Triathlon Momente 2015 #14: Daniela Ryfs Siegeszug

von tri2b.com | 14.12.2015 um 09:12
Gestern wurde Daniela Ryf in der Schweiz zur Sportlerin des Jahres gewählt. Bei den Credit Suisse Sports Awards, einer Publikumswahl, stimmten gut 26 Prozent für die Solothurnerin. Ryf gewann den Ehrenpreis damit knapp vor der Kunstturnerin Giulia Steingruber und der Tennisspielerin Timea Bacsinszky.

Alles andere als knapp gestaltete Ryf ihre Siege in der Saison 2015. Wo immer die 28-Jährige in den vergangenen zwölf Monaten antrat, kam sie als Erste über die Ziellinie - meist mit riesigem Vorsprung. Los ging Ryfs Siegesserie bereits im Februar bei der Challenge Dubai, gleichzeitig der Auftakt in die Triple Crown Series, die ihr in der Vorwoche mit dem finalen Sieg beim Ironman 70.3 Bahrain das Rekordpreisgeld von einer Million US-Dollar bescherte.

Der sportlich wertvollste Sieg war ganz klar der Triumph beim Ironman Hawaii im Oktober. Ryf, im Vorjahr bei ihrer Kona-Premiere noch knapp von der Australierin Mirinda Carfrae geschlagen, ließ in Big Islands Glutofen nichts anbrennen. 13 Minuten Vorsprung vor der zweitplatzierten Rachel Joyce zeigten den derzeitigen Klassenunterschied zu den Konkurrentinnen eindrucksvoll auf. Ähnlich überlegen war die Schweizerin, die vom Erfolgscoach Brett Sutton trainiert wird, auch bei ihren Siegen bei der Ironman-EM in Frankfurt und der Ironman-70.3-WM in Zell am See. In der Main-Metropole gelang Ryf trotz Temperaturen nahe an der 40-Gradmarke ein neuer Streckenrekord und im Salzburger Land war sie der versammelten Weltelite auf der halben Ironman-Distanz ebenfalls am Ende über zehn Minuten voraus.

2016 wird die Athletin des Bahrain Endurance Triathlon Team nach den Erfolgen noch mehr im Fokus stehen und überall die Gejagte sein. Ryf selbst will ihre persönlichen Grenzen austesten und traut sich vor allem auf der Langdistanz noch Steigerungen zu. Und schließlich gibt es ja auch noch ein paar Rekordmarken die noch nicht Ryfs Namen tragen: Die Bestzeit beim Ironman Hawaii liegt bei 8:52:14 Stunden (Mirinda Carfrae 2013) und die Langdistanz-Weltbestzeit bei 8:18:13 Stunden (Chrissie Wellington, Roth 2011). Mal schauen, wo diese in einem Jahr stehen?