Ironman 70.3 Lanzarote: Llanos und Swallow schon in Hawaii-Form

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 19.09.2015 um 15:44
Der Spanier Eneko Llanos und die Britin Jodie Swallow haben die vierte Auflage des Ironman 70.3 Lanzarote gewonnen und damit drei Wochen vor dem Ironman Hawaii ihre aktuell starke Form unter Beweis gestellt. Llanos setzte sich im Club La Santa knapp gegen den Franzosen Romain Guillaume durch, der lange das Rennen angeführt hatte. Swallow war hingegen ihren Konkurrentinnen in allen Disziplinen überlegen und gewann mit über zwölf Minuten Vorsprung vor der Französin Jeanne Collonge.

Nach dem 1,9 km langen Schwimmen in der Lagune vor dem Club La Santa machte sich eine große Spitzengruppe mit nahezu allen Favoriten auf die mit fast 1.800 Höhenmetern gespickte Radstrecke, die bis auf wenige Kilometer über die gleichen Straßen wie beim Ironman Lanzarote führt. Als es erstmals nach 20 Kilometern durch Teguise ging, hatte Romain Guillaume allein die Führung übernommen. Erster Verfolger war zu diesem Zeitpunkt Eneko Llanos, der gegenüber dem Franzosen aber 40 Sekunden Rückstand hinnehmen musste. Knapp dahinter bemühten sich unter anderem Antony Costes (FRA), David McNamee (GBR), Mike Aigroz (SUI) und Andi Giglmayr (AUT) um den Anschluss.

 

Der schwere Anstieg nach Tabyesco sortiert das Feld - Guillaume stellt Radbestzeit auf

 

Im schweren Anstieg hinauf nach Tabyesco konterte dann Llanos und fuhr zusammen mit Costes das Loch zum Guillaume bis auf wenige Sekunden zu. Die Attacke hatte zur Folge, dass die weiteren Verfolger, angeführt von McNamee, mit mehr als drei Minuten Rückstand den höchsten Punkt der Strecke erreichten. Auf dem Rückweg über Teguise und Famara fuhr dann Guillaume seinen Verfolgern wieder etwas davon und stellte dabei in 2:22:31 Stunden eine neue Radbestzeit auf, allerdings begünstigt durch für Lanzarote-Verhältnisse sehr ruhigen Windbedingungen. Eine Minute nach dem klein gewachsene U-Place BMC Athleten stellten Llanos und Costes ihre Räder im La Santa Leichtathletik-Stadion ab.

 

Dreikampf um den Sieg im Halbmarathon

 

In der ersten der drei Wendepunktschleifen über sieben Kilometer konnte Guillaume seinen Führung zwar noch behaupten, büßte aber schon einen Großteil seines Vorsprungs ein. Exakt zur Hälfte des Halbmarathons kam es zum Zusammenschluss und kurzzeitig lief das Trio Guillaume, Llanos und Costes gemeinsam an der Spitze. Als es in die letzte Runde ging, hatte sich Llanos bereits etwas von seinen Kontrahenten abgesetzt legte zwischenzeitlich sogar 40 Sekunden zwischen sich und Costes, der wiederum Guillaume um ein paar Sekunden abschütteln konnte. Guillaume, im Vorjahr an gleicher Stelle Sieger beim Volcano Triathlon, kämpft sich zurück, überholte Costes und kam auch nochmals bis auf 16 Sekunden an Llanos heran, der sich den Sieg in 4:06:26 Stunden an seinem Trainingsdomizil aber nicht mehr nehmen ließ. Andi Giglmayr wurde Sechster, Mike Aigroz Neunter. Bester Deutscher war Robin Schneider auf Platz 15.

 

Jodie Swallow konkurrenzlos zum Streckenrekord

 

Kaum Spannung gab es in der Frauenkonkurrenz - zu überlegen war Jodie Swallow. Die starke Schwimmerin nahm der Konkurrenz schon im Wasser fast drei Minuten ab. Auf dem Rad konnte nur  die Französin Jeanne Collonge ein ähnlich hohes Tempo wie Swallow vorlegen, ging aber trotzdem mit bereits fünfeinhalb Minuten Rückstand in den Halbmarathon. Der Rest des Feldes, um die Lokalmatadorin Saleta Castro, lag bereits über eine Viertelstunde zurück. Swallow schonte sich auch in den Laufschuhen nicht und ließ einen 1:22:58 Stunden Halbmarathon folgen.  Neben dem Sieg in 4:29:48 Stunden verbesserte sie damit auch den Streckenrekord ihrer Uplace-BMC Teamkollegin Helle Frederiksen um elf Sekunden. Dahinter lief Jeanne Collogne ungefährdet zu Rang zwei, gefolgt von  Saleta Castro, die mit einer schnellen Laufzeit noch ihre Landsfrau Aida Valino Gomez vom Podium verdrängte. Ein starkes Rennen zeigte als Fünfte Michaela-Renner-Schneck, die zusammen mit Anna Kusch (8.) für zwei deutsche Top Ten-Platzierungen sorgten.

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