Challenge Roth 2022: Wieder mit Haug, Lange, Kienle und dem Solarer Berg

von tri2b.com | 24.03.2022 um 16:11
Zur 20. Jubiläumsausgabe der Challenge Roth kommt es in der fränkischen Triathlon-Hochburg wieder zum Schlagabtausch der Topstars. So haben für den 3. Juli 2022 u.a. Titelverteidiger Patrick Lange, die Titelverteidigerin Anne Haug und Sebastian Kienle ihre Startzusagen abgegeben. Trotz zweier Ironman-Weltmeisterschaften gibt es zum Jubiläum wieder absoluten Spitzensport im „fränkischen Hawaii“ zu sehen. Für einen Start in Roth verzichtet der derzeit von Sieg zu Sieg eilende US-Amerikaner Sam Long sogar auf einen Start in Kona. Sicher ist zudem, dass es im Juli für die Teilnehmer auch wieder über den Solarer Berg geht.

Kein geringerer als der zweifache Ironman Hawaii-Sieger und Deutschlands Sportler des Jahres 2018, Patrick Lange, kehrt als amtierender Roth-Sieger auch 2022 wieder ins Home of Triathlon zurück. Der 35-Jährige feierte im Vorjahr mit einer absoluten Weltklasseleistung einen überzeugenden Premierensieg. Eine ganze Reihe hochkarätiger Konkurrenten wird sicherlich alles dafür tun, eine Titelverteidigung zu verhindern.

Sebastian Kienle vom hep-Sportsteam gibt sich als eines seiner Highlights auf seiner bereits angekündigten zweijährigen Abschiedstour vom Profitriathlon wieder die Ehre in Roth. Nach seinem Sieg 2018 und seinem verletzungsbedingten Ausscheiden im vergangenen Jahr möchte er 2022 noch einmal die Kohlen aus dem Feuer holen – am besten mit einem erneuten Sieg in Roth? Mit dem zweiten Platz bei seinem letzten Rennen im November 2021 beim Ironman Südafrika wird definitiv mit ihm zu rechnen sein.

Beim Saisonabschluss 2021 in Südafrika wurde er nur von Maurice Clavel besiegt, der ebenfalls 2022 am Start sein wird. Der „Mr. Krawall“, ebenfalls Teil des hep-Sportsteams, ist auch in Roth kein Unbekannter. In seiner persönlichen Bestzeit von 8:04:53 wurde er 2017 Dritter bei seinem bislang einzigen Auftritt in Roth.

 

Gelingt Long der erste US-Sieg in Roth?

 

Für ein echtes Spektakel könnte auch der derzeit beste US-amerikanische Langdistanz-Athlet sorgen. Der fünftplatzierte der derzeitigen PTO-Rangliste Sam Long, feiert am 3. Juli sein Debüt in Roth. Dass mit ihm zu rechnen und der Start für ihn eine echte Herzensangelegenheit ist, zeigt die Tatsache, dass der hoch veranlagte Long für seinen Start in Roth die WM auf Hawaii in diesem Jahr auslässt. Der 26-jährige aus Boulder, Colorado gewann im Juni 2021 den Ironman Coeur d’Alene mit Streckenrekord (8:07:40 Stunden) und wurde Zweiter bei der letztjährigen Ironman 70.3 WM in St. George. Gerade erst gewann er auch beim beim Clash Miami und bei der Challenge Puerto Varas. Allerdings hat in Roth noch nie ein US-Amerikaner gewonnen, selbst in den Ironman-Zeiten.

