Ironman 70.3 Germany

von tri2b.com | 16.08.2009 um 17:22
Sebastian Kienle setzt seine Siegesserie 2009 weiter fort. In Wiesbaden gewann der Karlsruher in 4:04:34 Stunden mit neuem Streckenrekord. Bei den Frauen siegte die Holländerin Yvonne van Vlerken ebenfalls mit neuer Streckenbestzeit von 4:42:46 Stunden ...

Sebastian Kienle setzt seine Siegesserie 2009 weiter fort. In Wiesbaden gewann der Karlsruher die Mitteldistanz in 4:04:34 Stunden mit neuem Streckenrekord. Bei den Frauen siegte die Holländerin Yvonne van Vlerken. Die Favoritin sicherte sich ihren ersten Saisonsieg mit neuer Streckenbestzeit von 4:42:46 Stunden. Michael Raelert und Mathias Hecht belegten die Plätze zwei und drei. Tiina Boman und die Amateurin Eva Jannsen komplettierten das Podest der Damen. Die Bildergalerie des Ironman 70.3 aus Wiesbaden ... Die Zieleinlauf-Videos der Sieger Sebastian Kienle und Yvonne van Vlerken in der Biestmilch-Kolumne ... Erster Rekord fällt auf der Schwimmstrecke Schon im Vorfeld des Ironman 70.3 Germany in Wiesbaden wurde viel über die Favoriten gesprochen. Ein selektierter Kreis von fünf Topfavoriten und einigen weiteren starken Athleten ließ ein schnelles und spannendes Rennen erwarten. Schon auf der Schwimmstrecke sollten sich diese Erwartungen erfüllen. Nach dem Start um 8.00 Uhr war es Michael Raelert, der zusammen mit Andreas Böcherer und Mathias Hecht für das Tempo sorgten. Nach 23:41 Minuten war der Rostocker Raelert als Erster mit neuem Schwimmrekord in der ersten Wechselzone am Schiersteiner Hafen. Mitfavorit Sebastian Kienle konnte den Rückstand nicht so klein halten, wie er sich erhofft hatte. "Ich bin davon ausgegangen, dass es aufwärts beim Schwimmen geht. Ich war einfach zu langsam, obwohl es sich gut angefühlt hat", sagte der 25-jährige Kienle zu seiner Schwimmzeit von 27:01 Minuten. Hecht und Böcherer bleiben an der Spitze Auf der Radstrecke sorgte zuerst Michael Raelert für Tempo. Der Kurzdistanz-Spezialist ist bekannt für seine Stärke bei anspruchsvollen Steigungen, schon zweifach konnte er den Alpentriathlon am Spitzingsee gewinnen. Doch die Mitteldistanz ist neu für ihn und seine erste Lektion beschrieb er im Ziel so: "Ich hätte nie gedacht, dass der Unterschied zwischen 40 und 90 Kilometern so groß ist. Beim Radfahren war ich am Rotieren und bin heute ans Limit gegangen. Man muss Geduld haben, dass habe ich heute gelernt." Im Taunus waren der Schweizer Mathias Hecht und der Freiburger Andreas Böcherer noch etwas stärker. Hecht machte gehörig Tempo und so musste Böcherer nach einer langwirigen Achillessehnenverletzung immer wieder um den Anschluss kämpfen. Weiter hinten im Feld wurde die heuer schon standardisierte Aufholjagd von Kienle in seiner Spezialdisziplin Radfahren eingebremst. "Ich hatte heute gar nicht so die super tollen Beine", musste er nach dem Rennen feststellen. Weiter als bis auf den dritten Platz mit zwei Minuten Rückstand konnte der Student der Physik nicht aufholen. Raelert und Kienle beim Laufen überlegen Nach der schnellsten Radzeit des Tages waren sich einige Beobachter an der Strecke nicht sicher, ob Sebastian Kienle seine Siegambitionen erfüllen kann. Aber der 25-jährige Triathlet zeigte, dass er nicht nur auf dem Rad stark ist. Nach der ersten von vier Laufrunden hatte er den Rückstand auf knapp eine halbe Minute reduziert. Eingangs der zweiten Laufrunde hatte Kienle die Führungsposition erobert und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Hinter ihm schob sich Michael Raelert immer weiter nach vorne. Mit der Tagesbestzeit von 1:14 Stunden für den Halbmarathon konnte der jüngere Bruder von Andreas Raelert alle bis auf Kienle auf der Laufstrecke einfangen. Mit nur 50 Sekunden Vorsprung musste der junge Physikstudent härter um seinen Sieg kämpfen als im Vorfeld erwartet wurde. Den dritten Platz sicherte sich Mathias Hecht (SUI) vor Andreas Böcherer, der sich im Ziel freute, dass ihm alles wehtat, nur seine Achillessehen nicht. Mit neuem Namen schnell Andrea Steinbecher sammelte bisher ihre sportlichen Erfolge mit ihrem Mädchennamen Brede. Seit kurzem ist sie verheiratet, was sie aber nicht davon abhielt als Erste dem Schiersteiner Hafen in Wiesbaden nach 1,9 Kilometern zu entsteigen. Nach 27:05 Minuten konnte Steinbecher die 90 Kilometer Radstrecke mit vielen Steigungen und Abfahrten in Angriff nehmen. Die Topfavoriten Yvonne van Vlerken hatte nach der ersten Disziplin einen Rückstand von 4:20 Minuten auf die Spitze. Van Vlerken schnellste Radfahrerin Auf der Radstrecke machte die Holländerin van Vlerken Sekunde um Sekunde auf die Führenden gut. Aus der Spitze verdrängt wurde Steinbecher nach rund 30 Kilometern von der Finnin Tiina Boman und der Hilpoltsteinerin Wenke Kujala. Dieses Duo sorgte für hohes Tempo an der Spitze und konnten ihre Platzierung bis in die letzte Abfahrt nach Wiesbaden nach Kilometer 80 verteidigen. Bis dorthin hatte van Vlerken ihren Rückstand von Schwimmen verringern müssen und auch konnte sich die zierliche Holländerin nicht wie gewohnt direkt von der Konkurrenz absetzen. Nach der Tagesbestzeit im Radfahren sagte die Wahlösterreicherin Vlerken, "ich habe viel Zeit in den Abfahrten liegen gelassen. Nächstes Jahr werde ich früher anreisen und die Radstrecke mehrfach abfahren und die Abfahrten üben. Dann sollte ich noch zwei Minuten schneller sein." Entscheidung nach Halbzeit des Halbmarathon Mit kurzen, schnellen Schritten machte sich Yvonne van Vlerken auf die Laufstrecke. Aber sie konnte sich nicht von Tiina Boman lösen. Nach zwei von vier Laufrunden waren es nur knappe 20 Sekunden, die die zwei führenden Frauen trennten. Erst nach der Halbzeit konnte sich die "fliegende Holländerin" Vlerken lösen und schließlich einem ungefährtetem Sieg entgegen laufen. Nach 4:42:46 Stunden konnte sich Yvonne van Vlerken über ihren ersten Saisonsieg 2009 freuen. Den zweiten Platz sicherte sich Tiina Boman. Auf den dritten Platz kam mit der Amateurin Eva Jannsen eine Landfrau der Siegerin van Vlerken.