Kohler Haardman 2004: Bracht und Kraft siegen mit großem Vorsprung

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 13.06.2004 um 00:38
Bei Schafskälte, strömendem Regen und Hagelschauern haben die hohen Favoriten Timo Bracht und Nina Kraft den Kohler Haardman mit deutlichem Vorsprung gewonnen ...

Denkbar ungünstig waren die Bedingungen am Samstagnachmittag, als sich das rund 250 Athleten starke Startfeld des 4. Kohler Haardman zum Start am Wesel-Datteln-Kanal einfand. Heftige Regen- und Hagelschauer, begleitet von Gewitter sorgten dafür, dass der Start um 35 Minuten verschoben wurde. Nur selten ließ sich im weiteren Verlauf des Rennens die Sonne blicken. Auch da regnete es zum Teil in Strömen, was den Kurs und das Rennen noch härter machte. Hellriegel auf dem Rad von der Spitze Nach dem 2.000 Meter langen Schwimmen war erst mal nichts passiert. Alle Favoriten lagen dicht beieinander und gingen in nur kurzen Abständen auf die 80 Kilometer lange Radstrecke. Hier aber fiel schon auf den ersten 20 Kilometern so etwas wie eine Vorentscheidung. Thomas Hellriegel setzte sich, ganz erwartungsgemäß, an die Spitze und machte die Pace. Es folgten da bereits Lothar Leder und, mit etwas Abstand, der deutsche Shooting-Star Timo Bracht und der dreimalige Haardman-Sieger Heiko Tewes. Dem Tempo Hellriegel´s an der Spitze vermochte jedoch keiner von ihnen zu folgen. Knapp drei Minuten Vorsprung hatte der sonst so wetterempfindliche Badenser, gerade zurück aus einem mehrwöchigen Höhentrainingslager, beim zweiten Wechsel. Was dann aber doch nicht reichen sollte. Timo Bracht´s starker Run Denn schon in der zweiten der fünf Kilometer langen Laufrunden hatte Timo Bracht aufgeschlossen zu Thomas Hellriegel und ging vorbei. Zuvor hatte er bereits den nach seiner Fußverletzung noch etwas vorsichtig wirkenden Lothar Leder praktisch stehen gelassen. Bracht baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und verwies Thomas Hellriegel schließlich klar auf den zweiten Platz. Ebenso deutlich zurück, aber auch mit deutlich aufsteigender Form, wurde Lothar Leder vor rund 5.000 begeisterten Zuschauern, die trotz des schlechten Wetters ausgeharrt hatten, Dritter. Hinter dem Kieler Nils Goerke kämpfte sich Heiko Tewes auf einen starken fünften Platz und ließ damit den ITU Altersklassen-Weltmeister Claudius Pyrlik und Mirko Appel hinter sich. Nina Kraft und dann sehr lange nichts Ganz souverän und unangefochten gewann Nina Kraft das Rennen der Frauen – mit Bestzeiten in allen drei Disziplinen. Eine ernstzunehmende Gegnerin schien sie in ihrer hochkarätiger Konkurrenz nicht zu finden. Auf dem Rad baute die Hawaii-Dritte des Vorjahres ihren Vorsprung vor der radstarken Australierin Belinda Granger auf über sechs Minuten aus. Noch weiter zurück lagen zu diesem Zeitpunkt bereits Ute Mückel, Nicole Leder und Katja Schumacher. Auf der Laufstrecke wendete sich das Blatt. Zumindest hinter Nina Kraft. Denn die ließ auch hier nichts mehr anbrennen und brachte den Sieg als Achte (!) der Gesamtwertung schließlich locker nach Hause. Doch hinter ihr entbrannte ein Kampf um die Plätze: Belinda Granger brach förmlich ein und fiel zurück auf Platz vier, Nicole Leder rannte trotz hartnäckiger Magenschmerzen in ihrer ganzen Klasse nach vorn auf Platz zwei. Auch Katja Schumacher, deren Formkurve nach einem rabenschwarzen Jahr 2003 deutlich nach oben zeigt, kam noch nach vorn bis auf den dritten Platz. Ute Mückel wurde Fünfte. "Der Regen hat das Rennen heute hart gemacht. Aber die Stimmung hier war fantastisch und hat uns zusätzlichen Auftrieb gegeben", waren die ersten Worte der Siegerin, die auch im nächsten Jahr gern wiederkommen will zu einer Veranstaltung, bei der zwar nicht alles reibungslos verlief, die aber ihren sportlichen Stellenwert untermauerte.