Michael Wetzel: Im Fernduell mit Michael Göhner

von Michael Wetzel für tri2b.com | 14.05.2018 um 12:54
Heute (und damit genau 5 Monate vor dem Saisonhöhepunkt in Kona) war ich bei meinem ersten Triathlon-Rennen der Saison 2018 am Start. In Steinheim an der Murr ging es beim MZ3athlon über die sogenannte Heavy-Distanz mit laut Ausschreibung 700 m Schwimmen (Freibad), 30 km Rad (verteilt auf 3 Runden, insgesamt rund 360 HM) und 7,5 km Lauf (ebenfalls 3 Runden, mit insgesamt ca. 75 HM).

Meine Garmin-Uhr hat die Radstrecke allerdings mit ca. 28 km und die Laufstrecke mit ca. 6,5 km gemessen. Ähnlich wie 2011, als ich das Rennen gewinnen konnte, wollte ich den Wettkampf als Saisonauftakt und Form-Check nutzen, rechnete aber damit, gegenüber 2011 wegen dem zwischenzeitlich reduzierten Trainingsaufwand doch deutlich langsamer zu sein. Kurz vor dem Start vermeldete der Veranstalter dann, dass Michael Göhner, der das Rennen bereits mehrfach gewinnen konnte, sich kurzfristig doch noch für einen Start entschieden hatte und in Startgruppe 4 ins Rennen gehen würde.

 

Quervergleich zu 2011

 

Für mich ging es schon rund eine Stunde früher in Gruppe 1 zur Sache, in der eigentlich die vorher gemeldeten schnellen Athleten einsortiert waren. Es hieß damit also unabhängig vom Rennverlauf mit Blick auf die spätere Startgruppe möglichst immer am Limit zu agieren. Beim Schwimmen gelang mir zwar ein für den aktuellen Trainingsstand solider Auftakt, gegenüber 2011 verlor ich jedoch fast eine Minute. Trotzdem war ich gut dabei und konnte einen der beiden schnelleren Schwimmer bereits kurz nach dem Wechsel aufs Rad überholen und abhängen. Auf der welligen Radstrecke konnte ich dann bis zur Mitte der zweiten Runde auch meine rund 1:30 min auf den schnellsten Schwimmer der Startgruppe aufholen, zugleich zog jedoch Benjamin Dicke von hinten vorbei. Ich versuchte zwar zu folgen, die Lücke wuchs bis zum Ende der Radstrecke aber trotzdem auf rund eine Minute an. Zwar war es etwas windig, ansonsten herrschten aber nahezu optimale Bedingungen. Im Vergleich mit 2011 betrachtet war ich auf dem Rad diesmal rund 2:30 Minuten langsamer, habe aber bislang in diesem Jahr auch erst knapp 1.700 Radkilometer im Trainingstagebuch stehen. Das ist auf jeden Fall ein Punkt, an dem ich bis Kona noch einiges zu tun habe.

 

Draufpacken, wenn es schon richtig weh tut

 

Aber noch sind ja 5 Monate Zeit und der Sommer kommt erst noch, ich bin also hinsichtlich der Radform durchaus im Soll, auch wenn die Umfänge natürlich noch fehlen. Auf der Laufstrecke bin ich dann trotz einiger Ecken und ein paar ziemlich harten Höhenmetern bergauf und bergab schnell in einen guten Rhythmus gekommen. Eingangs der zweiten Runde konnte ich Benjamin dann erstmals wieder vor mir sehen und das hat dann nochmal motiviert, weiterhin alles zu geben. Tatsächlich gelang es mir dann kurz vor der Kuppe der letzten Welle aufzuschließen. Um ihm erst gar keine Chance auf einen Konter oder einen Zielsprint zu lassen, habe ich versucht, das Tempo dort wo es sowieso schon richtig hart war nochmals anzuziehen und über die Kuppe hinweg nochmal zu beschleunigen. Die Aktion hat zwar richtig weh getan, hat aber gesessen und ich konnte dadurch motiviert auf dem letzten Kilometer nochmals etwas zulegen und Benjamin bis ins Ziel noch um insgesamt rund 20 Sekunden distanzieren. Auf der Laufstrecke war ich nach diesem harten Kampf sogar rund 1:20 Minuten schneller als 2011 und hatte zumindest aus meiner Startgruppe die Ziellinie als Erster überquert. Insgesamt war ich zwar ca. 1:50 min langsamer als 2011, hatte aber meiner Ansicht nach für den aktuellen Stand ein sehr gutes Rennen gemacht und tatsächlich das Optimum herausgeholt. 

 

Warten auf Göhner

 

Dann hieß es warten auf die Ergebnisse der folgenden Gruppen. Am Ende gelang es nur Michael Göhner, mich noch zu verdrängen, der mir beim Schwimmen etwas Zeit abnehmen konnte, den Vorsprung auf dem Rad dann deutlich ausbaute, einen großen Teil hiervon beim Laufen allerdings wieder verlor und in Summe schließlich 35 Sekunden schneller war. Für mich also ein sehr gelungener Einstieg in die Triathlonsaison und ein weiterer Schritt in Richtung Kona. Weiter geht es dann Anfang Juni bei der Mitteldistanz DM in Ingolstadt. Da bis dahin allerdings nur noch wenig Zeit bleibt, könnten die 90 Radkilometer dort eine gewisse Herausforderung werden.