neuseeländer gut drauf ist, beweisen die letzten Ergebnisse: Platz zwei beim Island House Triathlon und der Sieg beim Ironman 70.3 Los Cabos. Die Strapazen des Ironman Hawaii, den Bozzone als Sechster beendete, hat er offensichtlich gut überstanden und strebt nun den nächsten Erfolg an. Streitig machen könnten ihm den der Spanier Javier Gomez und der Franzose Antony Costes, der zuletzt Michael Raelert in Phuket lange Paroli bot. Gomez dürfte zudem die Tatsache motivieren, das er mit einem Sieg seinen Team-Mäzen Scheich Nasser Bin Hamad Al Khalifa um eine Million Dollar erleichtern könnte. Diese sind abermals für die Triple Crown (Siege beim Ironman 70.3 Dubai, Ironman 70.3 WM Chattanooga und Ironman 70.3 Bahrain) ausgelobt. 

Die Reise in die Wüste treten mit Markus Thomschke, Horst Reichel und Alexander Schilling auch drei Deutsche mit Aussichten auf fordere Platzierungen an.

Hochkarätig besetzt ist auch das Rennen der Frauen, an deren Spitze Daniela Ryf steht. Die dreifache Siegerin des Ironman Hawaii bekommt es mit der Britin Emma Pallant, Eva Wutti aus Österreich und der Kanadierin Angela Naeth zu tun. Außerdem kann die Schweizerin zum zweiten Mal nach 2015 mit einem Sieg die 1.000.000 US-Dollar der Triple Crown-Series einsacken. In diesem Feld, das ein schnelles Rennen verspricht, stehen gleich mehrere bekannte deutsche Namen: Diana Riesler, Anne Haug, Jenny Schulz und Svenja Thoes hoffen zum Ende der Saison nochmal auf ein Topergebnis.