World Triathlon Series: Lindemann sensationelle Dritte in Hamburg

von tri2b.com | 15.07.2017 um 15:41
Laura Lindemann hat beim ITU World Triathlon Series-Rennen ihre erste Podiumsplatzierung in der WTS-Serie gefeiert. Die Potsdamerin (59:40 min.) konnte sich in einem packenden Schlussspurt auf dem Hamburger Rathausmarkt gegen die US-Amerikanerin Katie Zaferes (59:41) im Kampf um Rang drei durchsetzen. Den Sieg sicherte sich Flora Duffy (58:59) von den Bermudas in überlegener Manier, nachdem sie sich schon beim Radfahren alleine absetzen konnte. Die Australierin Ashleigh Gentle (59:30) wurde Zweite. Das Männerrennen dominierte der Spanier Mario Mola, der sich vor dem Australier Jacob Birtwhistle und Ryan Sissons aus Neuseeland durchsetzte. Justus Nieschlag war auf Rang 15 der beste DTU-Athlet und zeigte dabei einen beherzten Rennauftritt.

Laura Lindemann hat der Deutschen Triathlon Union (DTU) nach drei Jahren wieder einen Podestplatz in der ITU World Triathlon Series beschert. Die 21-Jährige zeigte sich beim Heimrennen in Hamburg vom Start bis ins Ziel hellwach. Bei Temperaturen um 20 Grad erwischte Lindemann in der Binnenalster einen guten Start. Nach etwas mehr neun Minuten stiegen die ersten der 62 Athletinnen aus dem Wasser. Lindemann hatte als 14. nur wenige Sekunden Rückstand auf die Spitze und lag damit im Soll.

 

Lindemann bei 100 Prozent

 

Im weiteren Rennverlauf übernahm die Deutsche in der Verfolgung eines Führungstrios um Weltmeisterin Flora Duffy beim Radfahren immer wieder Verantwortung, indem sie Tempoarbeit in der kompakten Verfolgergruppe machte. So entging die Sprint-Europameisterin von Düsseldorf auch einem Sturz nach der dritten Radrunde. Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass Duffy in einer Soloflucht fast eine Minute Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen herausfuhr. Dieses Polster reichte für den ersten Hamburg-Sieg der 29-Jährigen. Dahinter entwickelte sich ein spannendes Rennen um die Plätze zwei und drei – mit dem besten Ende für Ashleigh Gentle und Laura Lindemann, die nach den Rängen sieben (2015) und neun (2016) nun auch das Podium von Hamburg erklommen hat. "Ich habe am Ende einfach alles gegeben. Das waren 100 Prozent, mehr ging nicht", so Laura Lindemanns erstes Rennfazit im Zielinterview des ZDF.

Überschattet wurde das Frauenrennen vom schweren Sturz der Französin Cassandre Beaugrand und Juri Ide aus Japan. Beide kamen Mitte des Radfahren im Hauptfeld an der Rampe nach der Wechselzonen-Durchfahrt zu Fall und wurden nach der Erstversorgung vor Ort sofort ins Krankenhaus eingeliefert.

 

Mario Malo unwiderstehlich

 

Das Männerrennen wurde zum Triumphlauf für den Spanier Mario Mola, der sich in 54:07 min. seinen Vorjahressieg in Hamburg wiederholte. Mola hielt sich während des Radfahrens geschickt im Vorderfeld des nahezu geschlossenen Feldes auf, das u.a. Molas Teamkollegen Fernando Alarza bei einem Sturz während einer Wechselzonen-Durchfahrt zum Verhängnis wurde. 42 Mann erreichten im Abstand von nur zehn Sekunden die zweite Wechselzone vor dem Hamburger Rathaus.

 

Nieschlag als Erster auf der Laufstrecke

 

Mit dabei waren auch die beiden deutschen Starter Justus Nieschlag und Lasse Lührs. Nieschlag wurde sogar die Ehre zu Teil das Feld nach einem schnellen Wechsel als Leader auf die Laufstrecke zu führen. Doch schon als es das erste Mal auf den neuen Jungfernstieg entlang der Binnenalster ging, hatte sich Mola in die vorderste Front geschoben. Schnell ging ein Loch auf, dass trotz aller Anstrengungen der Verfolger um Javier Gomez immer größer wurde. Bald war klar, dass Mola der Sieg, sein Fünfter bei einer ITU-Sprintdistanz, nicht mehr zu nehmen war. Dahinter entwickelte sich ein packender Kampf um die weiteren Podiumsplätze.  Der Australier Jacob Birtwhistle (54:19) schob sich mit einem langen Spurt noch auf Rang zwei nach vorne und verwies damit auch den Neuseeländer Ryan Sissons (54:22) noch auf Rang drei. Gomez, zunächst noch Podiumskandidat, musste auch noch den Franzosen Vincent Luis vorbei ziehen lassen und wurde Fünfter.

Justus Nieschlag (54:51) konnte das Tempo der Spitze nicht ganz mitgehen und kam auf Rang 15 ins Ziel. Zu einer Top Ten-Platzierung fehlten dem 25-Jährigen an Ende nur sieben Sekunden. Lasse Lührs wurde mit einer schwachen Laufleistung noch bis auf Rang 47 durchgereicht.