Boris Stein wird Zweiter beim Ironman Wales

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 11.09.2022 um 20:24
Boris Stein hat sich beim schweren Ironman Wales den zweiten Platz gesichert. Der 37-jährige Eitelborner führte das Rennen über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen zur Mitte des Marathons sogar kurzzeitig an, bevor er gegen einen superstark laufenden Joe Skipper chancenlos war. Das Rennen der Frauen wurde als reine Agegroup-Konkurrenz ausgetragen.

Zwei Jahre fand der Ironman Wales in der Grafschaft Pembrokeshire aufgrund der Corona-Pandemie nicht statt. Die Vorfreude war entsprechend groß, bevor am Donnerstagabend das Rennen nach der Bekanntgabe des Todes von Queen Elizabeth II plötzlich auf der Kippe stand. Hingegen zu vielen anderen Sportveranstaltungen in Großbritannien, die wegen der 10-tägigen Staatstrauer für die verstorbene Queen abgesagt oder verschoben wurden, gab es im Laufe des Freitags dann doch grünes Licht für das Rennen. Allerdings mit einem etwas abgeänderten Rahmenprogramm.

Boris Stein mit bester Radzeit

Andrew Horsfall-Turner legte beim Schwimmen einmal mehr die Tagesbestzeit vor. Fast vier Minuten vor allen anderen Athleten nahm der Brite den beschwerlichen Anstieg hinauf in die Wechselzone in Angriff. Erste Verfolger waren seine Landsmänner Harry Palmer und Joe Skipper, sowie die beiden Franzosen Kevin Maurel und William Mennesson. Boris Stein ging als Siebter, mit knapp acht Minuten Rückstand, auf die Radstrecke. Auf dem schweren Kurs, mit gut 2.400 Höhenmetern fuhr Stein schnell in das direkte Verfolgerfeld von Horsfall-Turner vor. Zur Halbzeit der Raddistanz lag der Eitelborner bereits auf Rang zwei, allerdings noch fast fünf Minuten hinter dem Führenden. Auf dem zweiten Teil der Radstrecke blieb dieser Abstand dann konstant, während dahinter die Verfolger immer mehr Zeit verloren.

Beim Wechsel in den Marathon lag Horsfall-Turner 4:36 min vor Stein, gefolgt von Maurel (+9:08), Dougal Allan (NZL/+13:33) und Joe Skipper (+15:53), der beim Radfahren mit technischen Problemen zu kämpfen hatte.

Joe Skipper läuft Marathon mit 500 Höhenmetern unter 2:40 Stunden

Auf der ersten der vier schweren Laufrunden, insgesamt waren 500 Hm zu bewältigen, lief Stein bereits bis auf zwei Minuten an den führenden Briten heran. Diese Lücke schloss Stein dann auf der zweiten Runde und ging noch vor der Halbmarathonmarke in Führung. Kurzzeitig konnte der 37-Jährige, der im Sommer sein Karriereende zum Ende der Saison bekanntgab, sogar vom Sieg träumen. Doch schon an der 25 km-Marke hatte der von hinten heranfliegende Joe Skipper den Deutschen gestellt und lief mit deutlichem Tempoüberschuss zur alleinigen Führung. Der Brite rannte weiter wie ein Uhrwerk und mit einem 2:37er Marathon zum Sieg in Tenby. Boris Stein verlor auf den letzten Kilometern noch viel Zeit auf Skipper, sein zweiter Rang vor dem Franzosen Kevin Maurel war allerdings nicht mehr in Gefahr. Rang vier ging an den Kroaten Andrej Vistica, der den lange führenden Andrew Horsfall-Turner noch auf Rang fünf verdrängen konnte.