Ironman France: Frederik Van Lierde siegt zum vierten Mal

von tri2b.com | 23.07.2017 um 15:01
Vor allem dank eines überlegenen Radsplits hat Frederik van Lierde aus Belgien in 8:31:31 Stunden zum vierten Mal den Ironman France in Nizza gewonnen. Zweiter wurde der Italiener Alessandro Degasperi (8:36:18) mit dem besten Marathon des Tages (2:43:38) vor dem Franzosen Denis Chevrot (8:39:42). Bei den Frauen gewann Carrie Lester aus Australien in 9:27:53 Stunden vor ihrer Landsfrau Annabel Luxford (9:38:31). Die drittschnellste Zeit erzielte die Altersklassen-Athletin Linda Guinoiseau in 10:21:33

Der Ironman France, es ist auch in diesem Jahr das Rennen des Frederik Van Lierde, von 2011 bis 2013 gelang dem 38-Jährigen drei Mal in Folge der Sieg, vergangenes Jahr war er erneut am Start, hatte sich nach einem schweren Radsturz mit Schlüsselbeinbruch sechs Wochen vor dem Rennen aber mit dem vierten Platz begnügen müssen. Bereits beim Schwimmen, bei den Profis aufgrund der Wassertemperaturen mit Neoverbot,  hielt sich Frederik Van Lierde in einer kleinen Spitzengruppe an Rang drei und entstieg nach 49:21 Minuten den Fluten des Mittelmeers. Auf dem Rad drehte der Belgier sofort auf und machte sich alleine auf und davon, auf der anspruchsvollen Strecke mit über 2000 Höhenmetern hatte er bereits nach den ersten 100 Kilometern sechs Minuten Vorsprung auf Mitfavorit Eneko Llanos, Alessandro Degasperi, nach dem Schwimmen vier Minuten nach Van Lierde hatte bereits 14 Minuten Rückstand. Nur einer war auf den zwei Runden noch schneller als Van Lierde: der ehemalige Ruderer und Radprofi Cameron Wurf aus Australien fuhr mit 4:35:14 Stunden Rad-Tagesbestzeit über die 180 km und kam 26 Sekunden nach Van Lierde, der 4:39:00 Stunden unterwegs war, in die Wechselzone.


Van Lierde stark auf dem Rad, Degasperi schnell beim Marathon



Erst nach über 10 Minuten folgte Eneko Llanos, dann kamen vereinzelt die weiteren Verfolger: Etienne Diemunsch (16:44), Denis Chevrot (17:49) und Alessandro Degasperi, der bereits 18:24 Minuten zurück war. Vorjahressieger Victor del Corral, dem auch 2014 und 2015 mit zwei zweiten Plätzen starke Rennen in Nizza gelungen waren, erwischte auf dem Rad einen schwarzen Tag und kam erst 26:49 Minuten nach Van Lierde in die Wechselzone. Der hatte auch beim Laufen gleich in den Rhytmus gefunden und seinen ersten Verfolger Cameron Wurf nach den ersten 10 Kilometern bereits auf über drei Minuten distanziert. Doch Unbill drohte zwei Plätze weiter hinten, Alessandro Degasperi, der als starker Läufer schon so manchen Titeltraum zerstören konnte, war unter den Palmen wie entfesselt losgelaufen und machte dank einer Halbmarathon.-Zwischenzeit von 1:18:07 deutlich Zeit gut, bei Kilometer 26 setzte er sich an Platz zwei vor Eneko Llanos und einem nun zunehmend langsamer werdenden Wurf.

 

 

Van Lierde mit ungefährdetem Sieg


Es waren aber immer noch über 10 Minuten auf Van Lierde, der zudem auf den vier Runden auf der Wendepunktstrecke entlang der Avenue d'Anglais immer wieder seine Verfolger taxieren konnte. Zudem hatte nun auch Degasperi seinem enormen Tempo auf der ersten Marathonhälfte bei den 30 Grad ein wenig Tribut zollen müssen, so dass dem Belgier ein Marathon knapp unter drei Stunden in 2:57:19 für einen ungefährdeten Sieg in 8:31:31 Stunden reichte. Mit dem besten Marathon (2:43:38) lief Degasperi nach gut fünf Minuten später mit 8:36:18 ins Ziel ein, der Franzose Denis Chevrot hatte mit der zweitbesten Marathonzeit des Tages (2:47:44) in 8:39:42 Stunden auf den letzten Kilometern noch Eneko Llanos abfangen können (8:40:54). Vorjahressieger Del Corral hatte sich beim Marathon wieder etwas gefangen und wurde Fünfter.



Carrie Lester vor Annabel Luxford, AK 40-Athletin mit drittschnellster Zeit



Beim Rennen der Frauen hatte Annabel Luxford aus Australien nach dem Schwimmen in Führung gelegen, nach 52:19 Minuten entstieg sie mit der einheimischen Athletin Camille Donat im Schlepptau dem Mittelmeer, die Australierin Carrie Lester lief erst über drei Minuten später in die Wechselzone. Bis Kilometer 140 konnte sich Luxford an der Spitze halten, ehe sie von einer stark radfahrenden Lester überholt wurde. Beim Wechsel hatte Lester bereits 2:26 Minuten Vorsprung auf ihre Landsfrau. Luxford setzte mit schnellen Schritten zur Verfolgung an und konnte den Rückstand nach der ersten der vier Runden bei Kilometer 10,5 auf unter eineinhalb Minuten reduzieren, doch dann schaffte es Carrie Lester sich wieder zunehmend abzusetzen, ungefährdet gewann sie den Ironman France in 9:27:53 vor Luxford (9:38:31). Der Abstand zur drittschnellsten Zeit war mit 53:40 Minuten ungewöhnlich groß bei einem Ironman-Rennen und es war auch nicht eine Profi-Dame die sie erzielte: die Französin Linda Guinoiseau aus der Altersklasse 40 kam nach 10:21:33 Stunden ins Ziel, etwas schneller als die Profi-Athletin Nicole Valentine (USA) mit 10:21:53.