Es war nicht anders zu erwarten: Chrissie Wellington hat zum zweiten Mal in Folge die Challenge Roth gewonnen. Und zum zweiten Mal hintereinander in Rekordzeit. Bei sagenhaften 8:19:13 Stunden blieben die Uhren diesmal stehen! Und so ganz nebenbei mischte die Britin noch das Männerfeld auf, in dem sie Rang sieben belegte.
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Nur die größten Pessimisten hätten geglaubt, dass Chrissie Wellington endlich mal eine Niederlage einsteckt. Nur ein Defekt aber, oder gar ein Sturz hätten die Britin aufhalten können. Obwohl: Das einzige Problem, das ich hatte, war auf den ersten fünf Laufkilometern meine Hüfte. Die hat richtig geschmerzt. Aber dann habe ich das verdrängt und bin einfach nur noch gelaufen, meinte Wellington im Ziel. Anzusehen war ihr allerdings nicht. Eine anderes viel kleineres Problem hatte sie noch vorher. Sie verpasste in der Wechselzone ihren Beutel und musste wieder zurück. Das aber waren letztendlich nur Sekunden, die am Ende überhaupt keine Rolle spielten. Nach 20 Kilometern auf dem Rad war sie schon vorne und der erste Platz war zu diesem Zeitpunkt vergeben wie soll es auch anders sein, wenn Chrissie Wellington am Start ist. Sie zog einsam ihre Kreise, lächelnd, wie immer, und es ging wieder einmal nur noch um die Zeit. Kaum zu glauben, dass sie erst auf den letzten fünf Kilometern erfahren haben will, wie sie schnell sie eigentlich unterwegs ist. Ich stoppe die Gesamtzeit nie mit, sondern nur die Laufzeit. Und wenn sie dann noch einen Mann überholen kann, tue ich das natürlich, schmunzelte Wellington und war sprachlos nach einem Rennen, das so nahe dran war an einem absolut perfekten Wettkampf!
Da konnte die Konkurrenz nur noch staunend zu sehen, und vielleicht auch schon ein wenig resignieren. Über 20 Minuten Rückstand beim zweiten Wechsel sprechen eine deutliche Sprache. So ging es nur noch um die Plätze hinter Wellington ein Rennen im Rennen sozusagen. Das Rebekah Keat auf Platz zwei für sich entschied, mit einem Rückstand von über einer halben Stunde. 8:52:10 Stunden sind aber immer noch eine Weltklassezeit. Dahinter wurde Tereza Macel Dritte. Die Tschechin lieferte sich lange ein Duell mit Belinda Granger um den dritten Podiumsplatz und entschied das im letzten Drittel des Marathons für sich.
Als beste Deutsche kam Dagmar Matthes vom TSG Roth nach 9:32:05 Stunden als Fünfte ins Ziel. Sie sicherte sich den Deutschen Meistertitel auf der Langdistanz vor Mareen Hufe aus Voerde, die hinter der Norwegerin Kristin Lie Siebte wurde. Das Meisterschafts-Podium vervollständigte Simone Schmidt als Neunte hinter Brigitte Christinsen aus Dänemark.