Über 100 Jahre alt ist Cyclocross, wie die Disziplin des Radsports inzwischen international genannt wird. Während der letzten Jahren ist das Fahren im Gelände in in den Herbst- und Wintermonaten vor allem bei Radsportlern immer beliebter geworden. Sowohl im lizenzierten als auch im Hobby-Bereich erfuhr der Radcross einen großen Zulauf. Nicht zuletzt durch die Erfolge deutscher Fahrer bei Weltmeisterschaften ist das Crossfahren immer populärer geworden. Auf Verbandsebene genießt diese Disziplin zwar den Status einer Randsportart, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Crossrad als Trainingsgerät sehr effektiv ist. Kondition, Athletik und Fahrtechnik werden gleichermaßen gefördert. Und nebenbei bringt es noch eine Menge Spaß.
Vergleichbare Sitzposition wie beim Straßenrad
Trotzdem stellt sich die Frage: Warum ein Crossrad, wenn es doch auch Mountainbikes gibt? Schließlich haben die MTBs breitere Reifen, eine Federgabel oder sind neuerdings sogar komplett gefedert. Das macht sie komfortabler und auch robuster. Der Trend vieler Radsportler ging in den letzten Jahren immer mehr Richtung Crossrad. Der Grund ist ganz einfach: Die Sitzposition ist der des Rennrades ähnlich, das trifft auch auf die Rahmengeometrie zu. Die ist ähnlich der eines Rennrades. Das Oberrohr ist etwas kürzer, um eine für das Gelände wichtige aufrechtere Sitzposition zu erreich, auch der Radstand eines Crossrades ist etwas geringer. Das bringt Vorteile, wenn es um die Ecken geht, der Fahrer kann sein Rad im Gelände besser beherrschen. Ein anderer Vorteil ist, dass das Crossrad gegenüber dem MTB schneller ist. Freilich kommt das auf die Gegebenheiten an.
Powertraining im Gelände
Rund 1.000 Euro sind für solch ein Bike zu berappen. Das ist eine Investition, die sich lohnt: Weil es sich kaum vom Straßenrad unterscheidet, ist es auch asphalttauglich. Also eine Anschaffung, die durchaus lohnt, denn auch im Sommer kann man einfach mal umsteigen. Aber nicht nur die Anschaffung ist lohnenswert, auch das Training selbst. Wie sehr man sich im Gelände verausgaben kann, beweist die Tatsache, dass Cyclocross-Rennen maximal, je nach Altersklasse, eine Stunde dauern. Anders als auf der Straße, wird der ganze Körper gefordert. Je nach Wetterlage kann die Trainingseinheit von heute schon am nächsten Tag auf demselben Kurs ganz andere Anforderungen an die Muskulatur stellen. Geht es mal im Sattel nicht mehr voran, wird das Rad geschultert und die schlammige oder steile Passage im Laufschritt zurückgelegt. Das Crossfahren ist sehr kraftorientiert, schon eine halbe Stunde kann einen großen Effekt erzielen. Nicht zu unterschätzen ist auch der fahrtechnische Aspekt, der auch bei ambitionierten Triathleten ganz neue Reize setzt. Im unwegsamen Gelände, im Sand, Matsch oder tiefen Wiesenwegen lernt der Athlet sein Rad besser zu beherrschen. Eine Erfahrung, die immer Vorteile mit sich bringt.
Die Cross-Szene lädt zum mitmachen ein
Wer sich für das Crossen interessiert, dem bieten sich inzwischen viele Möglichkeiten. In vielen Radsportvereinen wird im Herbst und Winter im Gelände trainiert, viele Rennfahrer haben sich dieser Disziplin verschrieben. Cyclocross ist längt ein Breitensport. Das zeigen auch die Teilnehmerzahlen bei den Rennveranstaltungen. Kaum ein Renntag wird ohne mindestens eine Hobbyklasse angeboten. Auch das ist eine gute Gelegenheit, einfach mal etwas anderes zu probieren.
Beim Training im Gelände gelten im Prinzip dieselben Grundsätze, wie bei jedem anderen Training, bei dem Körper belastet wird, auch: Eine Einrollphase muss sein, damit die Muskulatur aufgewärmt ist. Dann kann es losgehen. Ein bis zwei Stunden durch den Wald, so ganz ohne den kalten Wind, oder über unbefestigte Feldwege, tun nicht nur der Kondition gut, sondern bringen auch eine Menge Spaß und eine schulen die Radbeherrschung.