ITU Weltcup: Daniel Unger siegt zum Saisoneinstand

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 04.05.2008 um 19:16
Daniel Unger gewinnt im südafrikanischen Richards Bay erstmals ein Weltcuprennen. Ricarda Lisk zeigt ebenfalls eine starke Leistung und wird Fünfte ...

Besser hätte die Olympiasaison für Daniel Unger nicht beginnen können. Der Weltmeister gewann im südafrikanischen Richards Bay in einem dramatischen Finish sein erstes Weltcuprennen (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) der Karriere. Bei den Frauen gab es mit der Kanadierin Carolyn Murray ebenfalls einen Premierensieg. Ricarda Lisk wurde mit 40 Sekunden Rückstand starke Fünfte.

Beim Schwimmen diktierte der Este Marko Albert das Tempo und kam als Führender in die erste Wechselzone, dicht gefolgt vom Schweizer Sebastian Gacand und dem Ukrainer Volodymyr Polikarpenko. Unger folgte mit 20 Sekunden Rückstand auf Swimleader Albert aus dem Wasser. Auf der Radstrecke formierte sich schnell eine fast 40 Fahrer umfassende Gruppe, aus der sich nach 20 der 40 zu fahrenden Kilometer der US-Amerikaner Brian Fleischmann mit einer Soloflucht absetzte und sich gut 20 Sekunden Vorsprung erkämpfte. Gegen Ende des Radfahrens gelang auch noch Matt Reed (USA) die Flucht nach vorne. Zusammen fuhren die Teamkameraden in die zweite Wechselzone. Ungerman mit dem besten Finish Schon in der ersten Laufrunde versuchte sich Reed von Fleischmann abzusetzen. Dicht gefolgt von einer siebenköpfigen Gruppe, in der sich unter anderem Unger, der Brasilianer Reinaldo Colucci und der Vorjahresieger Hendrik de Villiers befanden. Eingangs der letzten Laufrunde hatte Reed noch acht Sekunden Vorsprung, die Unger und de Villiers jedoch schnell aufholten. Der Südafrikaner ging eingangs des letzten Kilometers in Führung, ohne Unger und Reed entscheidend zu distanzieren. Am letzten Anstieg kurz vor dem Ziel setze dann der Bad Saulgauer den entscheidenden Antritt und gewann mit nur einer Sekunde Vorsprung vor Reed und de Villiers. Einen Top Ten Rang erkämpfte sich als Neunter der Österreicher Simon Agoston. Der zweite Deutsche im Feld, U23-Weltmeister Gregor Buchholz belegte Platz 14. Damensiegerin Murray rollt das Feld von hinten auf Die Siegerin des Damenrennens startete denkbar schlecht in den Wettkampftag. Nur als 35-ste wechselte Carolyn Murray auf die Radstrecke. Dort führte zuerst die amerikanische Olympiahoffnung Sarah Groff, die allerdings in der vierten Radrunde von der ersten großen Verfolgergruppe geschluckt wurde. In diesem Pack befanden sich fast alle Rennfavoritinnen und auch Ricarda Lisk. Von der späteren Siegerin Murray war immer noch nichts zu sehen. Erst nach 28 Kilometern schloss eine weitere Gruppe auf, in der Murray und die Österreicherin Tania Haiböck die Haupttempoarbeit verrichteten. So gingen 36 Frauen nahezu zeitlich auf die Laufstrecke. Völlig überraschend führte Murray und Haiböck das Feld nach einer Runde an. Bei der fünf Kilometermarke konnte sich Murray einen kleinen Vorsprung vor ihrer Teamkameradin Kathy Tremblay und der Schweizerin Magali di Marco-Messmer erarbeiten. Murray sah nun die Chance auf den Sieg und erwährte sich auch dem Schlussangriff der Australierin Felicity Abram, die mit drei Sekunden Rückstand Zweite wurde vor di Marco-Messmer. Lisk konnte nicht ganz mit den besten Läuferinnen des Tages mithalten, bestätigte aber mit Rang fünf eindrucksvoll ihr WM Ergebnis aus dem Vorjahr. Der ITU Weltcup macht nun drei Wochen Pause und wechselt nach Europa. Am 25. Mai finden dann in Madrid die nächsten Rennen statt. Aus deutscher Sicht ein Termin mit besonderer Brisanz. Es werden endgültig die letzten beiden vakanten Olympiatickets vergeben.