Daniela Sämmler: Weniger ist oft mehr

tri2b.com - Redaktion für tri2b.com | 09.05.2012 um 16:01
Nach ihrer Babypause hat die Profitriathletin Daniela Sämmler am vergangenen Sonntag zum zweiten Mal nach 2010 den Siegerland Cup in Buschhütten gewonnen. In einem Kurzinterview erzählt die 23-jährige gebürtige Darmstädterin über ihre aktuellen sportlichen Ziele und über den Spagat zwischen Training und „Muttersein“.

tri2b.com: Worauf führst Du deinen tollen Saisonstart in Buschhütten zurück? 
Daniela Sämmler (D.S.): Die erste Zeit nach der Babypause habe ich recht locker angehen lassen. Ich bin daher sehr ausgeruht in die Vorbereitung für die Saison gegangen. Eine erste gute Grundlage habe ich im Dezember im Trainingslager in Thailand gelegt, Ende Januar ging es mit dem Team Erdinger Alkoholfrei nach Fuerteventura und auch das Training zwischendurch zu Hause verlief sehr gut. Ich trainiere oft mit Nicole Leder und Meike Krebs und profitiere davon sehr viel. Seit gut einem Jahr arbeite ich mit Petra Wassiluk zusammen und konnte mich dadurch im Laufen deutlich verbessern. 

tri2b.com: Welche Ziele möchtest Du 2012 sportlich erreichen? 
D.S.: Ich habe mir bewusst Rennen mit starker Konkurrenz ausgesucht, so dass ich keine konkreten Platzierungs-Ziele habe. Ich möchte einfach versuchen, so gut es geht, vorne mitzumischen. Meine Höhepunkte sollen die Challenge Kraichgau und der Ironman 70.3 in Wiesbaden sein. Ende des Jahres plane ich als Vorbereitung für meine erste Langdistanz, an die ich mich 2013 heranwagen möchte, einen Marathon zu laufen. 

tri2b.com: Wie bringst Du das Training und zeitgleich „Muttersein“ unter einen Hut? 
D.S.: Ich glaube, wir haben uns sehr gut in unsere Rolle als Eltern eingelebt und einen guten Weg gefunden, alles zu organisieren. Zwar habe ich keinen Vergleich, aber ich glaube, wir haben einen sehr unkomplizierten und fröhlichen kleinen Mann, der uns unendlich viel zurück gibt und genau sagt, was er will (auch wenn er noch nicht spricht). Natürlich läuft trainingstechnisch nicht immer alles hundertprozentig wie geplant, denn ob der Kleine z.B. krank ist oder ob er gerade Lust hat, durchzuschlafen oder nicht, das lässt sich nun mal nicht planen. Aber nicht erst seitdem ich Mutter bin, weiß ich, dass bei mir weniger oft mehr ist. Dann wird das Training in Absprache mit meiner Trainerin kurzfristig umgestellt, was bisher sehr gut funktioniert. Aber das Wichtigste ist: Ich bekomme sehr viel Unterstützung durch meine Familie, bei der ich Marlon jederzeit in guten Händen weiß und mich so während des Trainings voll darauf konzentrieren kann, um hinterher wieder mit großer Motivation "Kind bespaßen" und Windeln wechseln zu können.