Hawaii hat den Wind und die Hitze, auf Lanzarote kommen noch die Berge hinzu: Der Ironman auf der Kanareninsel gilt mit seinen 2.551 Höhenmetern als der härteste der Welt. Für den Hawaii-Sieger von 1997 ein ideales Terrain, denn der für seinen Trainingsfleiß bekannte Bruchsaler gilt als einer der stärksten Radfahrer in der Triathlonwelt. Im Jahr 1995 feierte Hellriegel auf Lanzarote seinen großen Durchbruch, als er das Rennen in der noch immer bestehenden Streckenrekordzeit von 8:35:40 Stunden gewann.

Hart erkämpfte Führung

Schon von Beginn des Rennens an zeigte Hellriegel heute, dass er die extremen Strecken erneut als Sieger verlassen wollte: Als Neunter entstieg Hellriegel nach 53:52 Minuten den Fluten, übernahm schon auf dem Weg in den Timanfaya-Nationalpark auf dem ersten Viertel der Radstrecke die Führung, die er bis zur zweiten Wechselzone nicht mehr abgeben sollte. Erst auf der Laufstrecke geriet Hellriegel in Bedrängnis, als der Spanier Felix Martinez Rubio nach zehn Kilometern an ihm "vorbeiflog".

Hellriegel nutzt "Schwäche" Rubios

Hellriegel nutzte eine Auszeit des Spaniers, der am Straßenrand seinen menschlichen Bedürfnissen nachgehen musste, um die Führung zurückzuerobern und das Rennen in 8:56:45 Stunden zu gewinnen. Zweiter wurde mit 1:55 Minuten Rückstand der Este Kirill Litovsenko, der sich ebenfalls noch gegen den Spanier durchsetzen konnte. "Ich habe auf dem Rad hart gearbeitet, konnte mich aber nicht so richtig absetzen", sagte Hellriegel völlig erschöpft im Ziel. "Dafür freue ich mich sehr über meine Marathonzeit von 2:53 Stunden. Mein nächster Ironman-Start wird in acht Wochen in Frankfurt sein - bis dahin möchte ich am liebsten im Bett liegen bleiben!"

Schäfer erst im Finale gestellt

Im Rennen der Damen übernahm Ute Schäfer nach 15 Kilometern auf dem Rad die Führung und behielt diese bis auf die letzte der vier Laufrunden. Erst dann fand die Athletin des SC Riederau, die 1991 und 1996 den nationalen Titel auf der Kurzdistanz gewonnen hatte und am Dienstag ihren 36. Geburtstag feiern konnte, ihre Meisterin in der Titelverteidigern Maribel Blanco, die in 10:29:51 Stunden das Rennen auf der Vulkaninsel gewann. Schäfer wurde mit 8:47 Minuten Rückstand Zweite vor der Britin Bella Comerford.