Alle vier Jahre sind für jede olympische Sportart die Spiele der Orientierungspunkt des Jahres. Das ist auch bei der Deutschen Triathlon-Union (DTU) der Fall, so dass Sportdirektor Wolfgang Thiel bei der Europameisterschaft in Eilat (Israel) Nachwuchsathleten, Mitgliedern des U23-Kaders sowie Athleten, die aus Verletzungsgründen in 2011 keine so guten Resultate erzielt haben, eine Chance geben wird. Vom 20. bis 22. April werden Daniel Unger, Franz Löschke, Justus Nieschlag und Maximilian Schwetz sowie Sarah Fladung und Anja Knapp die deutschen Farben vertreten.
Die Europameisterschaft ist in dieser Saison sehr früh, was natürlich auch den Olympischen Spielen geschuldet ist. Da dieser Termin nicht in die Saisonplanung unserer Elite-Starter passt, die sich auf Olympia beziehungsweise die Olympiaqualifikation vorbereiten, haben wir uns entschlossen, Perspektivathleten und mit Daniel Unger und Anja Knapp Kadermitglieder, die 2011 verletzungsbedingt eine etwas unglückliche Saison hatten, für die EM zu nominieren, begründete Thiel das Vorgehen.
Ein Teil dieser Athleten überzeugte das Trainerteam um Thiel, Wolfram Bott und Nachwuchstrainer Ralf Schmiedeke bei einem Leistungstest am vergangenen Wochenende. Am Olympia-Stützpunkt in Saarbrücken hatte die DTU einen Swim & Run-Wettkampf organisiert, bei dem sich die Triathletinnen und Triathleten für internationale Einsätze empfehlen und ein EM-Ticket ergattern konnten. Diese Chance über 1.500 Meter Schwimmen und 10.000 Meter auf der Bahn nutzten Justus Nieschlag und Maximilian Schwetz.
Nieschlag beeindruckt
Nieschlag, Junioreneuropameister und Vizeweltmeister des letzten Jahres, demonstrierte, dass mit ihm auch auf der Seniorendistanz zu rechnen ist. Dass Justus diesen Schritt so reibungslos vollzieht, ist ziemlich beeindruckend und freut uns sehr, so Thiel, der sich genauso über Schwetz Leistung freute, denn der Bayer betreibt erst seit gut einem Jahr gezielt den Triathlonsport. Maximilian war vorher ein Top-Schwimmer und hat nun bewiesen, dass er auch im Laufen sehr veranlagt ist. Erwartungsgemäß hatte Schwetz mit 16:50 Minuten die beste Schwimmzeit erzielt, aber auch beim Laufen konnte er mit 31:33 Minuten überzeugen.
Bei den Frauen wurden nach den Testrennen keine weiteren Startplätze für die Europameisterschaft vergeben. Tagesbeste waren im Schwimmen Carina Brechters aus Worms, die nach 19:26 Minuten anschlug und die Frankfurterin Natascha Schmitt in 37:07 Minuten im Laufen.
EM-Qualifikation der Junioren in Saarbrücken
Wie die Elite-Athleten absolvierten auch die Junioren ihren Leistungstest. Dabei lösten die Potsdamerin Suse Werner, Sarah Wilm aus Baden-Württemberg, Sophia Saller (Bayern) und Jenny Hildebrand (Mecklenburg Vorpommern) bei den Juniorinnen sowie Jonas Breinlinger und Marian Schmidt (beide Saarland) sowie der Berliner Ian Manthey bei den Junioren das Ticket für Europameisterschaften im israelischen Eilat. Zudem wird für den Saarländer Jonas Nawrath eine Wildcard beantragt.
Die Qualifikation für die Junioren-EM fand nicht wie in den vergangenen Jahren bei der Auftaktveranstaltung des Asics Triathlon Jugend-Cups statt, sondern wurde als Swim & Run-Wettkampf am Olympiastützpunkt in Saarbrücken ausgetragen. Der frühe EM-Termin ist für die Athleten und auch für die Betreuer eine schwierige Situation, und da muss man sich etwas einfallen lassen, erläuterte Ralf Schmiedeke, Bundestrainer für den Nachwuchs, die besondere Rennform.