Ironman Texas: Matt Hanson wieder vorn beim kurzen Rekordtag

von René Penno für tri2b.com | 28.04.2018 um 21:54
Matt Hanson hat seinen Erfolg bei den Ironman North American Championship wiederholt. Nach 7:39:25 Stunden verwies der US-Amerikaner den Russen Ivan Tutukin mit 33 Sekunden Vorsprung nur knapp auf Rang zwei, der Brite Will Clarke sicherte sich den dritten Platz. Hanson unterbot bei seinem Sieg auch die Ironman-interne Rekordmarke (7:40:23 Std)*. von Tim Don aus dem Jahr 2017, aufgestellt beim Ironman Brasilien. Allerdings dürfte fraglich sein, ob die Strecke in den Woodlands einer exakten Vermessung** stand halten dürfte. Zu viele Rekorde purzelten heute in Texas. So blieben elf Männer unter der 8-Stundenmarke und zehn Frauen unter der 9-Stundenmarke.

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Das Rennen in den Woodlands glich dem vor einem Jahr. Andrew Starykowicz drückte auf dem Rad aufs Tempo, diesmal hatte er mit Johann Ackermann sogar noch einen starken Begleiter. Zusammen mit Sean Donnelly prägte er die Anfangsphase, Der Darmstädter Donnelly war schnellster Schwimmer, Ackermann folgte als Dritter. 90 Kilometer lang war der Kölner dann meist an der Spitze, dann drehte Starykowicz noch weiter auf. Der Amerikaner übernahm die Führung und baute die bis zum Wechsel auf acht Minuten vor Ackermann aus. Und die Uhren blieben bei 3:54:49 min. stehen. "Starky" hatte die 4 Stundenmarke für die 180 km erstmals geknackt und seine Bestzeit aus dem Vorjahr (4:01:14) um über sechs Minuten nach unten gedrückt. Die anderen Mitfavoriten um Matt Hanson, Ruedi Wild, Brent McMahon, Will Clarke, Frederik van Lierde und Tim van Berkel büßten auf dem Rad über 14 Minuten ein, waren allerdings allesamt so schnell wie noch nie zuvor in einem Ironman-Radpart unterwegs.

Im Marathon wendete sich das Blatt: Ackermann fiel schnell zurück, die anderen holten weiter auf und jagten den Spitzenreiter. Nach 26 Kilometern war Starykowicz gestellt, Hanson machte sich auf, seinen Erfolg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Und wie: Mit einer Marathonzeit von 2:34:40 Stunden (!) rannte er zum neuen Streckenrekord  beim Ironman Texas und zur Ironman-Rekordzeit. Getrieben von Ivan Tutukin, der ihm das Leben auf den letzten Kilometer schwer machte. Im Finale rannten die beiden Schulter an Schulter, die meisten Reserven hatte Matt Hanson. Dahinter lief Will Clarke noch auf Rang drei vor Tim van Berkel, Jan van Berkel, Brent McMahon, Ruedi Wild, Andrew Starykowicz und Frederik van Lierde.

Melissa Hauschildt stärkste Läuferin 


Dass Melissa Hauschildt beim Ironman Texas ihren zweiten Sieg in diesem Jahr feiert, daran gab es nach den ersten Kilometern des Marathon keinen Zweifel mehr. An Kimberley Morrison, die nach dem Radfahren führte, war Hauschildt rasch vorbei, der Vorsprung der Britin von über fünf Minuten war aufgebraucht. Die Australierin übernahm die Führung und ließ sich ihren zweiten Sieg in Texas (8:31:05), sie hatte bereits den Ironman 70.3 in Galveston vor drei Wochen gewonnen, nicht mehr nehmen.  Nebenbei verbesserte Hauschildt damit den Rekord für offizielle Ironman-Rennen um  fast drei Minuten. 2011 war Chrissie Wellington beim Ironman in Südafrika nach 8:33:46 Std. im Ziel.

Spannend wurde es aber dahinter: Jodie Robertson, die vor einem Jahr in Texas triumphierte lieferte sich ein Duell um Platz zwei mit Lesley Smith, das die Vorjahressiegerin über zwölf Minuten hinter der Siegerin für  sich entschied.

Bis zum Marathon wurde das Rennen von Lauren Brandon geprägt. Die Amerikanerin kam mit einem Vorsprung von 5:29 Minuten als erste Frau aus dem Wasser und zehrte lange von diesem Polster. Melissa Hauschildt hatte sie sogar elf Minuten abgenommen. Erst auf den letzten Radkilometern übernahm Kimberley Morrison die Spitze, die sie aber bald wieder abgeben musste und selbst bis auf Rang acht zurückfiel. Ähnlich wie im Männerrennen purzelten auch in der Frauenkonkurrenz nur so die persönlichen Langdistanz-Bestzeiten.  

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Auf Facebook teilte Ironman Texas nach dem Rennen mit, dass bereits am Morgen beschlossen wurde die Radstrecke aus Sicherheitsgründen um gut 3 Kilometer zu verkürzen. Die erzielten Zeiten werden deshalb nicht als Ironman-Rekorde anerkannt.

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Der Schweizer van Berkel hatte die Strecke auf Strava getrackt. Radstrecke 176,7 km - Laufstrecke 41,6 km