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Bestechungsvorwurf gegen Hütthaler: 20.000 Euro für negative Dopingprobe

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Die österreichische Staatsmeisterin von 2007 soll versucht haben, eine Laborantin zu bestechen. Sie sollte die B-Probe manipulieren ...

Nach Informationen der Zeitung „Kurier“ soll die österreichische Weltcup-Triathletin Lisa Hütthaler am 21. Mai bei der Öffnung der B-Probe versucht haben, eine Labor-Mitarbeiterin zu bestechen. Die Staatsmeisterin von 2007 bot 20.000 Euro für ein negatives Testergebnis. Anfang Mai war bekannt geworden, dass von der 24-jährigen Athletin aus Wien eine positiven A-Probe auf EPO vorliegt.

EPO-Doping bewiesen
Mittlerweile, so der Kurier, liege das Ergebnis der B-Probe vor, sie sei positiv. Damit wäre Lisa Hütthaler des Dopings mit Erythropoietin überführt. Doch der massive Vorwurf der gegen die Wienerin jetzt im Raum steht, lässt die drohende Dopingsperre verblassen.

Die österreichische Zeitung beruft sich auf Exklusivinformationen, die sie von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erhalten habe. Demnach wurde der österreichischen Bundesregierung Mitte Juni mitgeteilt, dass Hütthaler bei der Öffnung der B-Probe in Seibersdorf versucht habe „eine Mitarbeiterin des Labors mit 20.000 Euro zu bestechen für den Fall, dass sie die Dopingprobe von ihr so manipuliere, dass … ein negatives Ergebnis herauskommt“.

Anzeige bei der Staatsanwaltschaft
Die Mitarbeiterin habe aber sofort ihren Chef informiert, der leitete den Fall umgehend an das Österreichische Anti-Doping-Comite (ÖADC) weiter. Dort wurde nach den Informationen des „Kurier“ aber zunächst nichts unternommen. Erst als durch einen österreichischen Staatsbürger Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet wurde, kam die Angelegenheit ins Rollen.

Wie berichtet war laut Informationen der „Tiroler Tageszeitung“ in einer A-Probe der österreichischen Weltcup-Athletin das Blutdopingmittel Erythropoietin (EPO) nachgewiesen worden. Hütthaler selbst schwieg zu den Vorwürfen, ließ aber durch den von ihr beauftragten Grazer Anwalt Dr. Christian Flick mit Fachgebiet Sportrecht die Öffnung der B-Probe beantragen. Dabei steht den betroffenen Athleten das Recht zu, selbst anwesend zu sein.

Langes Verfahren
Danach hörte man auffallend lange nichts mehr vom dem Dopingfall, vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass der Österreichische Triathlon-Verband eine Anhörung zu dem Dopingfall abgehalten habe und am 19. Juli die Konsequenzen verkünden würde – dies blieb indes aus, bis heute gab es keine offizielle Stellungnahme des Verbandes zu dem Fall Hütthaler.

Dafür hat die Pressestelle der Staatsanwaltschaft von Wiener Neustadt jetzt die eingegangene Anzeige bestätigt: „Ich kann ihnen bestätigen, dass am 23. Juni die Anzeige bei uns eingelangt ist. Die Untersuchungen wurden aufgenommen. Die Polizei ist gerade dabei, in dem Fall zu ermitteln.“ so Pressesprecher Erich Habitzl zum Kurier. Man könne aber noch nicht sagen, wie lange die Ermittlungen dauern, zu erwarten seien einige Wochen.

Erste Stellungnahme durch Anwalt
In dem laufenden Verfahren wird Lisa Hütthaler jetzt von dem Strafrechts-Experten Dr. Manfred Ainedter aus Wien vertreten. Der teilte dem Kurier unmittelbar nach Erscheinen des mittlerweile ergänzten Berichtes mit: „Die Vorwürfe gegen meine Mandantin sind absolut unrichtig, und das werden wir auch beweisen. Lisa Hütthaler war keinen Augenblick mit der angesprochenen Dame alleine.“ Die Athletin selbst war für die Presseagentur APA nicht erreichbar.

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