Mit einem absoluten Rekord auf der Laufstrecke (2:35:40 Stunden – knapp 3 Minuten schneller als der spätere Sieger Patrick Lange) sorgte der Bamberger Felix Hentschel bereits 2021 für Furore. Er wird auch in diesem Jahr die fränkischen Fahnen im Männerfeld vertreten. Für Jan Stratmann ist Roth die erste Langdistanz überhaupt. Der 26-jährige hat besonders 2021 auf der Halbdistanz mit seinem Sieg beim Ironman 70.3 Zell am See, dem zweiten Platz bei der Challenge St. Pölten und dem dritten Platz beim 70.3 Elsinore auf sich aufmerksam gemacht. Andi Böcherer hat bereits 2019, als er lange in der Führungsgruppe war, gezeigt, dass auch mit ihm zu rechnen sein wird. Das Feld der Top Ten-Aspiranten komplettieren Markus Hörmann, sowie der Brasilianer Reinaldo Colucci, im Vorjahr Dritter bei der ITU-WM in Almere.

 

Geht Haug auf Rekordjagd? – komplettes Vorjahrespodium dabei

 

 

Bereits bei ihrem ersten Roth-Start im vergangenen Jahr bewies Anne Haug ihre absolute Weltklasse. Die amtierende Ironman Hawaii-Siegerin zeigte auf der um 10 km kürzeren Radstrecke mit einer Zeit von 7:53:48 Stunden eine absolute Ausnahmeleistung und konnte sich bei ihrem Debüt gleich die Krone in ihrer fränkischen Heimat aufsetzen. Mit einer Zeit von 8:31:32 Stunden, die Haug 2019 beim Ironman Copenhagen erzielte, ist sie derzeit die deutsche Rekordhalterin über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen. Damit trennen die Bayreutherin nur 13 Minuten von Chrissie Wellingtons Weltbestzeit (8:18:13 Stunden, aufgestellt beim Challenge Roth 2011).

Auch die Zweitplatzierte des DATEV Challenge Roth powered by hep 2021, Laura Siddall, kehrt in diesem Jahr bereits zum fünften Mal als Starterin ins Frankenland zurück. Die Britin wurde 2018 Europameisterin über die Langdistanz und erreichte 2021 zum zweiten Mal nach 2017 den zweiten Platz in Roth. Mit einer bärenstarken Laufleistung überholte sie beim wenige Kilometer vor dem Ende Fenella Langridge. Die in Winchester geborene Langridge möchte auch in diesem Jahr wieder ihre Qualitäten in der Triathlon-Traumfabrik zeigen. Schafft sie es in diesem Jahr ein oder sogar zwei Plätze höher aufs Podium?

 

Mit Solarer Berg, Zuschauern und Rahmenprogramm

 

Bereits sicher ist außerdem, dass sich die 3200 Einzelstarter*innen und die 650 Staffeln wieder auf ein Markenzeichen des gesamten Triathlonsports freuen dürfen: Der legendäre Solarer Berg ist 2022 wieder Teil der Radstrecke und wird, wie bereits in der Vergangenheit, ein absolutes Highlight des Zwei-Runden-Kurses. Die Radstrecke für 2022 war schon für das Jahr 2020 geplant und wird nun in diesem Jahr zum ersten Mal befahren. Bis auf drei Stellen gleicht sie der Strecke von 2019 und ist wieder 180 km lang.

„Aufgrund der dynamischen Coronalage können wir im Detail noch nicht genau sagen, ob an den einzelnen Stimmungsnestern beispielsweise eine Maskenpflicht herrschen wird“, so Felix Walchshöfer, Renndirektor beim DATEV Challenge Roth powered by hep, „Wir können es aber kaum erwarten, dass in diesem Jahr endlich wieder Zuschauer zurück an die Strecke kommen dürfen; denn das steht bereits fest.“ Die Athletinnen und Athleten kommen damit wieder in den Genuss der einzigartigen Atmosphäre, für die der Triathlonlandkreis Roth weltweit bekannt ist.

Zum 20. Challenge-Jubiläum in Roth wird es nach aktuellem Stand in der Rennwoche wieder ein vielfältiges Programm geben. Neben dem Challenge forAll, der auch letztes Jahr stattfinden konnte, kehren auch die Powerladies vom Challenge Women zurück. Das Gleiche gilt auch für den Night Run, den Bambini-Lauf, den Erdinger-Abend, der Sofortanmeldung nach dem Rennen und dem schon legendären Helferfest am Montagabend.