Trauer in Frankfurt: Ironman-Teilnehmer stirbt an Hirnschwellung

von tri2b.com | 08.07.2015 um 13:26
Der Frankfurter Hitze-Ironman hat ein Todesopfer gefordert. Dies bestätigte das Gesundheitsamt Frankfurt dem Nachrichtenportal t-online.de. Bei dem Toten soll es sich um einen 30-jährigen Briten handeln, der nach dem Zieleinlauf am Römerberg zusammengebrochen war.

Der ärztliche Rettungsdienstleiter des Frankfurter Gesundheitsamts, Professor Leo Latasch wurde mit den Worten zitiert. " Die Ursache für den Tod war zu 99 Prozent ein Hirnödem.  Der Verlauf bei dem Patienten war rasant."  Es wird vermutet das der Teilnehmer bei Temperaturen jenseits der 35 Grad Celsius den immensen Flüssigkeitsverlust  nur mit Leitungswasser ausgeglichen hat. Da Leitungswasser zu wenig Mineralien enthält, kann es im Extremfall zu einer sogenannten "Wasservergiftung" kommen. Der gestörte Wasser-Elektrolyt-Haushalt kann dann das Gehirn in Mitleidenschaft ziehen und ein lebensbedrohliches Hirnödem verursachen.

Gestern hatte die Frankfurter Neue Presse bereits berichtet, dass der nun verstorbene Teilnehmer nach dem Rennen notoperiert wurde. Diese aber, ebenso wie eine medikamentöse Behandlung, die Anschwellung des Gehirns nicht stoppen konnte und mit dem baldigen Tod des Athleten gerechnet werden muss.

Bei den Rekordtemperaturen kamen am Sonntag nur 2.043 der gemeldeten 3.064 Teilnehmer ins Ziel. Der Rest trat entweder erst gar nicht an oder beendete das Rennen vorzeitig. Insgesamt mussten 24 Personen aufgrund von gesundheitlichen Problemen und Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert werden. In sieben Fällen war eine intensiv-medizinische Betreuung notwendig, wie Professor Latasch bestätigte.

 

Im Rahmen der Sieger-Pressekonferenz am frühen Sonntagabend hatten die Ironman-Veranstalter das Verhalten der Teilnehmer und deren Umgang mit den außergewöhnlichen Bedingungen ausdrücklich gelobt. Zu diesem Zeitpunkt waren die ärztlich zu versorgenden Triathleten noch auf Normalniveau. Im Vorfeld  wurden auf der 10,5 km langen Laufrunde entlang des Mains die Anzahl der Verpflegungsstationen von 7 auf 12  ausgeweitet und ein kurzer Streckenabschnitt in den Schatten verlegt. Von Seiten des Gesundheitsamts wurde dem Veranstalter keinerlei Vorwurf am tragischen Todesfall des Sportlers gemacht. Es seien jederzeit genügend Salzsticks und elektrolythaltige Getränke zur Verfügung gestanden.

In einer Pressemitteilung nahm am Nachmittag auch Ironman Europe Stellung.Mit großer Bestürzung hat das Team der Ironman European Championship erfahren müssen, dass ein Teilnehmer am heutigen Mittwoch verstorben ist. Der Athlet musste am Sonntag nach dem Zieleinlauf medizinisch versorgt werden und wurde anschließend in ein Krankenhaus transportiert. Unsere Gedanken sind bei der Familie und den Freunden des Athleten, die wir in allen Belangen unterstützen werden. Wir arbeiten gemeinsam mit den Behörden daran, alle Details rund um diesen tragischen Zwischenfall in Erfahrung zu bringen und so auch weiterhin sichere Rennen für unsere Athleten bieten zu können.