Der Steirer Andreas Fuchs hat beim Austria Triathlon in Podersdorf am See seinen Vorjahressieg wiederholt. Fuchs setzte sich in 8:29:42 Stunden nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen gegen seinen Landsmann Robert Lang durch und sicherte sich damit auch den Titel des österreichischen Staatsmeisters über die Triathlon-Langdistanz. Der Frauentitel ging bei der 23. Auflage an Tschechin Jana Candrova.
Obwohl es am Abend vor dem Start gar nicht so gut ausgesehen hatte, zeigte sich der Neusiedlersee entgegen dem letzten Jahr heuer wieder von seiner besten Seite. Bei freundlichem Wetter und nahezu glattem Wasser, nahmen 850 Starter aus 16 Nationen die beiden angebotenen Triathlonstrecken in Angriff. Die bereits 23. Auflage des Klassikers über die Langdistanz von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und dem anschließenden Marathonlauf hatte Veranstalter Kurt Mitschko mit seinem Team wie gewohnt fest im Griff.
Fuchs verliert Pulsuhr, aber nicht den Überblick
Nachdem sich beim Startschuss um 7.30 Uhr die Zuschauerzahl noch in Grenzen hielt, konnte man spätestens als Lokalmatador Robert Lang und rund eine Minute später Vorjahressieger Andreas Fuchs das Schwimmen beendeten, hervorragende Stimmung spüren. Alles war gespannt, ob Fuchs seinen Erfolg aus dem Vorjahr zu wiederholen im Stande sein würde. Wer ihn auf der ersten Radrunde beobachten konnte, wird auch kaum daran gezweifelt haben. Nach wenigen Kilometern hatte er Robert Lang eingeholt und war bald an diesem vorüber. Angesichts der Tatsache, dass Fuchs seine Pulsuhr durch einen Schlag auf die Hand verloren hatte und aus diesem Grund seine tatsächliche Belastung nicht wie gewohnt kontrollieren konnte, beeindruckt eine solche Radleistung umso mehr.
An dieser Zweierkonstellation sollte sich auch auf den drei folgenden Radrunden nichts ändern. Während aber Fuchs seinen Vorsprung Sekunde um Sekunde ausbaute, arbeitete sich ein relativ unbekannter Athlet unbemerkt aber stetig nach vorne. Dem 32-jährigen Stefan Weitgasser gelang es nach einer mäßigen Schwimmleistung mit der drittbesten Zeit auf dem Rad, das Spitzenduo ein wenig zu verunsichern. Vor allem, da sich herumzusprechen begann, dass er auch ein sehr guter Läufer sei.
Persönliche Bestzeit um 17 Minuten verbessert
Dementsprechend stürmte Weitgasser dann auch los und nahm den abschließenden Marathon in Angriff, als gelte es, schon auf den ersten Kilometern jeden Rückstand einzuholen. Fuchs und Lang hielten jedoch dagegen und konnten so beweisen, dass Routine ganz besonders auf der Langdistanz entscheidend ist, denn Weitgasser musste ab Kilometer 25 einsehen, dass es mehr darum ging, seinen dritten Platz abzusichern. Am Ende war es dann wieder Andreas Fuchs, der in neuer persönlicher Bestzeit von 8:29:42 Stunden mit über 11 Minuten Vorsprung auf Lang das Ziel erreichte. Begleitet vom begeisterten Applaus der Zuschauer, war der alte und neue Staatsmeister außer sich vor Glück. Ohne Pulsmessgerät und 17 Minuten unter seiner alten Bestmarke freute sich der frischgebackene Vater besonders, sein drittes, erst wenige Monate altes Kind im Ziel auf den Arm zu nehmen. Lokalmatador Lang war schließlich doch sein zweiter Rang nicht mehr zu nehmen. Weitgasser sorgte als Dritter für einen österreichischen Dreifachsieg. Bester Deutscher wurde der Berliner Georg Opitz, der nur knapp hinter dem sechsfachen Podersdorf-Sieger Alexander Frühwirth ins Ziel kam.
Tschechin bei den Frauen vorne, die Deutsche Yvonne Rüger Krömker auf der Mitteldistanz vorne
Bei den Damen sicherte sich Jana Candrova aus Tschechien, die vor vier Wochen bei der Langdistanz-WM in Immenstadt schnellste Altersklassen-Starterin war, mit einer überragenden Laufleistung in 9:36:10 Stunden. Den begehrten österreichischen Staatsmeistertitel sicherte sich Constance Mochar aufgrund der besten Radleistung in 9:50:30 Std. vor der Titelverteidigerin Bettina Zelenka (10:01:05), wobei diese aufgrund einer Reifenpanne gehandicapt war.
Den Staffelwettbewerb dominierten die beiden Spezialisten Christoph Löffler und Gernot Hammer, zusammen mit dem Triathleten Georg Swoboda. Hammer zeigte mit einer Laufzeit von 2:32 Stunden, dass man auch in Podersdorf schnell laufend unterwegs sein kann. Mit sensationellen 7 Stunden und 50 Minuten siegte das Trio überlegen und blieben bis zum Ende ohne jede Konkurrenz. Die Gewinner im Mitteldistanz-Rennen waren der junge Niclas Bock (4:03:12) und die Deutsche Yvonne Rüger-Krömker (4:48:50).