Der österreichische Triathlon-Profi Hannes Hempel wurde von der NADA-Rechtskommission rückwirkend vom 09.05.2008 für vier Jahre wegen des Handels mit Dopingsubstanzen gesperrt. Erst am vergangenen Wochenende hatte der Kärntner noch bei seinem Heimrennen, den UPC Triathlon in Klagenfurt, den Titel erfolgreich verteidigt.
Die Rechtkommission der österreichischen Nationalen Anti Doping Agentur kam nun nach einer mündlichen Verhandlung mit Zeugenbefragungen zu dem Ergebnis, dass Hannes Hempel den ehemaligen Radprofi des Gerolsteiner Rennstalls, Bernhard Kohl, mit dem EPO-Präparat CERA versorgt hatte. Kohl wurde nach der Tour de France 2008, die er als Dritter beendete, des Dopings mit CERA überführt. Wie der Österreichische Triathlon Verband heute auf seiner Website mitteilte, konnten noch bestehende Ungereimtheiten hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs der Bestellung, Lieferung und Bezahlung der Dopingsubstanz durch entsprechende Zeugenaussagen aufgedeckt werden. Hempel konnte diese nicht glaubhaft wiederlegen.
Die nach dem WADA-Code angesetzte Sperre für in den Verkehr bringen von verbotenen Substanzen liegt für Ersttäter bei mindestens vier Jahren. Diese beginnt für Hempel, der die Vorwürfe gegen ihn stets bestritten hat, nun rückwirkend ab dem 09.05.2008 zu laufen. Genau vor einem Jahr hatte Kohl im Rahmen seines Dopingverfahrens den heute 36-jährigen Hempel schwer belastet. Darauf hin wollten ihn die Organisatoren des Ironman Austria aus der Startliste streichen. Hempel klagte dagegen vor Gericht, durfte doch mitmachen und wurde Neunter. Auch jetzt will der Klagenfurter Rechtsmittel gegen die Verurteilung einlegen.