Laufathletik: Die Grundvoraussetzung für intensives und umfangreiches Lauftraining

von Philipp Görgen für tri2b.com | 15.06.2011 um 13:43
Triathleten haben rein läuferisch gesehen meist ein relativ gutes Niveau, verglichen mit Freizeit-Läufern. Wenn man aber das Laufen in Verbindung mit der Vorbelastung im Schwimmen und Radfahren sieht, dann stoßen viele Triathleten und Triathletinnen häufig an orthopädische bzw. muskuläre Grenzen, so Physiotherapeut Andreas Nemeth.

Wer kennt das nicht, man steigt vom Rad und hat Krämpfe und Schmerzen. In den Waden, im hinteren/ vorderen Oberschenkel, Knie-, Hüft-, Rücken-, Lendenwirbelsäulenschmerzen. Wie schon in unserem Rad-Special erläutert, zeigt der Vergleich von Rad- und Laufbelastung deutliche Unterschiede in der Belastung des Bewegungsapparates.

6 Übungen für eine bessere Athletik beim Laufen

Bild 1 unserer Bilderserie zeigt in einer übertriebenen Darstellung die klassischen Statik-Probleme beim Laufen. Wenn man die Körperachse beim Laufen nicht halten kann, knickt meist das Fußgelenk nach innen weg, das Knie rutscht mit nach innen zum anderen Bein hin.
Die Hüfte fällt nach außen hin weg, und der ganze Oberkörper bewegt sich wieder in die andere Richtung um das Gleichgewicht zu halten. Das bedeutet einen enormen Kraft und Geschwindigkeitsverlust.

Physiotherapeut Andreas Németh
Andreas Németh ist 27 Jahre alt und lebt mit seiner Freundin in Köln. Vom Fußball kommend ist er seit 8 Jahren Triathlet. Er startete bereits in der 2. Triathlon Bundesliga. Der Physiotherapeut und Manualtherapeut arbeitet in Köln in einem großen Reha-Zentrum. Die Behandlung von Profisportlern, werdenden Profisportlern, Amateur Profi Sportlern, aber auch Breitensportlern ist für ihn Alltag.



Diese Bild zeigt auch die Hauptproblem Zonen beim Laufen:

• Füße, insbesondere Achillessehne
• Knie
• Wadenmuskulatur
• Hüfte
• Lendenwirbelsäule
• Brustwirbelsäule

Lässt die Kraft nach, dann neigt man dazu in eine „sitzende Position“ hinein zu sinken. Das kostet wiederum Lauf-Kraft, vor allem in den Oberschenkeln. Der Fuß setzt dann nur noch platschend auf, knickt zusätzlich mit dem Knie ein. Zudem sinkt außerdem die Hüfte ab. Aus dieser Position muss man sich quasi erst wieder herausheben, bevor die eigentliche Laufbewegung einleitet werden kann. Dies ist äußert kraftintensiv.

Deshalb ist es wichtig, die genannten Problemzonen adäquat zu kräftigen und zu dehnen:

• Achillessehne gedehnt und geschmeidig halten
• Wadenmuskulatur kräftigen
• Hüftbeuger gedehnt halten
• Rumpf kräftigen = Bauch, Gesäß und die äußeren Abduktoren (= abspreizende Muskulatur) trainieren.