Ironman 70.3 Bahrain: Siege an Blummenfelt und Lawrence, Haug starke Zweite
Das Trio hatte auch schon den Schwimmauftakt bestimmt und ging innerhalb von einer guten Minute, angeführt von Holly Lawrence, auf die Radstrecke. Die Britin hielt zunächst auch die Führung, bis Ryf nach dem ersten Drittel der Radstrecke aufschloss und bald auch ihre Chance zur Flucht nach vorne nutzte. Nach 50 Radkilometern war Ryf bereits 1:20 Minuten vor Lawrence. Dahinter mühte sich ein Trio mit Anne Haug, der Britin Emma Pallant und Angela Naeth aus Kanada den Rückstand auf die Spitze nicht zu groß werden zu lassen. Auf knapp zwei Minuten konnte Ryf ihren Vorsprung bis ins Radziel noch ausbauen. Haug lag beim Wechsel weitere vier Minuten zurück.
Anne Haug fliegt über den Laufkurs
Auf der Laufstrecke dann ein komplett anderes Bild. Bereits auf den ersten Kilometern tat sich Ryf sichtlich schwer ihren gewohnten Rhythmus zu finden. Schnell machte Lawrence Boden gut und war bereits nach fünf Kilometern an der Schweizerin dran. Ryf versuchte noch dagegen zu halten, vergebens. Lawrence hatte Ryf schnell abgeschüttelt, die wiederum bald auch schon Anne Haug im Nacken spürte. Die Bayreutherin lief bei ihrem zweiten Ironman 70.3-Start wie entfesselt. Mit ihrem 1:17:27 Stunden-Halbmarathon hätte sie auch im Männerfeld mit den besten mithalten können. Die amtierende Ironman 70.3-Weltmeisterin Ryf hatte so keine Chance gegen die Deutsche, die nun sogar noch an Lawrence bis auf mickrige zehn Sekunden heran kam. Lawrence (4:02:34) rettet sich aber mit knappem Vorsprung vor Haug (4:02:44) ins Ziel. Ryf (4:06:14) wurde Dritte vor Pallant und Naeth. Rang sechs ging an die Österreicherin Eva Wutti. Jenny Schulz als Achte und Svenja Thoes als Neunte sorgten für zwei deutsche Top Ten-Platzierungen in Manama.
Bozzone mit Soloflucht auf dem Rad - Blummenfelt im Laufen eine Klasse besser
Beim Schwimmen hatte Gomez das Rennen noch fest im Griff. Als Leader mit über einer Minute Vorsprung vor Blummenfelt und den weiteren Verfolgern stürmte der Spanier in die erste Wechselzone. Auf dem Rad war es dann Kiwi Terenzo Bozzone, der sich vehement an die Spitze setzte und seinem ersten Verfolger Blummenfelt drei Minuten, den nächsten Verfolgern um Gomez und dem Kölner Johann Ackermann sogar fast sieben Minuten Rückstand aufbrummte.
In den Laufschuhen war dann die Zeit von Kristian Blummenfelt gekommen. Der 23-Jährige machte nun Meter um Meter seines Rückstandes zu Titelverteidiger Bozzone wett und hat diesen dann nach gut elf Kilometer vor sich im Blick. Der Norweger spielte nun seine Kurzdistanz-Schnelligkeit aus und ließ seinem neuseeländischen Kontrahenten keine Chance. Blummenfelt lief mit einem 1:13:33 Halbmarathon in 3:40:24 Stunden zum Sieg. Bozzone (3:41:02) folgte mit 38 Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Mit deutlichem Rückstand lief dahinter Sven Riederer (3:47:14) auf Rang drei, der mit einem guten Halbmarathon Gomez auf Rang vier verwies. Horst Reichel war auf Rang acht der bestplatzierte Deutsche. Johann Ackermann rutschte beim Laufen noch aus den Top Ten und wurde Elfter.