Xterra-WM Maui: Saisonhöhepunkt für die Crosstriathlon-Stars, Hobbystarter Kienle greift nach Double

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 19.10.2016 um 15:28
Am Sonntag geht es auf Maui um die Xterra-Weltmeistertitel 2016 (1,5 km Schwimmen, 32 km Mountainbike und 10,5 km Crosslauf). Die Gejagten werden am D.T. Fleming Beach in Kapalua die Vorjahressieger Josiah Middaugh aus den USA und Flora Duffy von den Bermudas sein. Unter den 800 gemeldeten Athleten sind auch 15 Deutsche vertreten, wobei ein Name ganz besonders hervorsticht: Der Zweite des Ironman Hawaii, Sebastian Kienle, der sich seine ersten Karriere-Meriten im Crosstriathlon verdiente, ist nach vier Jahren Abwesenheit wieder auf Maui am Start.

In einer Facebook-Videobotschaft verkündete Kienle in den vergangenen Tagen, dass nun sein Urlaub beginne und seine nächsten Starts beim Xterra auf Maui und anschließend beim Island-House-Einladungstriathlon auf den Bahamas als Hobby zu verstehen sind.  Im Rennen selbst wird der 32-Jährige aus Mühlacker wohl trotzdem seine Führung in der Double-Wertung aus Ironman Hawaii und Xterra Maui nicht kampflos hergeben. Kienle, der 2012 diese Kombiwertung bereits einmal gewann und dabei beim Xterra auf Gesamtrang 14 einlief, nimmt am Sonntagabend deutscher Zeit knapp drei Minuten Vorsprung auf dem Hawaii-Vierten Ben Hoffman mit ins Rennen. Der US-Amerikaner Hoffman gewann im Vorjahr das Double konkurrenzlos, überzeugte dabei aber als Gesamtzehnter auch im Lager der Offroadtriathlon-Spezialisten. Dritter im Bunde im Kampf um die mit 2.500 US-Dollar dotierte Double-Krone ist der Österreicher Michael Weiss. Der Xterra-Weltmeister von 2011 bringt nach seinem Einbruch im Marathon in Kona aber bereits mehr als eine halbe Stunde Rückstand mit.

Weitere deutsche Starter sucht man im Elitefeld vergeblich. Der weite und kostspielige Trip auf das Pazifikarchipel scheint bei den deutschen Crosstriathlon-Assen zunehmend an Anziehungskraft zu verlieren. 

 
Duell zwischen Titelverteidiger Josiah Middaugh und Ruben Ruzafa?

 

Der Kampf um die Xterra-Krone könnte derweil wieder ein Duell zwischen Titelverteidiger Josiah Middaugh, der zudem 2016 auch die Xterra Pan America-Serie gewann, und dem dreimaligen spanischen Xterra-Weltmeister Ruben Ruzafa werden. Ruzafa legte im Sommer bei den europäischen Xterra-Konkurrenzen in Portugal, der Schweiz, Frankreich und am O-See beim deutschen Xterra eine wahre Siegesserie hin. Trotz der Anstrengungen ist sich der Spanier sicher, noch mehr Energie für das WM-Rennen in den Beinen zu haben als im Vorjahr, als er nur Dritter wurde. Spannend wird es an den Hängen des Haleakala-Vulkans allemal, denn mit dem Vorjahreszweiten Braden Currie (Neuseeland), den beiden Mexikanern Francisco Serrano und Maurizo Mendez und Courtney Atkinson (Australien) sind die besten Sechs des Vorjahres komplett vertreten. 

 

Noch ein Titel für Duffy?

 

Bei den Frauen kommt die Titelverteidigerin Flora Duffy zudem mit der Empfehlung des Sieges in der ITU World Triathlon Series 2016 nach Maui und könnte nun sogar den Xterra-WM-Hattrick holen. Eine ihrer ärgsten Konkurrentinnen fällt zudem aus: Die Chilenin Barbara Riveros Diaz zog sich bei einem Mountainbike-Sturz eine Fußfraktur zu und muss zum zweiten Mal in Folge bei der WM passen.  Duffys größte Gegenspielerin dürfte deshalb wieder die Schottin Lesley Paterson werden. Die zweimalige Xterra-Weltmeisterin und Vorjahreszweite startete aber mit Krankheiten in die Saison 2016 und kam erst langsam in Schwung. "Diese überstandenen Rückschläge machen mich im Kopf stärker", ließ Paterson zuletzt verlauten.  Podiumschancen dürften aber auch Pan American-Series-Siegerin Suzie Snyder (USA) und die dort zweitplatzierte Maia Ignatz (USA) haben. Von den europäischen Profistarterinnen schielen die französische Vorjahresvierte Myriam Guillot-Boisset, die Tschechin Helena Erbenova und Carina Wasle Österreich auf die Topränge.

 

Die 15 deutschen Xterra WM-Starter

 

Sebastian Kienle (Pro/Start-Nr. 29), Julia Ramsauer (AG 25-29/131), Angela Fogarolli (AG 35-39/166), Uta Knape (AG 40-44/206), Beate Kleindienst (AG 50-54/262), Elfi Rose (AG 50-54/271), Petra Majewski (AG 55-59/280), Jonas Held (AG 15-19/317), Tim Dülfer (AG 20-24/336), Matthias Seitz (AG 30-34/439), Marco Weisbecker (AG 35-39/507), Mirco Querfeld (AG 40-44/558), Ferdinand Rust (AG 45-49/649), Gregor Höfelmaier (AG 50-54/704) und Richie Schneider (AG 60-64/803).