Alpen-Triathlon Schliersee

von A. Thomma für tri2b.com für tri2b.com | 20.06.2009 um 18:49
Christiane Pilz und Thomas Springer holten sich am Spitzingsee die Deutschen Meistertitel. Für Pilz war es der vierte Meistertitel und der erste Sieg beim Alpen-Triathlon. Der 24-jährige Thomas Springer erreichte seinen bisherigen Karrierehöhepunkt und sicherte sich hinter dem Gesamtsieger Ivan Vasiliev (RUS) den deutschen Meistertitel ...

Christiane Pilz und Thomas Springer holten sich am Spitzingsee die Titel der Deutschen Meister im Triathlon über die Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen). Für die Rostockerin Pilz war es schon der vierte Meistertitel und der erste Gesamtsieg beim Alpen-Triathlon. Der 24-jährige Thomas Springer erreichte seinen bisherigen Karrierehöhepunkt und sicherte sich hinter dem Gesamtsieger Ivan Vasiliev (RUS) den deutschen Meistertitel. Michael und Andreas Raelert (beide EJOT Team TV Buschhütten) sowie Anne Haug (SYNERGY-SPORTS Team Erlangen) und Kathrin Müller (ASICS Team Witten) sicherten sich die zweiten und dritten Plätze in der Wertung der Deutschen Meisterschaften. Hier geht´s zur Bildergalerie vom Hexal-Alpen-Triathlon in Schliersee Der Russe Ivan Vasiliev schrammte nur sehr knapp am Streckenrekord von Michael Raelert vorbei. Mit seiner Gesamtzeit von 1:59:40 Stunden fehlten nur 12 Sekunden zu einer neuen Rekordmarke. Thomas Springer zeigte sich auf der kupierten Laufstrecke rund um den Spitzingsee sehr stark und konnte dem ITU-Weltcupstarter Vasiliev noch 42 Sekunden abnehmen, hatte aber den Titel für die Deutschen Meisterschaften als Hauptziel vor Augen. Der 24-jährige unterbot in 1:59:59 Stunden auch die zwei Stundenmarke und ist jetzt erst der dritte Athlet unter dieser Grenze beim Alpen-Triathlon. Spitzengruppe nur knapp voraus Dabei war der neue Deutsche Meister gar nicht so gut in den Wettkampf gestartet. Mit knapp einer Minute Rückstand entstieg der Hallenser dem Nebel verhangenen Schliersee und landete im großen Hauptfeld. An die Spitze des Rennens formierte sich bei Hälfte der Radstrecke eine starke Führungsgruppe mit Richie Cunningham (AUS), den Raelert-Brüdern Andreas und Michael, James Seear (AUS), Pavel Simko (SLO) und Ivan Vasiliev (RUS), dem schnellsten Schwimmer des Tages. Die Gruppe harmonierte gut und machte über die Vielzahl von Steigungen und Abfahrten ordentlich Tempo, konnte das Hauptfeld aber nie weiter als eine Minute distanzieren. Im fast vier Kilometer langen Anstieg zum Spitzingsattel erhöhte Vasiliev das Tempo und überquerte auch als Erster den Scheitelpunkt (1127 m). Aus dem Hauptfeld attakierte Thomas Springer und konnte zur Überraschung von Vorjahressieger und Streckenrekordhalter Michael Raelert auf den 352 Höhenmetern seinen Rückstand zu jenem egalisieren. Verlässliche Laufform "Ich wusste auf meine Laufform konnte ich mich verlassen und der Titel war mein Ziel", fasste Springer seine Tatik zusammen. Nach dem zweiten Wechsel lag er als schnellster Deutscher auf Platz fünf und machte sich auf die abschließenden 10 Kilometer. Hier überholte Springer, Sechster der U23-WM von Hamburg 2007, den Schliersee-Sieger von 2007 Simko, Seear und Cunningham. Auch Ivan Vasiliev konnte sich nicht ganz sicher sein, am Ende fehlten Springer 19 Sekunden. "Ich hatte nahezu das perfekte Rennen. Nach dem Schwimmen bin ich immer besser in den Wettkampf gekommen und fühlte mich immer besser. Als ich am Spitzingsattel Michael Raelert eingeholt hatte, wusste ich, ich kann mich auf meine Laufform verlassen.", resümerte der neue DM-Titelträger. Kampf um Platz drei Michael Raelert konnte sich nach etwas Wartezeit im Ziel über den Vizemeistertitel freuen. Jonathan Zipf war als Dritter am Spitzingsee ins Ziel gelaufen, hatte die Laufstrecke aber ohne Startnummer absolviert und wurde deshalb disqualifiziert. Ein Kampfrichter wollte Zipf die Startnummer noch auf der Laufstrecke überreichen, der lehnte ab. Ein Protest gegen die Disqualifikation wurde abgelehnt. So konnte sich Michael Raelert sich über Platz zwei bei der DM freuen. "Ich freue mich, dass die Jungs meinen Rekord nicht geknackt haben.", fasste Michael Raelert seine Gefühle zusammen. Die Zielsetzung des Siegers von 2008 war vor dem Rennen anders gewesen, "ich wollte das Rennen gewinnen. Aber mir ging es auf der Radstrecke nicht so gut. Jetzt ich freue mich sehr für das EJOT Team TV Buschhütten. Thomas Springer hat allen gezeigt, dass er für Großes gut ist." Christiane Pilz ungefährdet Bei den Frauen war die Rostockerin Pilz die Topfavoritin und sie wurde dieser Rolle schon beim Start gerecht. Nach dem Schwimmen war sie in der Spitze vertreten, auf dem Rad machte sie das Tempo. Anne Haug setzte sich zwischenzeitlich an die Spitze und fuhr 25 Kilometer alleine. Aber am Schlussanstieg hinauf zum Spitzingsee bestimmte Christiane Pilz das Rennen. "Ich bin einfach mein Tempo gefahren und hab mich gewundert, dass ich nicht überholt wurde", resümierte Pilz. Auch eine Tempoverschärfung von Kaisa Lehtonen (FIN) wurde von der 33-Jährigen gestellt. Auf der Laufstrecke musste sich die bis dato dreifache Deutsche Meisterin mehr verausgaben, als sie sich vorgestellt hatte. "Es ging nicht so locker, wie ich wollte. Aber ich hatte keine Zwischenzeiten und musste das Tempo hochhalten." So sicherte sie sich mit der schnellsten Laufzeit ihren vierten DM-Titel und ihren ersten Gesamtsieg beim prestigeträchtigen Alpentriathlon am Schliersee.