Den Inferno Triathlon vor den Augen oder vom Grand Canyon über Mt. Whitney zum Schilthorn

von Sven Weidner für tri2b.com | 21.07.2017 um 20:53
tri2b.con A|N-Athlet Sven Weidner bereitet sich auf eine ganz eigene Art, auf den Inferno Triathlon in den Schweizer Alpen vor. Nach einer verletzungsbedingten Triathlonpause von mehr als einem Jahr hat der Bielefelder Sportler sich in die Rocky Mountains aufgemacht auf der Suche nach Höhenmetern ohne Ende. Dabei hat er im wahrsten Sinne so einige Höhen und Tiefen erlebt.

Begonnen hat alles am 2. Juni in Sin City (Las Vegas). Von dort ging es in Richtung Grand Canyon. Dort stand dann der South Kaibab Trail auf dem Programm. Die Zahlen von knapp 21 km und  jeweils ca. 1400 m Abstieg und Aufstieg lassen keinen Alpinisten erzittern. Das Besondere ist hierbei viel mehr die umgekehrte Reihenfolge von Auf- und Abstieg und Temperaturen von bis zu 50 °C im Canyon. Gestartet wurde um 4 Uhr morgens, um einen Großteil des Abstiegs vor Sonnenaufgang erledigt zu haben. Nachdem der Grund die Phantom Ranch nach 1,5 Stunden als Wendepunkt erreicht wurde, begann der schwierige Teil des Tages. Hier musste mein Begleiter ziemlich leiden, sodass nach 2 km Aufstieg 15 kg Zusatzgewicht im Rucksack von mir verstaut werden mussten. Als der Südrand gegen Mittag wieder erreicht wurde, war die Vorfreude bei uns auf die abendliche Schwimmrunde im Lake Powell ziemlich groß.

 

 

Langer Anlauf auf das Dach der USA

 

Leider hat ich mir eine Infektion am Fuß zugezogen, sodass der Halbmarathon im Yellowstone Nationalpark als nächstes Highlight leider ausfallen musste. Nachdem sich die Lage etwas gebessert hatte, stand dann aber am 19. Juni die Tagestour zum Mt. Whitney, seines Zeichens höchster Berg der zusammenhängenden USA mit 4.417 m auf dem Programm. Hier hieß es 45 km (leider war der eigentliche Trail teils unauffindbar) zu überwinden. Nach der Hälfte des Aufstiegs ging es dann alleine dem Gipfel entgegen.

 

Dort angekommen ist mir dann aufgefallen, dass ich  weder die Essensvorräte noch das Wasser bei der Trennung von meinem Begleiter aufgefüllt hatte. Auf dem Rückweg war keine Spur von ihm mehr zu finden (da er schon wieder unten am Trailhead war). So hieß es, die Strecke mit insgesamt einem Müsliriegel und einem Liter Wasser zu überwinden. Mein Lust auf einen Xenofit-Riegel war selten so groß :-).  

Nach 26 Tagen, mehr als 380 km zu Fuß und etlichen Höhenmetern und Schwimmkilometern hieß es dann Abschied nehmen von den USA. Eine treue Hilfe auf dem Weg waren dabei die Kompressionshosen von 2XU und die Schwimmbekleidung von Zoggs.  Die Kraftausdauer-Basis, um am 19. August gut der Schilthorn-Aussichtsplattform in 2.970 Meter Höhe anzukommen, ist auf jeden Fall gelegt. Inferno, ich komme!!!