Am vergangenen Samstag wurde Karin Thürig in Athen Fünfte in der olympischen 3000 Meter-Einzelverfolgung der Frauen. Drei Tage nach ihrer Bronzemedaille im Einzelzeitfahren auf der Straße beweist die Schweizerin damit ihre sportliche Ausnahmestellung, vor 22 Monaten wurde Thürig Achte beim IRONMAN auf Hawaii (9:26:38 Std.). Dorthin könnte es die 32-Jährige schon bald erneut locken.
Gute anderthalb Jahre lang hatte sich die Schweizerin ganz auf die Olympischen Spiele konzentriert. „Athen war mein Hauptziel, aber ab und zu bin ich doch noch laufen oder ins Wasser gegangen“, gestand die Luzernerin kürzlich in einem Interview. Mit ihrem dritten Platz im 24 Kilometer langen Zeitfahren, ihrem erst zehnten „Kampf gegen die Uhr“, hatte Thürig am vergangenen Mittwoch für die zweite Schweizer Olympia-Medaille im Frauenradsport überhaupt und die zweite der Eidgenossen bei diesen Spielen gesorgt. In der 3000 Meter Bahn-Einzelverfolgung traf sie am Samstag auf die Zeitfahr-Olympiasiegerin Leontien van Moorsel und schied aus – mit der fünftbesten Zeit der Zwischenläufe, nur 7,5 Sekunden hinter der großen Favoritin Sarah Ulmer aus Neuseeland.
Bis zu den Olympischen Spielen in Peking kann sich die frühere Volleyball-Nationalliga-Spielerin und Fitnesstrainerin, die erst vor sieben Jahren Bekanntschaft mit dem Rennrad machte, nun ganz entspannt wieder dem Duathlon und Triathlon zuwenden. Als zweifache Duathlon-Weltmeisterin, Weltcupsiegerin und Gewinnerin des IRONMAN France und des POWERMAN in Zofingen (die beiden letzteren im Jahr 2002), dürfte sie sich gleich bei ihrer Rückkehr in den Ausdauer-Mehrkampf erneut in der Favoritenrolle wiederfinden. Einem Podestplatz beim IRONMAN auf Hawaii steht Thürig derzeit noch ihre Schwimmschwäche im Wege – es ist eine Aufgabe, die das motorische Ausnahmetalent sicher zu lösen weiß.