Die Zielankunft auf dem Römer ist das Markenzeichen der IRONMAN European Championship in Frankfurt. Bis spät in die Nacht werden die Finisher gefeiert. Genau das könnte dem Ironman zum Verhängnis werden: Ein Anwohner beschäftigt seit Jahren wegen der Lärmbelästigung am Raceday die Gerichte. Eine neue Heimat könnte dem Ironman ab 2009 Wiesbaden bieten, dort findet bereits der IRONMAN 70.3 statt.
Dies berichtet das Wiesbadener Tagblatt in seiner heutigen Ausgabe. Es geht um genau eine Stunde: Die Zeit ab 22 Uhr gilt als Nachtruhe mit schärferen Anforderungen an maximale Lärmemissionen. Erst um 23 Uhr, so fordert es aber der Lizenzgeber, die WTC, darf Zielschluss sein. Dabei müssen für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen herrschen. Das heisst Musik und Anfeuerung durch die Zuschauer.
Es ist bereits seit längerem bekannt, dass ein Anwohner der Großveranstaltung das Leben schwer zu machen versucht. Er klagt gegen die Stadt Frankfurt, weil sie nicht dafür sorge, dass ein im Jahr 2000 geschlossener Vergleich eingehalten wird, so berichtet das Tagblatt. Der Streitwert ist fünfstellig.
Die Verträge mit der Stadt Frankfurt laufen bis ins Jahr 2011, Inhalt ist aber auch der Zieleinlauf bis 23 Uhr. Ist er nicht mehr möglich, so ist auch der Ironman nicht mehr an die Bankenstadt gebunden. Einen Kommentar zu einem möglichen Standortwechsel wollte Kurt Denk der Zeitung gegenüber nicht abgeben, diese beruft sich auf den Wiesbadener Oberbürgermeister Helmut Müller. Der ließ zwar noch offen, ob seine Stadt Nutznießer des Problems in Frankfurt sein könnte, mache sich aber bereits Gedanken, wie ein Ironman in seiner Stadt möglich sein könnte: „Man könnte ja Start- und Zielort der Veranstaltung splitten.“ Das heisst Schwimmen weiterhin im Langener Waldsee, zweiter Wechsel in Wiesbaden, Marathon im Kurpark.