Frodeno beim Radtraining in Australien fast von LKW erfasst

von tri2b.com | 11.01.2018 um 19:10
Jan Frodeno wäre bei einer Radausfahrt am vergangenen Samstag in seiner australischen Wahlheimat an der Sunshine Coast beinahe mit einem großen LKW kollidiert. Nach einem Bericht auf couriermail.com entkam Jan Frodeno nur mit viel Glück und etlichen Schutzengeln einer folgenschweren Kollision mit einem LKW, der ein Stoppschild missachtete.

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"Er verpasste mich nur um ein, zwei Zentimeter. Ich dachte schon, ich würde meine Familie nicht mehr wiedersehen. Der Typ hatte dann die Zeit zu stoppen und mich aus dem Fenster heraus zu beschimpfen. Seine Aussage war, dass er auf mich zielte und dass ich in meinem Lycra-Anzug eine Schwuchtel' sei, die die Luft nicht wert sei, die ich einatme," wird Jan Frodeno dort zitiert, der anfügte, "dieses Maß an Aggression nirgendwo anders auf der Welt bisher erlebt zu haben."

 

Jan Frodeno fuhr die nächste Radeinheit auf der Rolle

 

Der zweimalige Hawaii-Sieger soll von dem Vorfall so geschockt gewesen sein, dass er die nächste Radeinheit kurzerhand im "Sanders-Stil" auf die Rolle in der Garage verlegte. 

Frodenos Ehefrau Emma Snowsill, Triathlon-Olympiasiegerin von 2008, nahm diesen Schreckmoment zum Anlass, öffentlich eine Diskussion zum ungleichen Kampf Autofahrer gegen Radfahren anzuregen. Auf dem Nachrichtenportal couriermail.com.au erzählte die derzeit hochschwangere Emma Frodeno über den Fast-Unfall und das aggressive Fahrverhalten der Autofahrer in ihrer Heimat. Emma Frodenos öffentlicher Vorstoß gegen das teils bewusst aggressive Verhalten motorisierter Verkehrsteilnehmer gegenüber Radfahren hat auch mit ihrer Vergangenheit zu tun. 2002 verlor sie ihren damaligen Freund Luke Harrop bei einem Verkehrsunfall. Harrop wurde damals beim Radtraining von einem Auto angefahren und verstarb an den erlittenen Verletzungen. 

Emma Snowsill spricht von teils "barbarischem Verhalten" der Autofahrer, auch auf den wenig befahrenen kleinen Straßen in ihrer Heimat an der Sunshine Coast. "Ich möchte auf keinen Fall, dass mein Sohn (Lucca) hier auf der Straße mit dem Fahrrad fährt. Das ist so traurig, weil Radfahren ein Teil des Sports ist, den ich liebe und der mir so viel gegeben hat", beschreibt die Australierin ihre großen Ängste um ihre Familie.

 

Snowsill-Tipp: Fahranfänger sollen erstmal selbst auf das Rad

 

Um eine Besserung im aggressiven Verhalten zwischen Autofahrern und Radfahren herbei zuführen, hat Snowsill eine Idee. Sie würde Fahranfänger zur Erlangung des Führerscheins erst einmal auf das Rad setzen, damit diese dadurch den entsprechenden Respekt vor den Radfahrern lernen. "Wenn du einen Führerschein willst, dann musst du erst einmal mit dem Rad auf die Straße," lautet Snowsills Appell.