Challenge Walchsee: Frederic Funk gelingt die Titelverteidigung, Sam Long Zweiter

von tri2b.com | 26.06.2022 um 12:36
Frederic Funk hat bei der Challenge Kaiserwinkl-Walchsee seinen Vorjahressieg wiederholt. Der 24-Jährige siegte über die 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km in 3:36:01 Stunden mit gut zwei Minuten Vorsprung vor dem US-Amerikaner Sam Long (3:38:07), der wegen des Überfahrens der Abstieglinie in der zweiten Wechselzone eine einminütige Zeitstrafe erhalten hatte. Für die Überraschung des Tages sorgte der erst 19-jährige Grieche Panagiotis Bitados auf Rang drei (3:42:20). Bei den Frauen ging der Sieg an die Österreicherin Simone Kumhofer (4:17:11), die sich knapp vor der Niederländerin Lotte Wilms (4:18:17) durchsetzen konnte.

Sven Thalmann (SUI) stieg in 22:01 min als Erster aus dem Wasser, gefolgt von Florian Angert mit 30 Sekunden Rückstand und Mattia Ceccarelli (ITA) als Dritter. Dahinter klaffte eine Lücke zu einer vierköpfigen Gruppe, zu der auch Frederic Funk gehörte, der mit einem Rückstand von 1:13 min aus der T1 kam. Es war keine Überraschung, als Angert und dann Funk schnell die Führung auf der Radstrecke übernahmen und in den Abfahrten Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h erreichten, bei denen niemand mithalten konnte.

 

Frederic Funk fährt wieder allen davon

 

Funk wollte seinen Vorjahreserfolg unbedingt wiederholen, ließ seinen Teamkollegen hinter sich und hatte innerhalb von 5 Kilometern 1:30 min auf Angert gutgemacht, der seinen Vorsprung bis zur Ankunft in T2 auf 4:10 ausbaute. Die Überraschung zu Beginn der Radstrecke war allerdings, dass Sam Long Mühe hatte, seine achte Position zu verbessern und die Lücke nicht schließen konnte.

Nach der Hälfte der Raddistanz war der US-Boy dann aber richtig im Rennen und bereits auf Rang drei vorgefahren, um wenig später auch noch Angert von Platz zwei zu verdrängen. Vorne ging Funk mit einem anfangs beruhigenden Vorsprung von 3:45 min in den Halbmarathon. Angert hatte schon fast sechs Minuten Rückstand. Long musste dann nach der ersten Laufrunde noch seine einminütige Zeitstrafe, die er wegen des Überfahrens der Abstiegslinie in der T2 erhalten hatte, absitzen und so sah es zunächst nach einem klaren Sieg für Funk aus.

 

Sam Long mit starkem Lauf – ein junger Grieche ist die Überraschung des Tages

 

In der Zwischenzeit schob sich der mit erst 19 Jahren jüngste Profi im Feld, der Grieche Panagiotis Bitados, an Angert vorbei auf Rang drei. Doch auch Long gab sich noch nicht geschlagen und nahm Funk in jeder Laufrunde etwa eine Minute ab. Der gebürtige Oberbayer aus dem nahen Grassau hielt aber dagegen und hielt so Long im Lauffinale doch noch auf Distanz. Das Podium hieß Funk vor Long und Bitados. Angert musste auch noch den Italiener Gregory Barnaby ziehen lassen und wurde Fünfter.

 

„Walchsee ist mein Heim- und Lieblingsrennen“

 

"Es ist mein Lieblingsrennen, denn es ist mein Heimrennen", sagte Funk. "Ich bin 20 km von hier auf der anderen Seite der Grenze in Deutschland aufgewachsen und habe hier in meiner Jugend trainiert, und es ist so schön, so viele bekannte Gesichter zu sehen. Die Organisation ist fantastisch und die Landschaft ist unglaublich. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass man jemanden wie Sam Long schlägt, und in dieser Hinsicht war es wahrscheinlich eines meiner besten Rennen. Die Gesamtleistung war solide. Es war wirklich heiß auf der Strecke und ich war wirklich froh, dass ich es nach Hause gebracht habe,“ so Funk nach dem Rennen.

 

Simone Kumhofer sorgt für den ersten österreichischen Frauensieg am Walchsee

 

Bei den Frauen stieg Lotte Wilms (NED) erwartungsgemäß als Führende aus dem Wasser, gefolgt von Amy Cymerman (USA) als Zweite und der Deutschen Franzi Reng. Dahinter zog Kumhofer das Tempo an und nutzte ihre Streckenkenntnis und ihr Selbstvertrauen an den Anstiegen und Abfahrten, um sich von allen dreien abzusetzen und bis zur Hälfte des Rennens die Führung zu übernehmen. Sie kam mit einem Vorsprung von über drei Minuten auf Wilms und der ebenfalls aus Grassau kommenden Sarah Schönfelder in die zweite Runde, die mit 3:57 Rückstand auf Rang drei fuhr, nachdem sie als Sechste aus dem Walchsee gekommen war.

Während des 21,1 km langen Laufs konnte niemand Kumhofer auch nur annähernd das Wasser reichen, und sie gewann überzeugend in 4:17:11 Stunden als erste Österreicherin in der Geschichte des Rennens. Eine Zeit lang sah es so aus, als ob Wilms ihren zweiten Platz abgeben müsste, da die Hitze und das harte Radfahren ihren Tribut beim Laufen forderten. Doch in der letzten Runde kämpfte sie sich wieder heran und sicherte sich in 4:18:17 den zweiten Platz, während Cymerman in 4:21:30 den dritten Platz auf dem Podium belegte. Sarah Schönfelder folgte auf Rang vier.

"Ich bin überglücklich, weil es der größte Sieg meiner Karriere ist", sagte Kumhofer im Ziel. "Ich habe einen Vollzeitjob, deshalb ist Triathlon meine große Leidenschaft und zu Hause zu gewinnen ist unglaublich. Ich bin super stolz, als erste Österreicherin in Walchsee zu gewinnen. Es war wirklich heiß, aber ich liebe hügelige und technische Strecken, das liegt mir und das war heute mein größter Vorteil. Ich war so fertig in der letzten Runde, aber ich wusste, dass ich es schaffen kann, ich wusste, dass der Abstand zu Lotte immer kleiner wird, aber nun, jetzt werden wir heute Abend eine große Party haben!"