EM Györ: Erneut Medaille für deutsche Athleten – Petzold holt Bronze

von tri2b.com | 06.07.2002 um 14:50
Maik Petzold konnte sich in dem heißen Rennen des Europameisterschaftfinales der Männer den dritten Rang erkämpfen. Die beiden Erstplatzierten des letzten Jahres Filip Ospaly (CZE) und Ivan Rana (ESP) tauschten diesmal die Plätze eins und zwei. Daniel Unger mit Rang fünf, Dirk Bockel mit Rang zehn ...

Maik Petzold lässt in einem dramatischen Finish nur Ivan Rana und Filip Ospaly ziehen Der Deutsche Maik Petzold konnte sich in dem heißen Rennen des Europameisterschaftfinales der Männer den dritten Rang erkämpfen. Die beiden Erstplatzierten des letzten Jahres Filip Ospaly (CZE) und Ivan Rana (ESP) tauschten diesmal die Plätze eins und zwei. Daniel Unger mit Rang fünf, Dirk Bockel mit Rang zehn, sowie Andreas Raelert (12), Roland Knoll (21) und Rene Göhler (22) komplettierten mit ihren Ergebnissen eine überragenden Mannschaftsleistung des deutschen Teams. Schwimmen und Radfahren wieder vorentscheidend Die 51 Athleten des Finales hatten sich bereits am Donnerstag in zwei Qualifikationsrennen die Startberechtigung für das Finale erarbeitet. Die Schweiz und Deutschland stellten mit jeweils sechs Athleten die stärksten Mannschaften, aber auch die Briten und Spanier waren mit jeweils fünf Athleten zahlreich vertreten. Mit am Start der Gewinner des Vorjahres, Filip Ospaly und der Vize-Europameister Ivan Rana aus Spanien. Aber auch Paul Amey (GBR), der am Donnerstag eines der beiden Qualifikationsrennen gewinnen konnte, und Henning Rasmus (DEN) standen neben diesen beiden ganz oben auf der Favoritenliste. Während nach der ersten von zwei Schwimmrunden das Feld noch geschlossen war, setzte sich in der zweiten Runde eine ca. 15-köpfige Spitzengruppe, angeführt von dem Schwimmspezialisten Richard Stannard (GBR), etwas vom Feld ab. Mit dabei waren hier bereits die vier deutschen Athleten Daniel Unger, Maik Petzold, Andreas Raelert und Dirk Bockel. Somit standen die Chancen gut, dass sich die Erwartung des Bundestrainers Ralf Ebli, nach dem Schwimmen mindestens drei deutsche Athleten in der Spitzengruppe zu haben, erfüllen könnten. Führungsgruppe am Rad arbeitet gut zusammen Schnell bildete sich eine enorm starke Radgruppe an der Spitze des Feldes. Mit dabei alle Favoriten - mit Ausnahme von Paul Amy, der den Anschluss an den Expresszug nicht geschafft hatte - und auch die vier „jungen Wilden“ aus Deutschland. Diese 15 Athleten ließen nichts anbrennen und spulten die 40 Kilometer mit großem Druck ab. Dahinter hatte sich wieder eine große Verfolgergruppe gebildet, in der sich mit Roland Knoll und Rene Göhler die restlichen beiden Deutschen befanden. Der anfängliche Rückstand von rund 20 Sekunden auf die Spitze wuchs bis zur zweiten Wechselzone auf rund eineinhalb Minuten an. Dies war auch ein „Verdienst“ der deutschen Athleten: während Andreas Raelert in der Führungsgruppe mächtig Druck machte und oft an der Spitze zu sehen war, spielten Knoll und Göhler in der Verfolgergruppe geschickt die „Bremser“ und leisteten keinerlei Führungsarbeit. “10 Kilometer Vollgas und Leiden“ Der Bundestrainer hatte am Vorabend noch die Parole „10 Kilometer Leiden“ für seine Schützlinge ausgegeben, und alle hielten sich daran. Unger und Petzold stürmten als Erster bzw. Zweiter aus der Wechselzone auf die Laufstrecke, als ob es sich um ein Sprintrennen handeln würde. Nach rund einem Kilometer hatten sie sich, zusammen mit Ospaly, Rasmus und dem Briten Jennings bereits deutlich vom Feld abgesetzt. Kurz darauf komplettierte der Spanier Rana die Führungsgruppe, die in der Folge die Medaille unter sich ausmachten. Bis zur letzten Runde liefen die Sechs Schulter an Schulter, bevor Daniel Unger rund 3 Kilometer vor dem Ziel eine erste Attacke startete. Zwar sah es zunächst so aus, als ob er sich absetzen konnte, doch der Spanier Rana fackelte nicht lange, konterte und setzte sich mit hohem Tempo an die Spitze der Sechsergruppe. Sein Antritt sprengte die bis dahin kompakte Spitzengruppe schlagartig. Ivan Rana hielt bis ins Ziel sein Tempo durch, dahinter kämpften die restlichen Athleten um Rang zwei und drei. In einem spannenden Finish konnte sich schließlich der Vorjahressieger Filip Ospaly knapp vor Maik Petzold positionieren, Daniel Unger folgte dem Dänen Rasmus Henning auf Rang fünf, und Jennings kam als letzter des Führungssextetts über die Ziellinie. Paul Amey reichte die schnellste Laufzeit des Tages (28:25) nur zu Rang acht. Dirk Bockel und Andreas Raelert hielten sich gut und belegten die Plätze zehn und zwölf. Ralf Ebli kann nicht nur mit den Platzierungen seiner Schützlinge, die mit Platz 21 und 22 durch Roland Knoll und Rene Göhler komplettiert wurden, sehr zufrieden sein. Zusätzlich wurden auch alle seine Erwartungen und Prognosen während des Rennens erfüllt.