Deutsche Meisterin etabliert sich in Triathlon-Weltspitze
Der Aufwärtstrend von Christiane Pilz hält weiter an: Nach dem Sieg bei der Deutschen Meisterschaft (mit Status eines ITU-Punkterennens) und der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Györ erzielte die Rostockerin mit dem fünften Platz im Weltcuprennen von Tiszaujvaros (Ungarn) erneut ein Spitzenresultat. Nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen hatte die ehemalige Seglerin einen Rückstand von 35 Sekunden auf die derzeit beste Triathletin der Welt und amtierende Weltmeisterin Siri Lindley aus den USA. Bei den Herren siegte der Australier Craig Walton, bester Deutscher wurde Roland Knoll auf Platz 14.
Zum Beginn eines heißen Tages in Ungarn ließen es die Damen gemütlich angehen: Nach einem langsamen Schwimmpart konnte bildete sich auf dem Rad bald eine große Gruppe mit allen Favoritinnen, zu der auch alle Deutschen mit Ausnahme von Ina Reinders gehörten. Zum Ende der Radstrecke setzte sich die Deutsche Meisterin und EM-Dritte Christiane Pilz geschickt an die Spitze des Feldes und konnte als Erste auf die Laufstrecke gehen. Die ist aber traditionell eine Domäne der amtierenden Weltmeisterin: Zwar konnte die Rostockerin dem Tempo der Amerikanerin Siri Lindley zunächst noch standhalten, doch am Ende fehlte die Kraft, so dass Pilz mit der Tschechin Lenka Radova, der Australierin Tracy Hargreaves-Looze und der Französin Marion Lorblanchet drei weitere Athletinnen passieren lassen musste. Marianne Braun (Team multisportsnetwork Aidlingen) erreichte in ihrem zweiten Weltcuprennen Platz 19, die Vierte der letztjährigen Junioren-WM Ricarda Lisk (VfL Waiblingen) freute sich bei ihrem Weltcup-Debüt über Platz 21. Barbara Kösser (Tri Sport Saar Hochwald) wurde nach überstandenem Muskelfaserriss und langer Trainingspause 28. und Ina Reinders (asics Team Witten) belegte Platz 30.
Bei den Herren feierte der Australier Craig Walton einen Start-Ziel-Sieg: Mit 15 Sekunden Vorsprung ging der starke Schwimmer auf die Radstrecke. Dort baute er seinen Vorsprung Meter für Meter weiter aus und erarbeitete sich bis zur zweiten Wechselzone ein Polster von zweieinhalb Minuten auf die große Verfolgergruppe. Doch auf dem Laufabschnitt bliesen die stärksten Läufer zur Jagd vergeblich, denn auch der laufstarke Ukrainer Vladimier Polikarpenko kam nur auf 29 Sekunden an den Australier heran. Dritter wurde der Tscheche Martin Krnavek. Bester Deutscher wurde der zweifache deutsche Triathlonmeister (1991 und 1997), Familienvater und Firmengründer Roland Knoll auf Platz 14.
Die übrigen DTU-Athleten waren mit ihren Ergebnissen nicht zufrieden: René Göhler wurde auf der Radstrecke von einem Motorrad der Wettkampforganisation abgedrängt, musste über den Bordstein ausweichen und schied mit einem Reifenschaden aus. Der EM-Dritte Maik Petzold (SG Adelsberg) hielt sich lange in der Spitzengruppe und fiel in der letzten von vier Laufrunden vom 15. auf den 41. Platz zurück. Christian Weimer (hansgrohe Team Schramberg) musste ebenso der Hitze Tribut zollen und stieg in der letzten Laufrunde aus. Michael Raelert (TC FIKO Rostock) belegte Platz 48.
„Die EM vor drei Wochen war unser erster Höhepunkt in dieser langen Saison“, analysierte DTU-Diagnosetrainer Thomas Möller (Leipzig) das Resultat der deutschen Athleten, „bei einigen ist jetzt nach so vielen Wettkämpfen der Ofen aus. Jetzt gibt’s erst mal zwei Wochen Urlaub und dann beginnen wir mit den Neuaufbau für die Weltcups im Herbst und die Weltmeisterschaft im November in Cancun/Mexiko.“
Das nächste Weltcuprennen findet am 31. August in Lausanne/Schweiz statt. Am 7. und 8. September ist Hamburg Austragungsort des ersten Weltcups in Deutschland. Am 21. September findet am Vortag der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Nizza/Frankreich ebenfalls ein Weltcuprennen statt.