Laufschuhtest 2013: Die Leichtigkeit des Seins

von tri2b.com | 25.04.2013 um 14:52
30 verschiedene Laufschuhmodelle haben wir seit Ende Februar in unserem 2013er Laufschuhtest unter die Füße genommen. Insgesamt 14 Tester und Testerinnen waren mit den Modellen der 15 Hersteller unterwegs. Aufgefallen ist vor allem eines: Die Laufschuhe der aktuellen Saison sind, u.a. dank optimierter Zwischensohlenmaterialen, so leicht wie nie zuvor. Selbst komfortable Trainingslaufschuhe sind unter 300 Gramm in einer mittleren Männergröße keine Seltenheit mehr.

Ein gutes Beispiel für den Trend zu immer leichteren Laufschuhen ist der Asics Gel Kayano. In seiner 19. Auflage wiegt der Klassiker der Japaner nur noch knapp über 300 Gramm. Und im Segment der neutralen Trainingslaufschuhe liegen die Modelle von New Balance (1080), Scott (AF Trainer) und Zoot (TT Trainer) sogar unter der magischen 300 Gramm-Marke. 

Bei den leichten Trainingslaufschuhen (Lightweight-Trainer) und den Wettkampfschuhen setzt sich der Trend zur Leichtigkeit fort. Gleich reihenweise liegen Modelle nur noch knapp über der 200 Gramm-Marke. Zu den leichtesten gehören hier der Scott Race Rocker, Saucony Fastwitch und die Woolf-Modelle. Nur auf gut 180 Gramm kommt die Road-Variante des britischen Herstellers Inov-8 (Road X-Lite 155). Ebenso „sub-200“ bringt der Kiawe von Zoot auf die Waage. Für beide Modelle gilt aber, dass hinsichtlich Dämpfungskomfort nicht mehr viel zu erwarten ist, hier ist echtes „Sportfahrwerk“ angesagt. Nur wenige Gramm mehr wiegen z.B. der Asics-Wettkampfklassiker DS Racer und der im Test sehr positiv aufgefallene Cloudrunner des Newcomers ON aus der Schweiz. 

Mehr Komfort beim Natural-Running


Etwas gegenläufig ist der Trend im Segment „Natural-Running“. Hier ist deutlich festzustellen, dass die Hersteller vermehrt auf Entwicklungen setzen, die für eine breitere Zielgruppe einsetzbar ist. So baut Asics (Lyte33 2) und Brooks (Cadence 2) relativ kompakt wirkende Schuhe. Ebenso Ecco, das sein Biom-Konzept deutlich überarbeitet hat, stellt mit dem Evo Racer ein sehr kompaktes „Natural-Running“-Modell vor. Eine extreme Auslegung von Natural-Running haben wir bei den Modellen von Inov-8 (Bare XLite 150) und Skechers (Gobionic) getestet. 0 mm-Sprengung und nahezu keine Dämpfung erfordern eine lange Eingewöhnungszeit und wohl dosierten Einsatz. 
Die Kehrseite der immer leichter werdenden Schuhe dürfte im Einzelfall die Haltbarkeit sein. In der Testphase zeigten sich bei einigen Modellen schon nach kurzer Zeit deutliche Verschleißspuren an den dünnen Laufsohlen, die oft nur noch an den Hauptbelastungspunkten mit abriebfesten Materialen, wie z.B. Carbongummi, verstärkt sind. 

Der beste Schuh? Da hilft nur selbst probieren


Die Frage welcher Schuh nun im individuellen Fall der Beste ist, kann nur eine Anprobe und ein Vergleich untereinander im Fachhandel beantworten, bei Bedarf verbunden mit einer Laufanalyse. Wir möchten an dieser Stelle trotzdem drei Modelle besonders hervorheben. Den Saucony Virrata, der als Natural-Running Schuh mit einer 0 mm-Sprengung eine erstaunliche Alltagstauglichkeit besitzt – für glatte 100,00 €. Den Scott T2C Evo, der als Lightweight-Trainer bestens den Spagat zwischen Dynamik und Komfort vermittelt und so für viele Triathleten sehr empfehlenswert sein dürfte. Und zu Guter Letzt den Zoot Ultra Race 4.0., der Höchstnoten beim schnellen Einstieg, dem Barfußtragekomfort und der Dynamik erhielt – und ganz nebenbei farblich ein Eyecatcher in der Wechselzone sein dürfte. Wobei hier auch ein Großteil der Konkurrenz das Thema Farbe ganz groß schreibt.