Dem Alter im Trainingscamp ein Schnippchen geschlagen

von Peter Nowak für tri2b.com | 15.06.2017 um 12:12
Das erste Heimtrainingslager Anfang Mai verlief wie am Schnürchen. Das Wetter war von den Temperaturen zwar teilweise recht frisch, aber es war zumindest trocken. Es war auch das erst Mal, dass ich den Trainingsplan von Harald, meinem Trainer, durchschaut habe. In den neun Jahren, die ich bei ihm trainiere, hat er es immer geschafft mich irgendwie zu überraschen. Diesmal hatte ich den richtigen Riecher und es gab nur Grundlagentraining. Die Beine haben sich vom ersten bis zum letzten Tag gut angefühlt und die rund 32 Trainingsstunden in den 9 Tagen konnte ich perfekt abhacken.

  

Von Anfang an recht hart ...

 

Am letzten Sonntag habe ich mein zweites Trainingslager zu Hause beendet und es war diesmal von ersten Tag richtig hart.   Begonnen habe ich Samstag vor einer Woche mir einer Leistungsdiagnostik auf der Laufbahn. Es wurden 4 x 2000 Meter gerannt mit jeweils einer Laktatmessung. Mein VL3 - Schwellenwert liegt bei 3:30 min pro km und die Schwellenherzfrequenz bei 169 Schlägen. Im gesamten echte Topwerte, womit ich auch sehr zufrieden bin, denn mein letzter Test im Januar fiel noch katastrophal aus. Dieser schlechte Test hatte mich auch sehr gewurmt. Dazu kamen auch noch ständige Kommentare,  es wird vielleicht an meinem Alter liegen und es völlig normal ist, dass der Körper nun halt abbaut. Letztes Jahr wurde ich 40 Jahre alt, da waren die Werte sehr gut. Jetzt plötzlich, mit 41 Jahren baut der Körper ab? ...da glaube ich nix von :-) Der Leistungstest hat sich auch gut angefühlt und ich war nicht am Limit. Doch eine Ausbelastung habe ich bewusst nicht gemacht, da mein Trainingslager erst angefangen hat. Am Abend standen noch lockere 90 min Rad auf dem Programm... 

An den folgenden Tagen habe ich die Vorbelastung aber deutlich gespürt und mich über einen etwas lockeren Tag am Dienstag sehr gefreut, denn am Mittwoch sollten 6 x 5 km auf dem Rad im Schwellentemp folgen und zudem eine Stunde ruhiger Dauerlauf inklusive Krafteinheit. An diesem Mittwoch, bei stürmischen 11 °C,  hat mein Kopf nicht mitgemacht und schon nach der ersten Wiederholung habe ich das Radtraining aufgegeben. Das Laufen und Kraft konnte ich morgens im Regen zumindest gut erledigen.
Da es aber eine wichtige Einheit für mich war,  hatte ich die Idee die ausgefallenen Intervalle am folgenden Tag mit in eine anstehende ruhige Radeinheit über vier Stunden einzubauen. Harald meinte, ich soll das nicht so machen,, sondern die vier Stunden wie geplant ganz locker fahren.  

 

Trainer, ich habe gesündigt....

 

Ich habe bisher die Ratschläge von meinem Trainer immer befolgt. Am Donnerstag aber habe ich es nicht getan. zunächst bin ich drei Stunden locker durch das Wiehengebirge vor meiner Haustür bei Bad Essen gefahren und die Beine waren immer noch wie Neu! Da mussten also die einfach Intervalle her. Es lief super! Die letzte Steigerung war zwar sehr hart, aber noch voll im Normbereich. 

Das war für mich ein sehr befreiendes Gefühl....denn es geht doch noch, auch mit 41 Lenzen auf dem Buckel :-) Die restliche Woche verlief dann sehr gut und ich freue mich total darüber, dass ich mein Training trotz der schweren Beine gut und verletzungsfrei abspulen konnte. 

Jetzt heißt es die Tage richtig tapern, denn am kommenden Sonntag steht auch schon der erste Triathlon in Steinbeck an, yeah ;-)