Per Bittner: Der Kopf will manchmal mehr als die Beine können

H. Eggebrecht für tri2b.com | 27.08.2013 um 14:16
Schritt für Schritt hat sich Per Bittner in den letzten Jahren nach vorne gearbeitet und an die längeren Wettkampfdistanzen herangetastet. In dieser Saison gehört der Leipziger zum auserwählten Kreis der deutschen Triathlonprofis, die im Oktober beim Ironman Hawaii dabei sind. Am Sonntag steht für Bittner der Start bei der Tyrol Challenge Walchsee auf dem Programm. Im Vorjahr feierte der 28-Jährige schon einen Sieg bei der Half Challenge Barcelona. Sollte ihm gleiches auch am Sonntag gegen Timo Bracht und Co auch in Tirol gelingen, dann wäre dies nochmals ein Extraschub fürs Selbstbewusstsein vor der Premiere auf Hawaii.

tri2b.com: Am Sonntag startest Du erstmals am Walchsee. Was waren die Beweggründe? 
Per Bittner (P.B.): Ich wollte eigentlich schon im Vorjahr dabei sein. Allerdings hatte ich schon in Köln damals meine Startzusage gegeben. Da es aber in Köln die Diskrepanzen mit dem Startrecht gibt, war klar, dass ich diesmal bei der Challenge Walchsee dabei bin. Zumal ich ja jetzt mit Yvonne van Vlerken befreundet bin und sie den Wettkampf bestens kennt und auch mir sehr empfohlen hat. Wir reisen am Freitag an und werden uns dann auch vor Ort mit der neuen Radstrecke vertraut machen. Ich freue mich auf jeden Fall auf ein, wie für Challenge-Rennen üblich, top organisiertes Rennen und eine tolle Landschaft. 

tri2b.com: Deine Wettkampfsaison ist schon sehr lange, denn Du bist schon in Abu Dhabi im März dabei gewesen. Wie frisch bist Du noch? 
P.B.: Am letzten Wochenende beim Scheunenhof hat es nicht optimal geklappt. Für den Wettkampf am Walchsee werde ich mich jetzt gut ausruhen und auch richtig tapern in den paar Tagen. Insgesamt fühle ich mich frischer als im Vorjahr, wo ich bei der Challenge in Barcelona Ende September schon ganz schön leer vom Kopf her war. Dieses Jahr ist das mit der Hawaii-Teilnahme natürlich anders. Da ist die Motivation kein Problem. Eher schon das der Kopf teilweise mehr will als die Beine wirklich verkraften. 

tri2b.com: Am Walchsee trifft Du unter anderem auf Timo Bracht, der zu den ganz Großen im deutschen Triathlonsport gehört. Wie wichtig wäre es fürs Image und Prestige, sich vor ihm einzureihen? 
tri2b.com: Das wäre eine super Sache, wenn mir das gelingen würde. Insgesamt sehe ich da auf der Mitteldistanz auch die besseren Chancen als auf der Langdistanz, da ich ja ursprünglich von der Kurzdistanz komme und auf der halben Ironman-Distanz die Schnelligkeit noch besser ausspielen kann. Wobei bei Timo schon einiges schlecht laufen muss und bei mir vieles sehr gut, damit so ein Ergebnis zustande kommt. 

tri2b.com: Das absolute Saisonhighlight, die erste Teilnahme beim Ironman Hawaii, steht für Dich im Oktober noch bevor. Mit welchen Erwartungen wirst Du nach Kona fliegen? 
tri2b.com: Die Top Ten sind mein Ziel, wobei ich natürlich weiß, dass das wahnsinnig schwer werden wird. Dazu muss es für mich auf dem Rad gut laufen, damit ich dann beim Laufen aus einer guten Position heraus meine Stärken ausspielen kann. Nach Walchsee, was definitiv mein letztes Rennen vor Hawaii ist, steht dazu noch einmal ein entsprechender Trainingsblock auf dem Programm.