Laufend durch San Francisco: Das Jahressoll schon schnell im Februar erfüllt

von Sven Weidner für tri2b.com | 07.02.2018 um 13:47
Ich kann mich beim besten Sinne nicht daran erinnern, wann ich eigentlich das letzte Mal drei Laufwettkämpfe in einem Jahr hatte. Normalerweise starte ich die Saison beim Osterlauf in Paderborn und wenn ich Lust habe, gibt es im Herbst noch einen Marathon als Belohnung für eine lange Triathlon-Saison.

Hier in den USA scheint irgendwie alles anders zu sein. Das Wetter im Winter ist sommerlich mit bis zu 25 Grad am letzten Wochenende. Auch am Sonntag kann man noch schnell Snacks für den Super Bowl am Abend im Supermarkt kaufen und ich war schon zum dritten Mal in dem noch jungen Jahr 2018 im Wettkampfmodus.

 

Schon beim Bus erwischen war Schnelligkeit gefragt

 

Diesmal habe ich mir den 5 km-Lauf im Rahmen des Kaiser Permanente Half-Marathon als Sonntagmorgenbeschäftigung ausgesucht. Es kann ja nicht schaden mal zu schauen, ob die Beine nach dem 24 Stunden-Gewaltmarsch an Neujahr noch wissen, wie schnelles Laufen aussieht oder? Also klingelte der Wecker für einen Sonntag wieder viel zu früh. Irgendwie habe ich dann total verschlafen doch noch meine Bushaltestelle pünktlich erreicht, sodass ich um 6:40 Uhr auf dem Weg zum Start war. Kaum im Bus hingesetzt, war ich dann auch hellwach, weil es schlimmer roch als in jeder Stadiontoilette... Das gehört leider in den USA auch dazu, dass Bus und Bahn beliebte Nickerchenplätze für Obdachlose sind.  Naja nach 30 min. hatte ich die Fahrt dann auch überstanden und befand mich mal wieder im Golden Gate Park von San Francisco.

 

Nationalhymne reißt mich den Podestträumen

 

Hier war die Orga dann auch wieder ein wahres Läufer-Paradies! Keine Wartezeiten, viel Platz zum Warmlaufen und sogar Erfrischungen vor dem Rennen.
Auf diese Weise kann man sich mental richtig gut auf das Rennen einstellen. So kommt man dann auch ins Träumen: „Letztes Jahr war die Siegerzeit 16:32 min., ... hmmmm ist schon knackig ,... knapp unter 17 min. war der 3. Platz ... , ja also wenn’s gut läuft vielleicht!?“ Das 17 min. immer noch einen 3:24er Schnitt auf dem Kilometer sind, soweit denkt man natürlich nicht... . Aber okay vielleicht hat mich die obligatorische Nationalhymne vor dem Rennstart auch einfach zu früh aus meinen Gedanken gerissen. 

Knapp zwei Minuten später war es dann endlich soweit mit dem Startschuss. Hier war mein Ziel erst einmal vorne mitlaufen und dann versuchen im Sprint alles in die Waagschale zu werfen. Irgendwie ist der Plan völlig nach hinten losgegangen, denn die Jungs vorne sind richtig hart losgelaufen. Nach einem ersten Kilometer in 3:10 min. habe ich mich dann an siebter Position wiedergefunden. Das Lustige hierbei war, dass der spätere Sieger (15:19 min.) vorne in einer eigenen Liga gelaufen ist, während wir anderen Läufer zunächst mit ca. 20 m Abstand, wie an der Perlenschnur hintereinander hergelaufen sind. Das hat sich bis zum Ziel bis auf nun etwas größere Lücken auch nicht mehr geändert. Am Ende stand eine 16:34 min. auf der Uhr und ein siebter Gesamtplatz plus AK-Sieg zu Buche. Darüber kann man sich nun wirklich auch nicht beschweren. 

Der besondere Bonus diesmal war das Auslaufen. Hier hieß es Schuhe aus und gut 3 km am Strand in Richtung warmes Bett und gute Pizza zu laufen. In dem Sinne guten Start in die Faschings- und Karneval-Woche und mal schauen wann ich wieder im Einsatz bin.