ITU Worldcup: Daniel Unger gewinnt wieder in Hamburg

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 05.07.2008 um 18:32
Daniel Unger machts noch einmal: Wie im vergangenen Jahr gewann er in Hamburg. Diesmal wars ein Weltcuprennen ...

Daniel Unger machts noch einmal: An gleicher Stelle, an der er im vergangenen Jahr Weltmeister wurde, gewann er in diesem Jahr das Weltcuprennen. In Hamburg verwies Unger seinen Teamkollegen Jan Frodeno und den Briten Oliver Freeman auf die nächsten Plätze. » zu den Bildern aus Hamburg ... Die Deutschen lieferten in Hamburg insgesamt eine starke Vorstellung ab. Hinter Unger und Frodeno kamen mit Christian Prochnow der dritte Olympiastarter als Fünfter, Maik Petzold als Siebter und der U23-Vizeweltmeister Gregor Buchholz auf Rang neun ins Ziel. Schon beim Schwimmen hielten sich die DTU-Athleten in der Nähe der Spitze auf. Vorneweg aber schwamm zunächst der Russe Ivan Vassiliev. Mit einem recht deutlichen Vorsprung war er Erster beim ersten Landgang an der Alster, auch beim ersten Wechsel war er noch vorn, wurde aber von der Jury gestoppt. Der Russe hatte sich einen Frühstart geleistet und bekam eine Penaltystrafe von 15 Sekunden aufgebrummt. Beeindrucken ließ sich Vassiliev davon allerdings nicht sonderlich. Er schaffte noch den Anschluss an die große Radgruppe, in der auch Jan Frodeno, Maik Petzold, Daniel Unger und Christian Prochnow vertreten waren, und attackierte gleich in der ersten Runde. Seine Solovorstellung aber dauerte nur etwas mehr wie eine Runde, dann war der Russe wieder gestellt. Von da lief alles für die Deutschen, die es in dem 37 Athleten starken Feld selbst in der Hand hatten, für einen Erfolg zu sorgen. „Wir waren immer präsent und haben das Rennen kontrolliert“, sagte Jan Frodeno. Auch, als sich Christian Prochnow in der vorletzten Radrunde zusammen mit dem Australier Gareth Halverson absetzen und einen kleinen Vorsprng herausfahren konnte. „Da haben wir hinten natürlich nichts gemacht“, so Frodeno weiter, für den es eine kompakte Mannschaftsleistung war. Unger wieder unwiderstehlich Während Prochnow auf der Laufstrecke gleich durchzog, fiel der Australier schnell zurück und wurde noch in der ersten Runde eingeholt und gleich durchgereicht. Wenig später gab er das Rennen sogar auf. Jetzt war der Weg endgültig frei für die DTU-Athleten, die von immerhin 130.000 Zuschauern bei besten Bedingungen angetrieben wurden. Zu Beginn der dritten Laufrunde war auch Christian Prochnow eingeholt. Zuvor hatte Jan Frodeno die Verfolgergruppe nach einer Tempoverschärfung gesprengt und schon mal für eine Vorentscheidung gesorgt. Denn mit dem Spanier Ivan Rana war wenigstens einer der ernsthafteren Konkurrenten abgefallen. Lediglich Oliver Freeman blieb an Frodeno und Unger dran, die Prochnow aufliefen und damit für kurze Zeit alle drei Olympiastarter an der Spitze lagen. Prochnow aber konnte dem Tempo nicht lange folgen und beendete das Rennen schließlich auf Rang fünf. „Als wir attackiert hatten, herrschte bei mir etwas Ungewissheit, ob die anderen doch noch mal rankommen vor dem Wechsel“, sagte Prochnow. „Als die aber nicht kamen, dachte ich mir, versuchs halt. Dass sie mich aber beim Laufen einholen, war mir klar“, zeigte sich Prochnow, der Anfang der Woche noch hart trainiert hatte, realistisch. „Für mich war das eine Bestätigung für die Olympianominierung. Heute war ich noch ein bisschen müde, deshalb bin ich auch sehr, sehr zufrieden mit meiner Leistung und dem Ergebnis.“ Am Ende musste er schließlich neben seinen beiden Teamkollegen nur Oliver Freeman und den starken Russen Ivan Vassiliev, der Vierter wurde, ziehen lassen. Ganz vorn aber machten Unger und Frodeno das Rennen unter sich aus. Natürlich gab es da noch den – eher unbekannten – Briten Oliver Freeman. Der aber musste die Überlegenheit der beiden Deutschen anerkennen. Spätestens dann, als Jan Frodeno in der letzten Runde angriff und Daniel Unger zunächst abwartete, wie der Brite reagierte. Dann setzte der Weltmeister von 2007 selbst nach und lief zu Frodeno auf. Der Rest war wie im vergangenen Jahr. Fast an der gleichen Stelle, an der er Gomez im letzten Jahr attackierte, griff er auch diesmal wieder an. Mit einem ähnlich unwiderstehlichen langem Spurt hielt er Jan Frodeno auf Distanz und gewann nach 1:46:50 Stunden sein zweites Weltcuprennen in dieser Saison. „Die langen Sprints nicht so mein Ding, aber ich habe ja noch 45 Tage Zeit, daran zu arbeiten“, war Frodeno keineswegs enttäuscht. „Nun hat er endgültig seinen Frieden mit Hamburg geschlossen“, sagte Sportdirektor Rolf Ebeling. Unger stimmte dem zu. „Ich war nun sechs, sieben Mal hier am Start. Inzwischen habe ich ein gewisses Selbstbewusstsein. In diesem Jahr waren die Bedingungen sogar noch ein bisschen härter. Aber der Weg in Richtung Peking stimmt“, so Unger.