„Nächstes Jahr will ich in Roth starten“, ist ein Satz der in den Anfangszeiten des Triathlonsports meist erst von Athleten zu hören war, die schon mehrere Jahre im Triathlon aktiv waren und sich über die Triathlon-Kurzdistanz und -Mitteldistanz langsam für die ganz große Aufgabe fit gemacht haben. Aktuell wagen immer öfter Athleten auch sehr schnell diesen Sprung vom Triathlon-Einstieg zur Triathlon-Langstrecke.
Richtig oder Falsch?
Ist diese Entwicklung zu begrüßen? Es ist sicher nicht in jedem Fall sinnvoll, sofort die ultimative Herausforderung des Triathlonsports anzunehmen. Klar steht für die meisten Athleten nur der Finisher-Gedanke im Blickfeld, die erreichten Zeiten sind erst einmal egal. Doch eine solide Grundlage vor allem in der Basisathletik sollte vorhanden sein, sonst wird das umfangreiche Training schnell zur Qual und die Gefahr und Überlastungsbeschwerden steigt sehr schnell rapide an. Außerdem hat das Ganze auch eine psychologische Komponente, ganz schnell in kurzer Zeit das gesteckte Ziel Ironman-Finish zu erreichen oder aber langfristig darauf hinarbeiten. Es hat sicher etwas mit unserer schnelllebigen Zeit zu tun, dass immer öfter der schnelle Weg zum Ironman eingeschlagen wird. Dabei ist gerade „der Weg zum Ziel“ die große Herausforderung und ein über mehrere Jahre ausgerichtetes Training gibt gerade sportlich ambitionierten Athleten, die auch nach einer für sich persönlich möglichen Bestzeit schielen, mehr Sinn.
Vorstoß in neue Dimensionen
Ganz egal ob der schnelle oder lange Weg zum Ironman gewählt wird. Die 226 Wettkampfkilometer sind immer eine neue Herausforderung. Die Wettkampfdimensionen sind im Vergleich selbst zu einer Mitteldistanz gewaltig. Während eine Mitteldistanz von der Zeitdauer (5-6 Stunden für Hobbyathleten) auch im Training regelmäßig simuliert werden kann, ist eine Langdistanz ein Vorstoß in eine neue Dimension. Es wird bis zum Tag X am Wettkampftag die große Frage unbeantwortet bleiben, wie sich das Laufen nach zehn Stunden Wettkampfbelastung anfühlt oder wie die Flüssigkeitsversorgung im letzten Renndrittel bei heißen Temperaturen funktioniert.
Neue Anforderungen an das Training, Material und Ernährung
Diese Situation muss im Aufbau des Trainings natürlich Beachtung finden. Alle Informationen zu den neuen Anforderungen im Training finden Sie im Kapitel 2. Denn nichts ist ärgerlicher als nach einer langen Vorbereitung wegen eines Defekts am Material aufgeben zu müssen. Im Kapitel 3 finden Sie Vorschläge für die richtige Materialauswahl und Materialpflege für die Schwimm-, Rad- und Laufdisziplin. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Verletzungsproblematik und gibt Hinweise zur Vorsorge und Behandlung. Die Besonderheiten der Trainings- und Wettkampfernährung gehen wir demnächst im Kapitel 5 Ernährung auf den Grund.
Viel Spaß bei der Vorbereitung auf die erste Langdistanz. See you at the Finishline!!!