Ironman Neuseeland: Cameron Browns zehnter Sieg

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 05.03.2011 um 07:45
Die Siege beim Ironman Neuseeland bleiben 2011 in der Heimat. Cameron Brown holte sich am Lake Taupo seinen zehnten Sieg, Samantha Warriner gewann ihren ersten Ironman ...

Die Siege beim Ironman Neuseeland bleiben 2011 in der Heimat. Cameron Brown holte sich am Lake Taupo seinen zehnten Sieg, Samantha Warriner gewann ihren ersten Ironman. Bei strömenden Dauerregen machten beide beim ersten Ironman des Jahres schon früh alles klar. Zunächst aber schien das Rennen der Männer einen ähnlichen Verlauf zu nehmen, wie im vergangenen Jahr. Hinter dem schnellsten Schwimmer Brent Foster kletterte auch bald Terenzo Bozzone aus dem Wasser und brummte Brown gleich drei Minuten auf. Nach den ersten Radkilometern war dieser Vorteil aber dahin – während sich ganz vorn der Kanadier Scott Curry nach fast 80 Kilometern aus dem Staub machte, beobachteten sich die Favoriten. Bis dahin führte mal Bozzone, mal Matthias Hecht und zwischendurch auch Cameron Brown. Als Scott Curry mit über drei Minuten vor der Verfolgergruppe her fuhr, wagte auch Brown einen Test. Mit einer Tempoverschärfung löste er sich aus der Gruppe und kaufte vor allem Terenzo Bozzone den Schneid ab. Bis zum zweiten Wechsel hatte sich Brown einen Vorsprung von fünf Minuten auf Mathias Hecht erarbeitet, Terenzo Bozzone lag schon acht Minuten zurück. Als erster schlüpfte noch Scott Curry in die Laufschuhe, sein Vorsprung von 2:45 Minuten auf den 38-jährigen Brown war aber schnell dahin. Nach acht Kilometern war der Kiwi an der Spitze und lief von da an seinem zehnten Sieg in Taupo entgegen. Dahinter hatte sich Terenzo Bozzone schnell bis auf Rang drei vorgearbeitet, gegen seinen Freund und zeitweiligen Trainingskollegen hatte er an diesem Tag jedoch keine Chance. Über zehn Minuten trennten die beiden Neuseeländer im Ziel – wirklich am Sieg hatte der 26-Jährige diesmal nicht geschnuppert. Dahinter rannte Mathias Hecht auf Platz drei. Als Dritter war der Schweizer in den Marathon gewechselt, fand aber nicht seinen Rhythmus. „Das erste Drittel der Laufstrecke war die Hölle, aber ich habe mich durchgebissen“, fiel er bei den miserablen Bedingungen zwischenzeitlich noch auf Rang fünf zurück, ehe es wieder besser lief. „An ein härteres Rennen als heute kann ich mich kaum erinnern. Heute habe ich bewiesen, dass ich kein Schönwetterathlet bin. Ich ziehe den Hut vor Cameron, der auf dieser Strecke unschlagbar zu sein scheint“, sagte Hecht, nachdem er sich im Marathon durchgebissen. „Ich habe gezeigt, dass wieder vorne mithalten kann. Das lässt mich auf noch mehr hoffen in 2011.“ Defekte bremsen Lawn und Carfrae Im Rennen der Frauen zog Samantha Warriner an der Spitze einsam ihre Kreise. Die 1:58 Minuten auf Mirinda Carfrae nach dem Schwimmen waren noch kein allzu großes Polster für die Neuseeländerin, die im vergangenen Jahr drei Halbdistanzen gewinnen konnte. Auf dem Rad musste sie deshalb noch einiges draufpacken, wollte sie ihren ersten Ironman-Sieg holen. Und sie packte noch was drauf, wenn auch ohne ihr Zutun: Nach 60 Kilometern büßte zunächst Joanna Lawn bei einem Defekt zehn Minuten ein, wenig später musste auch Mirinda Carfrae mit einem Platten unfreiwillig vom Rad. Nach 130 Kilometern wurde die Hawaii-Siegerin nochmals durch einen Defekt gestoppt. Erst 22:49 Minuten nach Samantha Warriner kam die Australierin schließlich zum zweiten Wechsel, fast zehn Minuten hinter der siebenmaligen Siegerin Joanna Lawn. Dass der Marathon ihre Lieblingsdisziplin ist, bewies Carfrae in den folgenden 3:01:06 Stunden. Damit war sie die schnellste Frau auf der Laufstrecke und ließ doch noch Spannung aufkommen. Bei Kilometer 37 lief sie zu Joanna Lawn auf und holte auf den letzten Kilometern noch 20 Sekunden heraus. Um aber Warriner an der Spitze gefährlich zu werden, hatte Carfrae einen Defekt zu viel an diesem Tag. Nach ihrer Herzerkrankung war Samantha Warriner schon wieder topfit und fügte ihren Erfolgen auf der 70.3-Strecke endlich auch einen über die komplette Distanz hinzu.