Ironman Lanzarote: Neue Sieger beim ältesten europäischen Ironman gesucht

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 23.05.2018 um 21:17
Zum 27. Mal findet am kommenden Samstag der Club La Santa Ironman Lanzarote statt. Wohl an fast keinem anderen Ort sind die 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen so schwer verdient wie auf der nördlichsten Insel der Kanaren. In diesem Jahr fehlen zwar deutsche Profiathleten mit Siegchancen auf der Avenidas de las Playas von Puerto del Carmen, der Kampf um die Topränge dürfte allerdings nicht minder spannend werden. So bekommen es die ehemaligen Lanzarote Sieger/innen Alessandro Degasperi, Romain Guillaume, Michelle Vesterby und Lucy Gossage mit namhafter Konkurrenz zu tun.

Mit Startnummer 1 darf am Samstag allerdings nicht etwa ein ehemaliger Lanzarote-Champion ins Rennen gehen, sondern Cameron Wurf. Der Australier steht seit seinem Radrekord beim Ironman Hawaii 2017 bei jeden Rennen im Fokus des Interesses und dürfte auch auf dem schweren Radkurs durch die Vulkanlandschaft Lanzarotes die Akzente setzen. Allerdings richtig auf Rekordjagd kann Wurf am Samstag nicht gehen. Die Organisatoren haben auf Druck der Genehmigungsbehörden die Radstrecke in einigen Abschnitten deutlich abändern müssen, so dass trotz nahezu identischer Höhenmeter ein Vergleich zur Bestmarke auf der alten Strecke ( 4:40:48 von Maik Twelsiek im Jahr 2010) eher schwer fällt.

 

Wie schnell ist der veränderte Radkurs?

 

Dem Australier wird das auch egal sein, vielmehr wird er versuchen die Konkurrenz in seiner Paradedisziplin vorentscheidend abzuhängen. Allerdings lauern mit dem Italiener Alessandro Degasperi (Sieger 2015) und Ivan Rana aus Spanien echte Ausnahmeläufer, die auf dem schweren, weil sehr sonnenausgesetzten, Marathonkurs entlang der Strände von Puerto del Carmen auch größere Rückstände noch wettmachen können. Insbesondere Degasperi konnte dies bei seinem Triumph vor drei Jahren unter Beweis stellen, als er dem Leipziger Christian Kramer den fast schon sicheren Sieg noch entreißen konnte.  Ebenfalls ist auf Lanzarote wieder Romain Guillaume am Start, der 2014 dort gewann, im Vorjahr nach zwischenzeitlicher Führung im Marathon allerdings einbrach und im Ziel kurz vor einem Kollaps stand. Dementsprechend motiviert wird der Franzose am Samstag ins Rennen gehen, der allerdings auch seinen Landsmann Cyril Viennot auf der Rechnung haben muss. Viennot hofft ebenfalls auf ein besseres Rennen, denn im Vorjahr stand für ihn am Ende ein DNF in der Ergebnisliste.

 

van Vlerken macht Jagd auf die Ex-Siegerinnen Gossage und Vesterby

 

Im Frauenfeld stehen mit der Britin Lucy Gossage (2014) und Michelle Vesterby (2012) aus Dänemark ebenfalls zwei ehemalige Ironman Lanzarote-Siegerinnen in der Startliste. Gossage stand zudem auch im Vorjahr als Dritte in Puerto del Carmen auf dem Podium.  Herausgefordert werden die beiden diesmal von Yvonne van Vlerken. Der Niederländerin hat bisher immer einen Bogen um das älteste europäische Ironman-Rennen gemacht, die schweren Bedingungen auf dem Radkurs dürfte sie durch ihre vielen Trainingsaufenthalte trotzdem bestens kennen und ihrer Radstärke sehr entgegen kommen.  Weitere Namen mit Chancen auf die Topränge sind u.a. die Lokalmatadorin Saleta Castro, die zuletzt starke Italienerin Marta Bernardi und auch die erfahrene US-Amerikanerin Dede Griesbauer. In diesen Bereich könnten an einem guten Tag auch die gemeldeten Deutschen Katja Konschak und Jenny Schulz, sowie die Schweizerinnen Martina Kunz und Celine Schärer vorstoßen.

Insgesamt gehen am Samstagmorgen um 7:00 Uhr Ortszeit (8:00 Uhr MESZ) gut 1.800 Athleten an den Start, der traditionell als echter Massenstart abgehalten wird. An die besten Agegrouper/innen werden 40 Qualislots für den Ironman Hawaii 2018 vergeben.