World Triathlon-Finale: Lena Meißner überrascht als Dritte, Flora Duffy gewinnt vierten WM-Titel

von tri2b.com | 25.11.2022 um 14:35
Im letzten Rennen der World Triathlon Championship Series hat Lena Meißner sich und die Welt-Elite überrascht. In Abu Dhabi feierte die 24-Jährige ihren größten internationalen Erfolg mit dem ersten WTCS-Podium ihrer Karriere. Die Perspektivkaderathletin bewältigte die unter großer Hitze ausgetragene Kurzdistanz über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen nach 1:55:59 Stunden als Dritte.

Neue Titelträgerin und mit vier WM-Siegen nunmehr Rekordhalterin wurde dank ihres fulminanten Auftritts Titelverteidigerin Flora Duffy (BER; 1:53:24), die ihre Hauptkonkurrentin im Rennen um die Krone, Georgia Taylor-Brown (GBR; 1:54:28), auf Rang zwei verwies. Platz drei im abschließenden WM-Ranking, das aufgrund der Corona-Pandemie bereits mit einem Rennen im Vorjahr begonnen hatte, ging an die Tagesvierte Taylor Knibb (USA; 1:56:40), die vor allem im Bike-Abschnitt entscheidenden Anteil am Rennausgang in den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte.

Lindemann verliert auf dem Rad den Anschluss


Denn nachdem sich nach dem Schwimmen eine neunköpfige Gruppe an der Spitze des Feldes festgesetzt hatte, war es Knibb, die mit einer Tempoverschärfung alles durcheinanderwirbelte und dafür sorgte, dass neben Beth Potter (GBR), bis dato Dritte der Serie, mit Laura Lindemann und Lisa Tertsch auch zwei Deutsche abreißen lassen mussten. Im weiteren Rennverlauf stürzte dann die US-Amerikanerin in einer Engstelle, was auch die Niederländerin Maya Kingma zu Boden zwang, sodass nur noch die beiden stärksten Frauen der Saison, Duffy und Taylor-Brown, sowie Meißner und Vittoria Lopes (BRA) gemeinsam Richtung zweiten Wechsel stürmten.

Duffy lässt Taylor-Brown beim Laufen keine Chance

 

Auf der Laufstrecke setzten sich dann Duffy und Taylor-Brown schnell ab, mit dem am Ende besseren Ausgang für die Olympiasiegerin, während Meißner das Rennen ihres Lebens ablieferte.
Mit kühlendem Kopfband und Eis im Rennanzug versuchte Meißner, die zuletzt mit zwei elften Rängen in Cagliari und auf Bermuda für ihre bis dato besten Resultate in der WM-Serie gesorgt hatte, nicht nur die hohen Temperaturen im Wüstenstaat in den Griff zu bekommen, sondern kämpfte auch Meter für Meter eisern um Platz drei – mit Erfolg.

Lena Meißner: „Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen“

 

„Ich kann es nicht glauben. Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich glaube, ich brauche erst noch ein paar Tage, um das sacken zu lassen“, freute sich Meißner im Live-Interview nach ihrer herausragenden Performance. „Es war hart, aber ich glaube, es hat geholfen, dass ich bereits seit zehn Tagen hier war, um mich vorzubereiten. Ich habe mich heute sehr gut gefühlt. Es war zwischenzeitlich sehr hektisch, weil es immer wieder Attacken gab, aber ich habe versucht, ruhig zu bleiben und mich auf mich zu konzentrieren.“ Marlene Gomez-Göggel, lange Zeit im Hauptfeld unterwegs, wurde 21te (1:59:47), während Laura Lindemann als 34te (2:00:59) ins Ziel kam und dadurch noch im WM-Tableau von Platz vier auf Rang acht abrutschte. Lisa Tertsch wurde 43te (2:02:09), Anabel Knoll 53te (2:07:41).