World Triathlon Series-Finale: Mario Mola neuer Weltmeister, Drama um Jonathan Brownlee

von tri2b.com | 19.09.2016 um 07:33
Schnellster im letzten WM-Rennen der Saison 2016 war der Südafrikaner Henri Schoemann, der nach 1:46:50 Stunden vor dem britischen Brüderpaar Jonathan (1:47:08) und Alistair Brownlee ( 1:47:08) siegte. Der zweitplatzierte Jonathan Brownlee sah bis 600 Meter vor dem Ziel wie der sichere Sieger und neue Weltmeister aus, kollabierte dann aber wegen der Hitze. Sein Bruder half ihm noch ins Ziel. Den Kampf um den Sieg in der Gesamtwertung und die WM-Krone entschied durch einen fünften Rang in Mexiko der Spanier Mario Mola (4.819 Punkte). Silber ging an Jonathan Brownlee (4.815 Punkte), über die Bronzemedaille freute sich Molas Landsmann Fernado Alarza (4.087 Punkte). Bester Deutscher in der WM-Endabrechnung ist Steffen Justus als 23. mit 1.648 Punkten.

Nicht das erhoffte Ende nahm das Finale der Triathlon-Weltmeisterschaftsserie auf Cozumel für die deutschen Herren. In Mexiko war Justus Nieschlag als 18. in 1:48:59 Stunden bester Starter der Deutschen Triathlon-Union über die olympische Distanz (1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen). Steffen Justus (Saarbrücken, 1:52:44 Stunden) wurde 43., Franz Löschke (Potsdam, 1:55:41 Stunden) lief als 53. ins Ziel. „Justus Nieschlag war heute natürlich ein Lichtblick, auch für die Zukunft“, sagte im Ziel Projekt-Bundestrainer Ron Schmidt. „Das war eines seiner besten Rennen, man darf ja nicht vergessen, dass mit Ausnahme von Javier Gomez die gesamte Weltspitze gestartet ist. Aber ansonsten muss man das Ergebnis als enttäuschend bezeichnen.“

 

Letztes ITU-Rennen von Gregor Buchholz endet vorzeitig

 

Das Schwimmen hatte etwas überraschenderweise keine Separierung des Feldes ergeben, aber die Athleten reihten sich auf wie an einer langen Schnur. Steffen Justus und Justus Nieschlag lagen gute 30 Sekunden hinter dem schnellsten Schwimmer, Franz Löschke über 50 Sekunden. Gregor Buchholz kam hinten im Feld aus dem Wasser und beendete sein letztes ITU-Rennen etwas angeschlagen vorzeitig. „Es hat nicht sein sollen heute“, sagte der U23-Weltmeister von 2007.

Vorne mit dabei waren die Brownlee-Brüder, die es auf dem Rad mit sieben Mitstreitern schafften, sich von den Konkurrenten abzusetzen. Gut 30 Sekunden betrug der Vorsprung auf das große Hauptfeld mit Mola und dem DTU-Duo Justus und Nieschlag nach der ersten Radrunde. In einer kleineren Gruppe fuhr Löschke zu diesem Zeitunkt 1:24 Minuten hinter den Führenden her.

 

Titelanwärter in spannendem Kampf in zwei Radgruppen

 

Somit hatte das Rennen die spannende Situation, dass die beiden Hauptanwärter auf den WM-Titel, Mario Mola und Jonathan Brownlee, in verschiedenen Gruppen gegeneinander kämpften. Leider war nach der zweiten von acht Radrunden aus DTU-Sicht nur noch Justus Nieschlag Bestandteil dieses Kampfes, da Steffen Justus aus Gruppe zwei zurückfiel. Tatsächlich vergrößerten die letztlich verbliebenen acht Spitzenfahrer den Abstand zum Feld auf 1:30 Minuten. Hinter diesem großen Feld mit Nieschlag wechselten Justus und Löschke 4:20 Minuten nach den ersten in die Laufschuhe.

 

 
Dramatisches Finale der WM-Saison 2016 mit Kollaps und Protest

 

An der Spitze entwickelte sich zunächst ein klares Szenario im Kampf um den WM-Titel. Das olympische Podium mit den beiden Brownlees und Schoemann lief dem Feld souverän voraus. Mario Mola konnte nicht genügend Zeit gutmachen. Nach einem Angriff drei Kilometer vor dem Ziel sah Jonathan Brownlee wie der sichere Tagessieger und der neue Weltmeister aus, doch wenige hundert Meter vor dem möglichen Triumph musste er der Hitze Tribut zollen, strauchelte und  musste gar stehen bleiben. Er wurde von seinem älteren Bruder aufgegriffen und ins Ziel begleitet. Da Mola Rang fünf erreichte, hatte er am Ende vier Punkte mehr auf dem WM-Gesamt-Konto. Die Hilfe für Brownlee zog einen Protest der Spanier nach sich, und das finale Tages- und WM-Ranking stand damit erst spät nach dem Zieleinlauf fest.

Parallel zu diesen Ereignissen machte Justus Nieschlag auch beim Laufen ein solides Rennen und sicherte sich einen starken 18. Platz. Steffen Justus konnte seine Laufstärke nicht in die Waagschale werfen und Löschke kämpfe am Ende des Feldes bis ins Ziel mit der Hitze .