Challenge Wanaka: Dougal und van Vlerken wieder vorne, Kälteopfer Viellehner

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 18.02.2017 um 09:30
Der Neuseeländer Allan Dougal und die Niederländerin Yvonne van Vlerken haben bei der Challenge Wanaka ihre Siege aus dem Vorjahr wiederholt. Dougal setzte sich nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen in 8:26:38 Stunden gegen seinen Landsmann Mike Phillips und dem Australier Luke Bell durch und verbesserte dabei den Streckenrekord um gut fünf Minuten. Yvonne van Vlerken duellierte sich wieder mit der Britin Laura Siddall um den Sieg und rettete am Ende 27 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. Mit ihrer Siegerzeit von 9:15:44 Stunden stellte sie ebenfalls einen neuen Kursrekord auf. Die deutschen Hoffnungsträger Per Bittner und Julia Viellehner schieden auf der Laufstrecke beziehungsweise nach dem Schwimmen aus.

Mit nur 15 bis 17 Grad war das Wasser im Lake Wanaka sehr frisch. Dies wurde Julia Viellehner zum Verhängnis. Die zierliche Oberbayerin verlor im kalten Wasser trotz wärmendem Neo viel Energie. Statt auf das Rad ging es nach dem Schwimmen unter die Heizdecke. Nur noch 32 Grad Körpertemperatur wurden bei der Challenge Regensburg-Siegerin gemessen. "Ja, ich weiß, dass kalte Temperaturen nichts für mich sind. Eigentlich hatten wir auch beschlossen, dass ich bei kalten Bedingungen nicht mehr an den Start gehe. Mein Körper ist einfach nicht für die Kälte gemacht und ich kann unter solchen Bedingungen keine Leistung abrufen", so Viellehner, deren Körper nach gut einer Stunde wieder auf Normaltemperatur war, in ihrem Blog zum DNF.

Derweil waren die Topfavoritinnen schon auf Betriebstemperatur. Nach 50 Radkilometern hatte das Duo Yvonne van Vlerken und Laura Siddall den Rückstand zur Schweizer Schwimm-Leaderin Emma Bilham wett gemacht. Die Niederländerin und die Britin ließen sich auch im weiteren  Verlauf der 180 Radkilometer nicht aus den Augen und erreichten mit über 16 Minuten Vorsprung vor Bilham die zweite Wechselzone.

 

Erst Siddall vorne, dann van Vlerken

 

Das Laufduell um den Sieg eröffnete Siddall mit einem Angriff und lief auf den ersten 15 Kilometern bis zu einer halben Minute Vorsprung heraus. Doch Van Vlerken kämpfte sich zurück und an der Halbmarathonmarke war die Niederländerin mit einer Minute in Führung. Als es auf die letzten 10 Laufkilometer ging, wurden sogar 2 Minuten Vorsprung für Van Vlerken gestoppt, die nun aber wieder Zeit einbüßte. Siddall kam nochmals gefährlich nahe heran, doch an Yvonne van Vlerkens Sieg in 9:15:44 Stunden (fast 9 Minuten schneller als die alte Streckenbestzeit - 9:24:31 Stunden - von Gina Crawford aus dem Jahr 2013)  konnte sie nicht mehr rütteln. Siddall wurde in 9:16:11 Zweite, Emma Bilham folgte in 9:30:39 als Tagesdritte. Rang fünf ging an die in Wanaka lebenden Deutsche Simone Maier.

 

Dougal erst in Lauerstellung, dann souverän - auch McKenzie steigt aus

 

In der Männerkonkurrenz stieg eine Fünfergruppe, angeführt von Neuseeländer Mike Phillips, aus dem kalten Lake Wanaka. Mit dabei war auch Per Bittner. Der australische Topfavorit  Luke McKenzie stieg knapp dahinter aufs Rad.  Zunächst bestimmte eine Dreiergruppe mit Phillips, Brian Rodes und Luke Bell das Tempo an der Spitze. Gegen Ende der zwei Radrunden fuhr dann auch McKenzie ganz nach vorne. In Lauerstellung lag zu diesem Zeitpunkt noch der Vorjahressieger Allan Dougal. Auf den letzten 40 Radkilometern wendete sich dann der Rennverlauf dramatisch. Während McKenzie deutlich zurück fiel, fuhr Dougal an die Spitze und erreichte mit gut zwei Minuten Vorsprung vor Phillips und Luke Bell die zweite Wechselzone.

An dieser Reihenfolge sollte sich im Marathon nichts mehr ändern. Dougal wiederholte in 8:26:38 Stunden seinen Vorjahressieg und blieb dabei gut fünf Minuten seinem im Vorjahr aufgestellten Streckenrekord (8:31:53). Phillips (8:32:00) wurde mit gut fünf Minuten Rückstand Zweiter, gefolgt von Bell (8:42:50). Per Bittner, der mit 20 Minuten Rückstand auf die Spitze in die Laufschuhe gewechselt war, stieg wie Luke McKenzie an der Halbmarathonmarke aus. Via Facebook teilte der Leipziger nach dem Rennen mit: "Revanche beim Ironman in Taupo in zwei Wochen."