Triathlon WM-Serie: Justus rennt zu Silber, Gomez wird Weltmeister

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 11.09.2010 um 15:46
Mit einem zweiten Platz beim großen Finale der Dextro Energy ITU Triathlon-Weltmeisterschaft hat sich der Spanier Javier Gomez den Titel gesichert. Hinter ihm holte sich Steffen Justus noch Silber. Jan Frodeno verpasst den WM-Titel durch Rang 41 ...

Bildrechte: triathlon.org/Carr/Wechsel Mit einem zweiten Platz beim großen Finale der Dextro Energy ITU Triathlon-Weltmeisterschaft in Budapest hat sich der Spanier Javier Gomez den Titel gesichert. Hinter ihm holte sich Steffen Justus mit seinem dritten Rang noch Silber in der Gesamtwertung. Der letzte Tagessieg ging an den Briten Alistair Brownlee. Bei regnerischen 16 Grad in der ungarischen Hauptstadt war es ein Tag der gemischten Gefühle im Lager der Deutschen Triathlon-Union. Jan Frodeno war angetreten, sich als erster Olympiasieger auch die WM-Krone aufzusetzen – als 41. mit 3:30 Minuten Rückstand auf den Sieger ging das mehr als schief. Frodeno rutschte vom ersten Rang auf den vierten ab. Ein krasses Gefühl sei das, sagte Frodeno hinterher, und es sei hart bei der für ihn empfindlichen Kälte. Nach Ausreden wollte er jedoch nicht suchen, stattdessen gratulierte er Steffen Justus zu dessen zweiten Gesamtrang hinter Gomez. „Ich hatte gehofft, aber nicht damit gerechnet“, war sich Justus lange nicht sicher, dass es tatsächlich noch zum Sprung aufs Podium reichen könnte. Schon gar nicht zur Vizeweltmeisterschaft – dank dem Portugiesen Joao da Silva, der sich als Vierter noch zwischen ihn und Brad Kahlefeldt schob. Im Finale hatte Justus nochmals alles auf eine Karte gesetzt. „Der letzte Kilometer muss meiner sein“, sagte sich der frühere Bahnspezialist, der seinen fünften Rang von 2009 jetzt versilberte und einen großen Sprung im Klassement machte. Verlierer des Tages war aber Jan Frodeno. Nachdem es in den ersten beiden Disziplinen noch nach Plan lief, wurde schon auf den ersten Laufkilometern deutlich, dass dies nicht der Tag des in der WM-Führenden ist. Während vorne mit Alistair Brownlee der alte und Javier Gomez der neue Weltmeister davon zogen, hatte Frodeno mit den äußeren Bedingungen zu kämpfen. „Die Beine waren wie gelähmt“, sagte er hinterher. Immer weiter fiel er zurück und konnte keinem Tempo folgen. Weder dem Schweizer Sven Riederer, der ihm anfangs signalisierte, sich an seine Fersen zu heften, noch Christian Prochnow oder Gregor Buchholz, die ihn mit Anfeuerungen á la Udo Bölts, als der 1997 Jan Ullrich zu dessen Tour de France-Sieg trieb, noch versuchten anzupeitschen. Die Weltmeisterschaft war zu diesem Zeitpunkt längst verloren. Dafür aber glänzten die weiteren DTU-Athleten als stärkste Nation in Budapest. Hinter Justus belegten Maik Petzold, Jonathan Zipf und Christian Prochnow die Ränge sieben, neun und zehn, dazwischen schob sich nur noch Sven Riederer als Achter. Gregor Buchholz als 13. und Sebastian Rank auf Platz 21 rundeten das starke DTU-Abschneiden ab. Die Entscheidung um den Tagessieg war mit Beginn der Laufstrecke gefallen, als sich Brownlee, der sich später im Sprint gegen Gomez durchsetzte, schnell vom Rest lösen konnten. Bis dahin zeichnete sich das Rennen eher durch ein taktisches Radrennen aus, das begleitet war von Defekten und Stürzen. Als erster war Daniel Unger betroffen, der schon nach dem ersten Radkilometer mit Reifenschaden raus musste. Die teils schlechten Straßenverhältnisse wurden dann Tim Don, Kris Gemmell und Alexander Brukhankov zum Verhängnis, als sie in Stürze verwickelt wurden. Während aber Don und Gemmell das Rennen aufgeben mussten, konnte der Russe weiterfahren. Mit zwei Minuten Rückstand war er jedoch schon vor dem zweiten Wechsel aussichtslos zurück gefallen.