Der außerordentliche Verbandstag der Deutschen Triathlon Union (DTU) ist mit der Abwahl des ins Kreuzfeuer der Kritik geratenen Dr. Klaus Müller-Ott zu Ende gegangen. Die anwesenden 14 Landesverbände wählten in Frankfurt mit großer Mehrheit Rainer Düro an die Spitze des Dachverbandes. Neben Müller-Ott wurden auch die bisherigen Vizepräsidenten Martin Bentele, Reinhard Wilke und Arnd Schomburg nicht mehr im neuen Präsidium berücksichtigt.
Mit Reiner Düro übernimmt ein erfahrener Triathlonfunktionär die DTU-Verbandspitze. Düro stand zuvor 13 Jahre an der Spitze des Rheinland-Pfälzischen Triathlonverbandes. Als Vizepräsidenten wurden Gerd Lücker, Peter Kernbach, Dr. Michael Kraus und Claudia Wisser bestätigt. Neu hinzu kommt Bernd Rollar, der bisher in Rheinland Pfalz für das Finanzresort zuständig war. Das Amt der Jugendwartin wird wie bisher von Sandra Weber ausgeübt.
Zudem erteilen die Landesverbände dem vom alten Präsidium schon beschlossenen Umzug von Frankfurt nach Hamburg erst einmal eine Absage. Eine eingehende Prüfung der sehr undurchsichtigen Sachlage soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, in Verbindung mit einer dann nötig werdenden Satzungsänderung.
Folgt jetzt der Gang vor die Gerichte?
Damit hat die sich in den letzten Wochen Schritt für Schritt zuspitzende Führungskrise ihren Höhepunkt erreicht. Ob der außerordentliche Verbandstag und die dabei verfassten Beschlüsse auch rechtswirksam sind, wird aus dem Lager der abgewählten Präsidiumsmitglieder derweil angezweifelt. Noch am Sonntagvormittag hatte Müller-Ott in einer Presseerklärung von einem Treffen der Landesverbände gesprochen, dessen Beschlüsse von „vorneherein anfechtbar“ wären. Rückendeckung erhielt der schwer angeschlagene DTU-Präsident vom ITU-Chef Les McDonalds, der in einem Brief bei einem undemokratischen Sturz Müller-Otts sogar eine Prüfung der Vorgänge vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Erwägung zieht.