Ironman 70.3 Zell am See: Deutsche Siege im Salzburger Land

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 27.08.2017 um 16:01
Boris Stein und Laura Philipp haben den Ironman 70.3 Zell am See-Kaprun 2017 gewonnen und damit ihre Formtests für den Ironman Hawaii und die Ironman 70.3 WM mit Bravour bestanden. Stein setzte sich in 4:02:50 Stunden vor dem Österreicher Andreas Giglmayr (4:04:17) durch, der Nils Frommhold (4:05:41) auf den letzten Kilometern noch auf Rang drei verweisen konnte. Laura Philipp gelang bei ihrem Erfolg in 4:17:45 Stunden eine Galavorstellung. Anja Beranek (4:29:24) wurde mit über elf Minuten Rückstand Zweite, Elisabeth Gruber (4:38:07) aus Österreich Dritte im Profifeld.

Das Schwimmen im Zeller See dominierte Nils Frommhold, der eine sechsköpfige Gruppe nach gut 24 Minuten auf dem Weg in die erste Wechselzone anführte. Boris Stein nahm knapp zwei Minuten dahinter die Verfolgung auf. Am Fuß der Steigung in Richtung des Filzensattels nach gut 20 gefahrenen Radkilometern hatte sich Stein schon an Position zwei hinter Frommhold und dem Österreicher Andreas Giglmayr geschoben. Auf dem Filzensattel hieß es dann: Frommhold vor Stein und Giglmayr. Bei einer Minute Vorsprung pendelte sich nun der Vorsprung des Leaders auf Stein auf dem zweiten Teil der Radstrecke ein. Dahinter fuhren der Belgier Michael van Cleven und Adrian Haller aus der Schweiz zu Giglmayr auf.

 

Stein nicht zu halten - Frommhold geht im Finale die Kraft aus
 

Mit einem Blitzwechsel konnte Stein dann seinen Rückstand bis auf 30 Sekunden verkürzen. Nur auf den ersten Laufkilometern von Schüttdorf entlang der Seepromenade ins Zentrum von Zell am See hielt Frommhold noch dagegen. Als es dann am See entlang in Richtung Thumersbach ging, flog Stein an Frommhold heran und ebenso schnell vorbei. Steins nächster Ironman 70.3-Sieg war nun perfekt, dahinter wurde es aber nochmals richtig eng. Andreas Giglmayr hatte sich im Halbmarathon von seinen Mitstreitern Haller und van Cleven lösen können und machte nun allein Jagd auf Frommhold. Auf dem finalen Rückweg von Thumersbach in Richtung Zell am See wurde die Aufholjagd des Österreichers dann auch belohnt. Frommhold konnte Giglmayr nun nichts mehr entgegen setzen, hatte aber Rang drei vor dem beim Laufen noch stark aufkommenden Spanier Ivan Rana sicher. Markus Liebelt aus Nordhausen lief in 4:11:32 Stunden auf Rang sieben.

 

Philipp schon in WM-Form - Agegrouperin Przybilla Dritte im Gesamteinlauf

 

Im Frauenrennen durften zunächst die Gastgeber jubeln. Beatrice Weiß führte das Feld nach dem Schwimmen knapp vor Anja Beranek an. Laura Philipp stieg mit 1:40 Minuten Rückstand auf ihre Zeitfahrmaschine und in den Pedalen auch sofort  vehement loslegte.  Schnell fuhr Philipp auf Position zwei vor und bei der Auffahrt in Richtung Filzensattel hatte sie bald auch Beranek im Blick. Noch vor der Passhöhe war die Schwäbisch-Gemündnerin in Führung und fuhr auf dem Rückweg in Richtung Zell am See, mit der Schleife über Kaprun, knapp eineinhalb Minuten Vorsprung heraus. Der Rest des Feldes war zu diesen Zeitpunkt schon geschlagen. Nina Derron aus der Schweiz führte mit über zwölf Minuten Rückstand die nächsten Verfolgerinnen in der zweiten Wechselzone an.

In den Laufschuhen legte Philipp, zwei Wochen vor der Ironman 70.3 WM in Chattanooga, nun noch eine Schippe drauf. Mit ihrem 1:22:13 Stunden Halbmarathon lief sie sogar einen Tick schneller als Nils Frommhold und nahm dort Beranek über zehn Minuten ab, die ihrerseits aber ebenso sicher Position zwei inne hatte. Mit einem guten Halbmarathon schob sich dahinter Elisabeth Gruber auf Position drei des Profifeldes nach vorne. Die Schweizerin Derron wurde hinter der Dänin Maja Stage Nielsen Fünfte. Im Gesamteinlauf gelang es allerdings der Österreicherin Anna Przybilla (4:36:42) aus der Altersklasse 25-29 sich auf Position drei zwischen Beranek und Gruber zu schieben.