Triathlon WM-Serie: Jan Frodeno siegt in Seoul

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 08.05.2010 um 09:03
Im zweiten Anlauf hat’s geklappt: Jan Frodeno hat das zweite Rennen der Dextro Energy ITU Worldchampionship 2010 in Seoul gewonnen. Daniela Ryf (SUI) ersprintete den Sieg bei den Frauen ...

Im zweiten Anlauf hat’s geklappt: Jan Frodeno hat das zweite Rennen der Dextro Energy ITU Worldchampionship 2010 in Seoul gewonnen. Nach 1:51:49 Stunden verwies der Olympiasieger den Australier Courtney Atkinson im Sprint auf Rang zwei. Hinter dessen Landsmann Brad Kahlefeldt wurde Steffen Justus Vierter. Alexander Brukhankov aus Russland übernahm mit seinem fünften Rang die Gesamtführung in der WM-Serie. „Ich bin froh, dass ich das durchziehen konnte“, musste Jan Frodeno auf triathlon.org erstmal tief durchatmen. Nur knapp konnte er wenige Minuten zuvor den Australier Courtney Atkinson, der den Sprint rund 150 Meter vor der Ziellinie eröffnet hatte, auf Rang zwei verweisen, nachdem beide einen großen Teil der Laufstrecke Schulter an Schulter in Führung liegend zurückgelegt hatten. Bis zum zweiten Wechsel war nicht viel passiert. Javier Gomez hatte das elitäre Feld bei seinem ersten WM-Start in dieser Saison als Erster auf den Radkurs geführt. Bis zum zweiten Wechsel konnte sich keiner der Stars wirklich absetzen. Auffallend war da jedoch schon der scheinbare Wille zum Erfolg bei Jan Frodeno. Immer unter den ersten Zehn absolvierte er die acht Runden am Han River Park und verschaffte sich so unterstützt von seinen Teamkollegen eine glänzende Ausgangsposition für die letzte Disziplin. Zum tri2b.com-Forum: Das Rennvideo von Frodos Sieg in Seoul Courtney Atkinson mit Blitzwechsel Den besten Start in den Laufschuhen erwischte Courtney Atkinson, der gleich das Tempo hochhielt und sich so leicht von der Konkurrenz absetzen konnte. Nur noch Frodeno schaffte es, die immer größer werdende Lücke zu schließen. Die restlichen acht Kilometer legten die beiden gemeinsam zurück. Zusammen liefen sie die abschließenden 10 Kilometern in 29:08 Minuten. Was aber nach Harmonie an der Spitze aussah, täuschte: Atkinson versuchte immer wieder, den Olympiasieger loszuwerden. Allerdings erfolglos. Im „hammerharten Sprint“ holte sich Jan Frodeno nach dem Sturzpech in Sydney seinen ersten WM-Sieg in dieser Saison und machte in der Gesamtwertung einen Sprung auf den fünften Rang. Eine gute halbe Minute später rannte Steffen Justus auf Rang vier. Als 37. war er in die Laufschuhe gewechselt und hatte sich schnell nach vorne orientiert. Nach der Hälfte der Zehn-Kilometer-Distanz war er bereits Vierter und lieferte sich mit dem neuen Gesamtführenden der WM-Serie Alexander Brukhankov ein Duell um Platz vier, während vor ihnen Brad Kahlefeldt seinen dritten Platz fast sicher hatte. Der Australier hatte sich nach rund vier Kilometern auf die Verfolgung des Spitzenduos gemacht, kam aber nie näher als zehn Sekunden heran. Dafür kam Justus, nachdem er Brukhankov abgeschüttelt hatte, immer näher, am Ende fehlten dem Deutschen nur vier Sekunden an Bronze. Sebastian Rank beendete das Rennen in Seoul auf Rang 26. Javier Gomez belegte bei seinem vielbeachteten WM-Debüt nach Verletzungspause Platz zwölf. Schweizer Sieg bei den Frauen Wie die Deutschen bei den Herren hatten die Schweizer bei den Frauen alles im Griff. Nach 2:00:59 Stunden holte sich Daniela Ryf den Sieg in Südkorea und verwies die erneut stark auftrumpfende Chilenin Barbara Riveros Diaz auf Rang zwei. Hinter der Titelverteidigerin Emma Moffatt belegte Nicola Spirig als zweite Eidgenossin Rang vier vor der Neuseeländerin Andreas Hewitt. Alle fünf kamen im Abstand von nur sieben Sekunden ins Ziel. Zuvor zeigten die Frauen auf dem Rad, dass die zweite Disziplin nicht nur von der Taktik geprägt sein muss. Die beiden Amerikanerinnen Hayley Peirsol und Sarah Haskins bildeten mit der Britin Kerry Lang im ersten Drittel des Radsplits ein Spitzentrio, das dem restlichen Feld immerhin bis auf 23 Sekunden enteilte. Nach drei Runden formierte sich eine neue 19-köpfige Spitze, bis zum zweiten Wechsel war die sogar auf 30 Athletinnen angewachsen. Die Entscheidung fiel letztlich erst auf den letzten zwei Laufkilometern. Nachdem Emma Moffatt, die gleich nach dem Wechsel an die Spitze stürmte und einen komfortablen Vorsprung hatte, eingangs der letzten Runde von einer Gruppe mit Riveros Diaz und Ryf eingeholt war, wurde das Finale eröffnet. In der letzten Kurve trat Daniela Ryf an und rannte wie entfesselt zum Sieg. Drei Sekunden dahinter wurde Barbara Riveros Diaz Zweite und baute ihre Führung in der WM-Wertung damit aus. Olympiasiegerin Emma Snowsill belegte bei ihrem ersten Start seit Monaten Rang sechs, die Deutschen verpassten die Top Ten diesmal erneut, waren aber gleich zu dritt unter den ersten 16. Anja Dittmer wurde Elfte, hinter Lisa Norden belegte Svenja Bazlen Rang 14, Kathrin Müller rundete das solide Ergebnis der DTU-Frauen als 16. ab.